Autor: Firma Zielpuls

Agile Entwicklung – Aktuelle Situation fördert Verantwortungsgefühl und Selbstorganisation im Team

Agile Entwicklung – Aktuelle Situation fördert Verantwortungsgefühl und Selbstorganisation im Team

Sabine Bauer arbeitet als Expertin Agile & DevOps bei der Technologieberatung Zielpuls (seit 2019 100%ige Tochter von Accenture). Im Interview erklärt sie, wie sich ihr Arbeitsalltag gestaltet und was ihre Projektarbeit besonders macht. Außerdem schildert sie, wie agiles Arbeiten in Zeiten von COVID-19 funktioniert,  welches Potenzial man aus diesen Zeiten schöpfen kann und welche Herausforderungen im Bereich Agile & DevOps zukünftig zu erwarten sind.

Als Expertin Agile & DevOps, wie sieht da dein typischer Arbeitsalltag bei Zielpuls aus?

In meinem Hauptprojekt entwickeln wir nach Scrum eine Mobile App für eine neue Mobilitätslösung. Ich übernehme die Rolle der agilen Projektleiterin, kümmere mich um die Weiterentwicklung unseres Vorgehensmodells SCRUM und unterstütze im agilen Requirements Engineering.

Neben diesem Hauptprojekt unterstütze ich als Expertin Kolleginnen und Kollegen bei weiteren Projekten. Das Feld ist dabei sehr breit: Von ersten Einstiegsthemen in das agile Arbeiten, z.B. „Wie entsteht eigentlich eine Produktvision?“ bis hin zu einem Scrum Master Coaching, in dem wir uns gezielt Projektsituationen anschauen. Zusätzlich halte ich Schulungen in unserer firmeninternen „Technik & Menschen Akademie“.

Welche Fragestellungen beschäftigen dich im Projekt – beim Kunden und auch bei der internen Weiterentwicklung des Agilen Clusters?

Im Kundenprojekt nimmt gerade der Reifegrad unserer Mobile App rapide zu. Wir sind nicht mehr im „Minimum Viable Product (MVP)“-Stadium, sondern live vor knapp 15.000 Nutzern. Somit werden Themen wie Testautomatisierung und Support-Abwicklung immer notwendiger. Gerade eben haben wir z.B. die Rolle des Alert Managers eingeführt – die Person kümmert sich insbesondere um die Bearbeitung der Support-Anfragen zu unserem Produktivsystem.

Interne Weiterentwicklung des Agilen Clusters bedeutet für mich die Weiterentwicklung des Unternehmens Zielpuls, die Weiterentwicklung der Menschen bei Zielpuls und auch meine persönliche Weiterentwicklung rund um agile Themen. Dabei geht es unter anderem um die stetige Entwicklung unserer Schulungen, wie die Aktualisierung auf die neue Version 5.0 des SAFe-Frameworks. Ich beschäftige mich aber auch mit neuen Ansätzen, wie dem möglichen Zusammenspiel des agilen Vorgehens mit den Holacracy Ansätzen der Organisationsentwicklung.

Agiles Arbeiten zu COVID-19-Zeiten: Was hat sich dadurch verändert?

COVID-19 hat uns alle zu einer großen Umstellung gezwungen. Bis Anfang März fanden all unsere Scrum Zeremonien vor Ort und gemeinsam in einem Raum statt. Wir haben uns eine gemeinsame Projektfläche geteilt und Fragen wurden direkt beantwortet. Über die letzten Wochen ist der Kommunikationsaufwand deutlich gestiegen – ein Tag voller Video-Sessions ist nichts Ungewöhnliches mehr.

Doch ich sehe auch sehr viel Potenzial in der aktuellen Situation – das Verantwortungsgefühl und die Selbstorganisation im Team haben sich sehr positiv entwickelt. Unsere Scrum Zeremonien sind effizienter geworden. Zudem habe ich das Gefühl, dass sich bei Online-Retrospektiven jede*r Einzelne mehr traut und offener darüber spricht, was ihn oder sie gerade beschäftigt.

