Autor: Firma Technische Universität Dresden - Institut für Leichtbau und Kunststofftechnik

DigiTrain: Digitale Zwillinge für die Fachkräfteaus­bildung

DigiTrain: Digitale Zwillinge für die Fachkräfteaus­bildung

Die Dresdner Softwarefirma 3D Interaction Technologies und das Institut für Leichtbau und Kunststofftechnik der Technischen Universität Dresden haben im Mai 2024 offiziell den Startschuss für das Forschungsprojekt DigiTrain gegeben. DigiTrain ist die Kurzbezeichnung des offiziellen Projekttitels „Fachkräfte für die Transformation…effizienter, besser und flexibler ausbilden“.

In den Branchen erneuerbare Energien, Bioökonomie, Kreislaufwirtschaft und Leichtbau wird in den kommenden Jahren ein enormer Fachkräftebedarf erwartet. Gleichzeitig werden genau diese Fachkräfte dringend benötigt, damit die Transformation hin zu einer nachhaltigen Wirtschaft gelingt. Dies gilt besonders für Regionen wie die ostdeutsche Lausitz, die traditionell von Berufen in der Montanindustrie geprägt sind. Allerdings können diese Regionen oft nur sehr begrenzt auf vorhandene Bildungsinfrastruktur für Zukunftstechnologien zurückgreifen. Das Forschungsprojekt DigiTrain soll den Transfer von Hochtechnologiewissen in Regionen abseits der klassischen Bildungszentren erleichtern und so helfen, hochwertige, langfristig stabile und wertschöpfende Arbeitsplätze schaffen.

Um die Aus- und Weiterbildung in der Fläche zu erleichtern, bieten sich moderne Informationstechnologien an. Mit ihnen lassen sich komplexe technische Sachverhalte und Vorgänge schnell und effektiv vermitteln, ohne physisch vor Ort zu sein. Realitätsgetreue digitale Zwillinge ermöglichen dabei als animierte Echtzeitmodelle mit interaktiver Bedienung einen spielerischen Umgang mit komplexen Technologien, wodurch der Lernprozess einfacher und abwechslungsreicher wird. Das Erlernen von Montage, Einrichtung, Bedienung und Wartung von Maschinen und Anlagen kann so ortsunabhängig, schnell und tiefgreifend erfolgen.

Die Bereitstellung solcher digitalen Lernwerkzeuge ist bislang jedoch sehr aufwändig, da neben dem technischen Know-how auch vertiefte Programmierfähigkeiten, teure Spezialsoftware und leistungsstarke Rechensysteme erforderlich sind. Das Projekt DigiTrain hat zum Ziel, einen Online-Editor zu entwickeln, mit dem Ausbilder und Anlagenbetreiber die Produktion anspruchsvoller digitaler Zwillinge selbst in die Hand nehmen können. Die Editierwerkzeuge sollen schnell erlernbar und intuitiv benutzbar sein, ohne Vorkenntnisse in Computergrafik oder Programmierung zu erfordern.

Im Rahmen des Projekts sollen mit dem neuen Online-Editor Lerninhalte in zwei Hightech-Bereichen erstellt werden, deren Herzstück jeweils ein Digitaler Zwilling ist. Die Praxistauglichkeit der Lektionen wird mit Ausbilder:innen und Auszubildenden evaluiert. Der Editor wird auf einer Webplattform zur Verfügung gestellt, und die Lerninhalte werden als Best-Practice-Beispiele mit anwendungsorientierten Tutorials erläutert.

Das Projekt DigiTrain ist Teil der T!Raum-Initiative Syntral, die den Strukturwandel in der Lausitz konstruktiv unterstützen und die Region durch innovative Ausbildungs- und Weiterbildungsmaßnahmen zukunftsfähig machen möchte.

Über Technische Universität Dresden – Institut für Leichtbau und Kunststofftechnik

Das Institut für Leichtbau und Kunststofftechnik (ILK) ist eine Forschungseinrichtung der Fakultät Maschinenwesen und der Fakultät Verkehrswissenschaften „Friedrich List“ der Technischen Universität Dresden. Auf dem Gebiet des ressourcenschonenden Leichtbaus hoher Material- und Energieeffizienz führen rund 240 Mitarbeiter:innen umfangreiche Forschungs- und Entwicklungsarbeiten durch. Die Arbeit am ILK ist geprägt vom Dresdner Modell des funktionsintegrativen Systemleichtbaus in Multi-Material-Design und basiert auf einem werkstoff- und produktübergreifenden Ansatz. Die Wissenschaftler:innen des ILK betrachten bei der Entwicklung neuer Konzepte, Prozesse und Produkte die gesamte Entwicklungskette: Werkstoff – Konstruktion – Simulation – Fertigung – Prototypentests – Qualitätssicherung – Kosten. Indem sie sich dabei am Konzept des Neutralleichtbaus orientieren, werden neben den klassischen, technischen und ökonomischen Aspekten auch die ökologischen Parameter sowie Fragestellungen unserer globalisierten Gesellschaft auf jeder Stufe dieser Kette integriert. Geleitet wird das ILK von Prof. Dr.-Ing. habil. Maik Gude (Professur für Leichtbaudesign und Strukturbewertung, Vorstandsmitglied) und Prof. Dr.-Ing Niels Modler (Professur für Funktionsintegrativen Leichtbau, Vorstandsmitglied/Sprecher des Vorstandes).

www.tu-dresden.de/mw/ilk

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