Ein weiterer schöner Nebeneffekt ist die Verbesserung unserer standortübergreifenden Zusammenarbeit in verteilten Projekten. Denn auch das Thema Nearshoring hat mittlerweile Einzug in unseren Projektalltag genommen.

Was denkst du, welche Herausforderungen im Bereich Agile & DevOps werden uns zukünftig erwarten?

Agile Skalierungsframeworks wie SAFe zeichnen den Weg gerade sehr deutlich. Agil bezieht sich nicht mehr nur auf kleine Softwareentwicklungsteams, sondern auf komplette Organisationen. Zukünftig werden wir uns unter dem Begriff Businessagilität damit beschäftigen, wie ein Unternehmen als Gesamtes seinen agilen Reifegrad steigern kann und dabei stets den Kunden im Fokus behält. Dabei unterstützt uns auch der DevOps-Ansatz, der sich mehr und mehr zu BizDevOps entwickeln wird. Mit dem engen Zusammenspiel von Fachabteilungen, der Entwicklung und dem Betrieb kann Feedback schneller verarbeitet werden und Entwicklungszyklen verkürzen sich. Unsere Produkte erhalten schneller ihre Marktreife.

Über Zielpuls

Das Beratungsunternehmen Zielpuls wurde im Jahr 2008 im München gegründet. Seit 2019 ist Zielpuls Teil des Geschäftsbereichs Industry X.0 von Accenture. Das interdisziplinäre Team um Geschäftsführer Markus Frey, Dr. Marc Poppner und Andrew Smith konzentriert sich auf die technologieorientierte Unternehmensberatung. Agile Beratungsteams entwickeln gemeinsam technische Gesamtlösungen für die Zukunft. Als Schnittstelle zwischen Strategie und technologischer Umsetzung gestaltet Zielpuls die digitale Transformation aktiv mit. Bei Zielpuls ist das Zusammenspiel zwischen Technik und Menschen mehr als eine Vision: Es ist das Leitbild für nachhaltige Projekterfolge. Zielpuls verfügt neben dem Hauptsitz in München über weitere kundennahe Büros in Wolfsburg, Hannover, Shanghai sowie Peking.

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Zielpuls unterstützt neuen Münchner Hochschulwettbewerb für autonom fahrende Modellautos

Zielpuls unterstützt neuen Münchner Hochschulwettbewerb für autonom fahrende Modellautos

Die technologieorientierte Unternehmensberatung Zielpuls ist Partner des neu ausgerichteten Hochschulwettbewerbs „VDI Autonomous Driving Challenge 2020“. Der vom VDI Bezirksverein München, Ober- und Niederbayern ausgerichtete Wettbewerb ermöglicht es Studentinnen und Studenten im Zukunftsfeld des autonomen Fahrens Erfahrung zu sammeln und vor einer Jury zu demonstrieren, welches Potenzial in autonomen Modellautos stecken kann. Die Challenge steht unter dem Motto „Get connected“. Denn besonderes Augenmerk liegt, neben der Betrachtung von eigenständigen Ein- und Ausparkfunktionen sowie dem Fahren auf Zeit, auf der Vernetzung der Fahrzeuge untereinander.

Die „VDI Autonomous Driving Challenge“ findet erstmalig am 13. März 2020 an der Hochschule München statt. Der Wettbewerb gliedert sich in zwei Klassen. Studenten können sich für den VDI Supercup oder für den VDI Cup bewerben. In beiden Wettbewerbsklassen werden RC Modellautos modifiziert. Bei dem VDI Cup sind Teile der hardwareseitigen Komponentenauswahl festgelegt, um eine Vergleichbarkeit der Programmierung zu gewährleisten. Bei einer Teilnahme am VDI Supercup können die meisten Komponenten frei gewählt werden.

Am 21. Februar 2020 sind alle teilnehmenden Teams zur Streckenvorstellung in die Hochschule München eingeladen, um ihre Modelle zu testen. Statt einer persönlichen Teilnahme kann alternativ ein Video eingereicht werden, welches den technischen Stand des Fahrzeugs abbildet. Am Tag der Streckenvorstellung endet die Anmeldefrist für den Wettbewerb.

Am Wettbewerbstag im März müssen die Modellautos verschiedene Aufgaben bewältigen. Bei einem Beschleunigungsrennen werden Reaktionszeit, Performance und Geschwindigkeit gewertet. Das Fahrzeug begibt sich auf Parkplatzsuche und parkt unter Berücksichtigung anderer Verkehrsteilnehmer ein.

Jedes Team präsentiert der Jury sein Modell hinsichtlich der technischen Umsetzung, der Komponentenauswahl sowie der gewählten softwareseitigen Codes und Algorithmen. Beurteilt werden Zeiten, objektiv gemessene Daten, aber auch die Ästhetik der Manöver.

Alle Informationen zum Wettbewerb und dem Reglement finden sich unter www.vdi-adc.de.

Zielpuls bringt als Partner und Mitglied der Wettbewerbsjury für den VDI einen besonderen Erfahrungsschatz mit. Als Beratungsunternehmen begleitet Zielpuls bereits seit vielen Jahren verschiedene Automobilhersteller auf dem Weg zum autonomen Fahren. Die Berater arbeiten eng mit den Entwicklungsabteilungen der Hersteller zusammen, entwickeln modulare Komponententräger mit Sensoren, Steuergeräten und Bordnetz-Funktionen und testen Prototypen.

Dass man Expertenwissen auch auf spielerische Weise anwenden kann, zeigte Zielpuls, als im Jahr 2019 eine eigene interne Challenge ausgerichtet wurde. Die Zielpuls Mitarbeiter folgten dem Ziel, das intelligenteste selbstfahrende Modellfahrzeug zu konstruieren und zu konfigurieren. „Unsere Mitarbeiter konnten bei der internen Challenge selbst erfahren, wieviel Spaß und Herausforderung ein derartiger Wettbewerb mit sich bringt“, berichtet Markus Frey, Geschäftsführer der Zielpuls GmbH. „Wir freuen uns sehr, jetzt den VDI bei diesem spannenden Projekt zu begleiten und unsere Erfahrungen und unser Know-how im Bereich der autonomen Fahrzeugtechnik einfließen zu lassen.“

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Software-gestütztes integriertes Engineering – Herausforderungen und Chancen (Vortrag | München)

Software-gestütztes integriertes Engineering – Herausforderungen und Chancen (Vortrag | München)

Wir freuen uns wieder auf einen spannenden TechTalk@Zielpuls. Dieses Mal beschäftigen wir uns mit dem Thema „Software-gestütztes integriertes Engineering – Herausforderungen und Chancen“.

Unser Gastreferent Dr. Mickael Planasch stellt ein intuitives Tool zur Anlagenplanung vor. Die digitale Planungsumgebung ermöglicht einen gewerkübergreifenden und durchgängigen Planungsprozess für Industrieanlagen.

Dies ist ein Paradebeispiel, wie die Digitalisierung Einzug in die chemische Industrie hält. Unser Redner referiert über die Herausforderungen bei der Entwicklung und Einführung des Tools und spricht über Chancen für die Industrie.

Im Anschluss ist Zeit für eine Diskussionsrunde, in der alle Teilnehmer die Möglichkeit haben, Fragen zu stellen und Impulse zu geben.

Die Vortragssprache ist Deutsch.

Anmeldung gerne auch direkt über das Meetup.

Eventdatum: Donnerstag, 05. Dezember 2019 18:00 – 20:00

Eventort: München

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Modellbasierte Entwicklung als Schlüssel zur Effizienz

Modellbasierte Entwicklung als Schlüssel zur Effizienz

Digitalisierung und Automatisierung sind inzwischen in aller Munde. Doch wie weitreichend sie inzwischen in unserem Alltag verankert sind, ist den meisten Menschen kaum bewusst. Selbst fern ab aller Smartphones funktioniert heutzutage kaum noch etwas ohne digitale Hilfe. Eine der Branchen, die hier naturgemäß eine Vorreiterrolle inne hat, ist die Automobilindustrie. Es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis Autos sich selbstständig durch den Verkehr bewegen werden. Doch was alles hinter der Entwicklung von Fahrassistenzsystemen sowie halbautonomem oder vollautonomem Fahren steckt, ist den wenigsten bewusst. Kunden bestellen Komfort und die damit verbundenen neuesten intelligenten Systeme, den Rest erledigen die Hersteller. Bis allerdings ein Fahrzeug vom Band läuft, ist es ein weiter Weg. Autos basieren auf komplexen elektronischen Systemarchitekturen, deren Steuergeräte eine Vielzahl von Funktionen übernehmen müssen. Es gilt aus dem Dreikampf zwischen Mechatronik, Elektronik und Software einen wohlklingenden Dreiklang zu machen. Wie das gelingen kann, erläutern die Experten der Technologieberatung Zielpuls GmbH ihren Kunden aus der Branche dank ihrer vielfältigen Kompetenzen in diesem Bereich. Für eine bestmögliche Beratungsleistung tauschen sich die Fachmänner und -frauen von Zielpuls regelmäßig untereinander aus. In diesen Expertenrunden geht es selbstverständlich viel um technische Aspekte und Lösungsansätze, allerdings ist eine der zentralen Fragestellungen auch, welche Bedeutung die Entwicklungen für den Kunden haben.

Modellbasierte Entwicklung – eine ferne Vision?

Was in mechanischen Designprozessen längst gang und gäbe ist – nämlich ein anschauliches CAD-Modell, das das Fahrzeugs bis ins kleinste Detail darstellbar macht – ist auf der Ebene des System Engineerings noch eine ferne Zukunftsvision. Dabei würde die modellbasierte Entwicklung eine Vielzahl von Erleichterungen bringen. „Ein gutes Systemmodell gibt der Entwicklung Sicherheit und bessere Planungstreue“, ist sich Zielpuls-Beraterin und Mechatronikexpertin Dr. Evelin Tscheslog sicher. Ein ganz wesentlicher Aspekt ist die Erhöhung der Effizienz auf allen Ebenen. „Eine rein textbasierte Spezifikation ist schlichtweg nicht mehr möglich, denn die Anforderungen an die Systemarchitektur eines Fahrzeugs sind viel zu komplex“, erläutert Daniel Einicke, Zielpuls-Experte für autonomes Fahren. Dennoch geht der Einführung des modellbasierten System Engineerings (MBSE) die Überwindung einer Reihe von Hürden voraus. „In der Frühphase ist der Benefit nur schwer zu erkennen, da am Anfang die Bewältigung einer neuen Aufgabe steht, die zunächst als Mehraufwand angesehen wird“, schildert Zielpuls-Experte für Elektrik und Elektronik, Patrick Tassi. „Das ist zunächst abschreckend, denn die Organisationsstrukturen in den meisten Unternehmen sind darauf nicht ausgelegt und die modellbasierte Entwicklung funktioniert nur, wenn wirklich alle beteiligten Organisationseinheiten an einem Strang ziehen.“ Das ist leider häufig nicht der Fall, stellen die Zielpuls-Berater bei ihren zahlreichen Projekten immer wieder fest. „Die Tatsache, dass der Arbeitsalltag von einem hohen Termindruck bestimmt wird, stark projektgesteuert ist, die Strukturen und Abläufe fachspezifisch organisiert sind und parallel ablaufen, erschwert die übergreifende Zusammenarbeit“, erläutert Patrick Schalast, Senior Projektmanager bei Zielpuls. Das Fazit: Was im Tagesgeschäft gut zu funktionieren scheint, schafft leider kaum die Freiräume, die nötig sind, um neue Arbeits- und Gedankenmodelle für MBSE zu entwickeln und einzuführen. Die im ersten Schritt kaum erkennbare Effizienzsteigerung verlangsamt den Fortschritt eines konsequenten modellbasierten System Engineerings zusätzlich. „Neuland zu betreten und gleichzeitig auch die Methode zu ändern, erfordert Mut – vor allem im Hinblick darauf, dass ja Vergleichswerte bislang fehlen“, weiß Dr. Evelin Tscheslog.

Der Blick von außen schafft Klarheit

Um eine neue Methode in einem Unternehmen einzuführen, müssen zunächst ganz grundlegende Begrifflichkeiten geklärt werden. „Oft fehlt ein abteilungsübergreifendes Wording, sprich die Einheitlichkeit der Begrifflichkeiten“, schildert Projektmanager Johannes Esterer seinen Alltag beim Kunden. „Hier muss zunächst einmal geklärt werden, wer die Deutungshoheit hat bzw. welcher Begriff am besten passt.“ Das kennen auch seine Zielpuls-Kollegen. Deswegen sind sie sich sicher, dass der Blick von außen hilft, Klarheit zu schaffen. „Wenn wir neu in ein Unternehmen kommen, ecken wir manchmal richtig an“, erzählt Patrick Schalast, „doch das ist normal, wenn verschiedene Kulturen zusammenkommen.“ Hier sehen die Zielpuls-Experten, neben ihrem fachlichen Know-how, auch eine ihrer wesentlichen Beratungsleistungen. Sie sind geschult darin, Schwachstellen zu identifizieren und die sich anschließenden Optimierungsprozesse entsprechend zu moderieren und zu strukturieren. „Wir sensibilisieren auf allen Ebenen, denn wir wissen, der anfängliche Mehraufwand wird sich am Ende der Implementierung mehr als auszahlen“, ist sich Patrick Tassi sicher. „Wir schärfen den gesamtorganisatorischen Blick, indem wir zusammen mit den Mitarbeitern eine gemeinsame Sprache finden, einheitliche Standards schaffen und letztlich einen neuen Prozess entwickeln, der sich entlang des zentralen Modells orientiert,“ beschreibt Patrick Schalast.

Gefragt ist die Chefetage

Sind die Grundlagen und die Prozesse geklärt, gilt es die Methodik und den Einsatz von entsprechenden Tools zu bestimmen. „Die Einführung eines MBSE-Ansatzes erfordert ein gut geschultes Wissen über Modellierung sowie dessen Anwendung in Tools. Deren Verwendung und die Einrichtung von Schnittstellen zu anderen Systemen bedeuten in der Implementierung wiederum einen erheblichen Aufwand“, fasst Johannes Esterer die Herausforderungen zusammen. Auch hier muss noch viel Überzeugungsarbeit geleistet werden. Dabei sind vor allem die Entscheidungsträger in den Chefetagen gefragt, da der Mehraufwand zunächst mit Mehrkosten verbunden ist. „Doch ist das modellbasierte System Engineering erst einmal umgesetzt, lassen sich an zahlreichen Stellen Kosten optimieren und die Effizienz deutlich steigern“, ist Dr. Evelin Tscheslog überzeugt.
Für sie und ihre Zielpuls-Kollegen liegen die Vorteile klar auf der Hand: Liegt ein derartiges Systemmodell vor, erübrigen sich viele mühsame Schritte und Prozesse einfach aufgrund seiner Wiederverwendbarkeit. Das ist kostensparend, denn die im Entwicklungsprozess notwendigen Systembeschreibungen, für zum Beispiel so unterschiedliche Analysen wie die Untersuchungen zur Gebrauchssicherheit und die Optimierungen von Hardware-Ressourcen, wurden bislang weitgehend unabhängig und mehrfach erarbeitet. Dies entfällt mit einem zentralen Systemmodell schlichtweg. Hinzu kommt, dass diese fachspezifischen Analysen bis hin zur Software-Architektur durch das einheitliche Modell eine bis dato nicht erreichte Konsistenz aufweisen. Aus der sich ergebenden Robustheit und Nachvollziehbarkeit der Entwicklung komplexer, verteilter Systeme erwächst wiederum eine zusätzliche Kosteneffizienz.

Das Modell als umfassendes Netz

Soll etwa die Funktions- und Softwarearchitektur für ein Steuergerät modelliert werden, das Funktionen aus verschiedenen Fachbereichen, wie zum Beispiel Fahrwerk und Fahrerassistenz, verbindet, lässt sich das auf analogem Wege kaum abbilden. Der modellbasierte Ansatz hingegen ist in der Lage, den durchgängigen Pfad von der Kundenfunktion bis zur Softwarekomponente darzustellen. Dieses Modell kann genutzt werden, um zum einen die Funktionen dieser einen Komponente zu beschreiben, vor allem aber auch um technische Details hinzuzufügen und letztlich ein umfassendes Netz aus System-, Hardware und Softwarekomponenten zu visualisieren, diese auch formal zu verifizieren und das Gesamtmodell zu optimieren. Somit können schon in einer frühen Phase Entscheidungen getroffen und möglicherweise notwendige Änderungen umgesetzt werden. All das spart Zeit und Kosten.

Der Mitarbeiter im Mittelpunkt

Den Zielpuls-Experten ist neben dem technologischen, noch ein weiterer, wesentlicher Vorteil des modellbasierten System Engineerings wichtig: der zwischenmenschliche. „Die Verwendung einer gemeinsamen Sprache erleichtert die Abstimmung und mindert Frustration auf vielen Ebenen“, erläutert Johannes Esterer. Durch die Verwendung eines derartigen Modells werden Verantwortlichkeiten eindeutig zugewiesen. Zudem können die Entwicklungsprozesse entlang des Modells beschrieben und dadurch für alle Mitarbeiter klar definiert werden.

Die Norm als Zugpferd

Trotz all der Vorteile des MBSE-Ansatzes wird es – darin sind sich die Zielpuls-Experten einig – noch einige Jahre dauern, bis er endgültig Einzug in die Automobilbranche gefunden hat. „Modellbasiertes System Engineering ist eine Querschnittsdisziplin, die eigentlich jeder Naturwissenschaftler anwenden können sollte,“ ist Johannes Esterer überzeugt. Leider ist das Thema an den deutschen Universitäten noch zu wenig vertreten. Sein Kollege Patrick Tassi hofft auf den Zugzwang, den die Digitalisierung auch weiterhin ausüben wird. „Die Anforderungen werden derart steigen, dass den Entwicklern nichts anderes übrig bleiben wird als mit MBSE zu arbeiten.“ Die Zielpuls-Experten sehen die bestehende Norm ISO 15288 als eine treibende Kraft bei der Einführung von MBSE durch Automobilhersteller und -zulieferer. Zudem setzen sie auf die zunehmende Verbreitung von SYSML als Standardmodellierungssprache, die in Zukunft branchenübergreifend genutzt wird.
„Im Bereich der Vorentwicklung wird sich dies leichter umsetzen lassen, doch der Übertrag auf die Serienentwicklung wird noch eine große Herausforderung“, sagt Patrick Schalast. Nichtsdestotrotz formuliert Daniel Einicke die übergeordnete Vision folgendermaßen: „Wir kommen in ein Unternehmen und finden dort ein Systemmodell vor, in dem man sich sofort zurechtfindet.“ Daran wollen die Zielpuls-Experten gemeinsam mit ihren Kunden arbeiten.

Über Zielpuls

Das Beratungsunternehmen Zielpuls wurde im Jahr 2008 im München gegründet. Das interdisziplinäre Team um Geschäftsführer Markus Frey und Dr. Marc Poppner konzentriert sich auf die technologieorientierte Unternehmensberatung. Agile Beratungsteams entwickeln gemeinsam technische Gesamtlösungen für die Zukunft. Als Schnittstelle zwischen Strategie und technologischer Umsetzung gestaltet Zielpuls die digitale Transformation aktiv mit. Bei Zielpuls ist das Zusammenspiel zwischen Technik und Menschen mehr als eine Vision: Es ist das Leitbild für nachhaltige Projekterfolge. Zielpuls verfügt neben dem Hauptsitz in München über weitere kundennahe Büros in Wolfsburg, Shanghai sowie Peking.

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Eine Frage der Wertschöpfung

Eine Frage der Wertschöpfung

Was haben bayerische Äcker und eine international tätige Technologieberatung gemeinsam? Eine abwegige Frage könnte man meinen. Doch bei der Technologieberatung Zielpuls GmbH gehört die Beschäftigung mit unkonventionellen Fragen zum Tagesgeschäft. „Bewährtes neu denken und ungenutztes Potenzial dort finden, wo es keiner vermutet“ lautet das Motto. Dabei können sich Kunden auf ein erfahrenes Beraterteam ebenso verlassen wie auf einen breit aufgestellten Expertenpool und ein engmaschiges Partnernetzwerk. Diese Kombination ermöglicht die Entwicklung von individuellen Lösungen für selbst die außergewöhnlichsten Fragestellungen.

Auf der Suche nach Alternativen

So erscheint es letztlich auch nicht abwegig, dass Zielpuls gemeinsam mit Partnern der Universität Regensburg, der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf und der Landesanstalt für Landwirtschaft an einem Projekt gearbeitet hat, dass bayerischen Landwirten und ihren Äckern neue Perspektiven eröffnet. Bislang wird in Bayern – wie häufig auch im Rest der Republik – stark auf eine sehr einseitige Nutzung von Ackerland gesetzt. Vielfach reihen sich Felder um Felder von ein und denselben Pflanzen, die hierzulande meist zur Energiegewinnung genutzt werden und durch den konventionellen Anbau nur mit hohem Düng- und Pestizideinsatz die erforderlichen Erträge liefern. Das ist weder nachhaltig noch gut für die Umwelt, jedoch sichern sie den Landwirten dank Subventionen ein geregeltes Einkommen. Ein Team um die Zielpuls-Experten Dr. Wolfram Müller und Dr. Katrin Schober hat sich deshalb im Rahmen einer Machbarkeitsstudie gemeinsam mit den oben genannten Partnern mit der Frage nach einer alternativen Bepflanzung beschäftigt, die zur Diversifizierung der Landnutzung beiträgt. „Unser Fokus lag dabei auf der Betrachtung der gesamten Wertschöpfungskette vom Anbau bis zur Vermarktung, die es bislang in der Landwirtschaft leider so noch nicht gibt“, schildert Dr. Wolfram Müller. Das Ergebnis: Der Anbau von Spezialkulturen wie Heil- und Gewürzpflanzen zur Weiterverwendung in der Arznei- und Kosmetikindustrie stellt für bayerische Landwirte eine ernsthafte Alternative zum bisherigen Anbau von Energienutzpflanzen dar.

Einfache Lösungen für komplexe Aufgaben

Die Umsetzung des Projekts stellte die Beteiligten vor besondere Herausforderungen: „Wir mussten viele Fäden zusammenhalten und an den richtigen Stellen miteinander verbinden“, beschreibt Zielpuls-Expertin Dr. Katrin Schober die Zusammenarbeit. Zunächst haben die Partner die wesentlichen Parameter definiert, anhand derer die gesamte Wertschöpfungskette der untersuchten Pflanzen auf ihre technische, ökonomische und ökologische Machbarkeit sowie ihre Rentabilität überprüft werden kann. Dazu haben sich nicht nur die Projektpartner eingebracht, auch das Wissen einer ganzen Reihe weiterer Spezialisten haben Dr. Wolfram Müller und seine Kollegen eingeholt und strukturiert. Auf dieser Basis haben Zielpuls-Mitarbeiter um Programmierer Markus Herbst das Software-basierte Planungsinstrument „Plantaro“ entwickelt, das es Nutzern in Zukunft leichter machen soll, zu entscheiden, ob und unter welchen Gesichtspunkten sich der Anbau bestimmter Pflanzen lohnt. „Es ist uns gelungen, ganz unterschiedliche Welten zu vereinen im Hinblick auf ein gemeinsames Ziel“, so Dr. Katrin Schober. „Von den Landwirten und ihren Pflanzen, über die Chemiker und ihre Verfahren bis hin zu den Veredlern und ihren Produkten sind sehr unterschiedliche Positionen berücksichtigt worden. Ohne ein sinnvolles Management der Schnittstellen wäre das nicht möglich gewesen.“

Mit Hilfe von „Plantaro“ die Wertschöpfung steigern

Neben der Entwicklung des Softwaretools waren dieses bedarfsorientierte Anforderungs- und Schnittstellenmanagement sowie die Strukturierung und Beherrschbarmachung der komplexen Sachverhalte mit ihren vielen Abhängigkeiten die Hauptaufgaben der Zielpuls GmbH. „Das hat uns dabei geholfen, den Überblick nicht zu verlieren und pragmatisch voranzukommen“, erklärt Dr. Heidi Heuberger von der Landesanstalt für Landwirtschaft. Auch Prof. Werner Kunz von der Universität Regensburg und Prof. Heike Mempel von der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf loben den zielgerichteten und pragmatischen Ansatz von Zielpuls. Sie möchten das Projekt im Laufe des kommenden Jahres gerne auf die nächste Ebene heben. Gemeinsam hoffen die Projektpartner mit Hilfe der Zielpuls-Experten das Softwaretool „Plantaro“ weiterzuentwickeln. Bislang funktioniert es auf der Basis von Excel, soll aber eine webbasierte Grundlage bekommen, um die Handhabung deutlich zu erleichtern. Die ersten Schritte sind bereits gemacht. Johannes Rieger, Zielpuls-Fachmann für webbasierte Lösungen, hat dafür bereits erste Wireframes entwickelt. Außerdem soll die Bestimmung von Funktionalitäten ausgebaut werden, um auf diese Weise noch besser auf die Anforderungen des Marktes an die Pflanzen eingehen zu können. Denn letztlich ist er es, der die Nachfrage bestimmt. Das sehen auch die Projektpartner um Dr. Wolfram Müller so: „Der Umsatz bzw. die Wertschöpfung von 1,2 Milliarden Euro bei Heil- und Gewürzpflanzen sind im Vergleich zu einer Gesamtwertschöpfung bzw. einem Gesamtumsatz der Landwirtschaft von ca. 25 Milliarden Euro nicht zu vernachlässigen. Mitunter ließen sich auf einem Prozent Ackerfläche gut und gerne zehn Prozent der Wertschöpfung erzeugen.“

Die Erkenntnisse aus dem Projekt und die Methodik, auf deren Basis „Plantaro“ entworfen wurde, dienen nun als Grundlage für die Entwicklung weiterer Konzepte und Vorhaben. Dr. Wolfram Müller und seine Kollegen sind stets offen für neue Fragestellungen, die es im Rahmen komplexer Entscheidungswege natürlicherweise immer gibt: „Dank unserer Fähigkeiten unterschiedlichste Daten zu strukturieren und zu quantifizieren, können wir stets individuell angepasste Lösungsstrategien für unsere Kunden entwickeln.“

Zielpuls-Experte Dr. Wolfram Müller

Dr. Wolfram Müller ist promovierter Chemiker. Nach seiner Promotion zum Thema „Trennung von Metallionen mittels kationischer Tenside in komplexen Lösungen“ am Institut de Chimie Séparative de Marcoule in Frankreich wechselte er zur Zielpuls GmbH. Als Technologieberater und Projektmanager zählen sowohl Unternehmen aus der Automobilbranche im Bereich der E/E-Entwicklung als auch Firmen aus der Chemiebranche zu seinen Kunden. Als Mitglied des „Techemistry“-Teams bei Zielpuls beschäftigt er sich mit der Verzahnung von Technologie und Chemie. Seit 2012 treibt er das Thema „Anbau und Verwertung heimischer Nutzpflanzen“ mit dem Ziel einer hohen Wertschöpfung voran.
Schreiben Sie ihn an: wolfram.mueller@zielpuls.com

Über Zielpuls

Das Beratungsunternehmen Zielpuls wurde im Jahr 2008 im München gegründet. Das interdisziplinäre Team um Geschäftsführer Markus Frey und Dr. Marc Poppner konzentriert sich auf die technologieorientierte Unternehmensberatung. Technologische Gesamtlösungen werden geplant, entwickelt und koordiniert. Ein substanzielles Verständnis für strategische Fragestellungen, fundierte technische Kompetenz sowie Spaß an neuen, hochkomplexen Aufgaben sind zielgebend für die tägliche Arbeit. Zielpuls berät Unternehmen aus den Bereichen Chemie, Anlagen- und Maschinenbau, Automobil, Luft- und Raumfahrt sowie Schienenverkehr.

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