Etablierte Methoden der Künstlichen Intelligenz (KI), wie maschinelles Lernen sind sehr leistungsstark und liefern solide Ergebnisse. Der Technologie fehlen jedoch häufig die langjährige Erfahrung und die Fähigkeiten zu einem bestimmten Fachgebiet (Domänenwissen), was dazu führt, dass KI-Projekte an ihre Grenzen stoßen. Eine Weiterentwicklung bewährter KI-Methoden setzt auf Business Knowledge Graphen. Diese neue Wissenstechnologie hebt KI auf eine neue Dimension („KI 2.0“), in dem KI-Methoden um eine semantische Dimension, die Informationen zu den Beziehungen zwischen den Objekten und deren Bedeutungen umfasst,
erweitert werden. IT-Systeme werden damit noch intelligenter und „menschenähnlicher“ in Bezug auf Kognition, Autonomie und situativer Anpassung. Was ist ein Business Knowledge Graph und welchen Nutzen bringt er einem Unternehmen? Prof. Dr. Peter Gentsch, Professor für Kundenbeziehungsmanagement an der Hochschule Aalen, möchte nun mit einem Leitfaden (Weißbuch), die Funktionsweise, Standards, den Nutzen sowie Anwendungsbereiche der Technologie der Öffentlichkeit näherbringen.
Bereits heute kommt jeder Internetnutzer bei der Suche nach Informationen in Facebook, Google, eBay oder AirBnB mit dem Thema Knowledge Graph in Berührung und ihre Verbreitung nimmt kontinuierlich zu. Gibt man beispielsweise die Frage „Wie koche ich Spaghetti?“ in eine Suchmaschine ein, so liefert die Suchmaschine nicht nur Ergebnisse basierend auf den höchsten Trefferquoten für die Begriffe „kochen“ und „Spaghetti“, sondern auch umfassende Auskünfte mit Kaufangeboten, Pastarezepten und Videokochanleitungen, weil sie im Hintergrund ihrn Knowledge Graphen zu den Themenfeldern konsultiert. Die Idee des Knowledge Graphen ist nicht neu, gewinnt jedoch aufgrund der steigenden Datenmengen und Komplexitäten sowie der neuen technologischen Möglichkeiten zunehmend an Bedeutung. Knowledge Graphen helfen Organisationen dabei, menschliches Wissen „maschinenlesbar“ und digital präsentierbar zu machen.
Business Knowledge Graphen und ihre Funktionsweise
Die wörtliche Übersetzung von Knowledge Graph (Wissensschaubild) impliziert, dass es sich um eine visuelle Abbildung eines Sachgebietes und Kontextes mit Daten handelt, welcher in Kombination mit maschinellen Lernverfahren komplexe Fragen beantworten und auch erklären und begründen kann“, erklärt der KI-Experte Gentsch. Ein Business Knowledge Graph besteht im Wesentlichen aus Knoten und Kanten. Die Kanten stellen dabei die Beziehungen (Relationen) zwischen den Knoten beziehungsweise Entitäten (Informationsobjekten) dar. So entsteht ein repräsentatives Datenmodell aller Geschäftsprozesse, das sämtliche Fragestellungen erfasst, die im Unternehmen eine wichtige Rolle spielen.
Bekannte KI-Methoden lernen aus großen Datenmengen automatisch Muster und Zusammenhänge. Allerdings kann nur das Wissen abgebildet werden, das explizit oder implizit in den Daten enthalten ist. Domänenwissen wie verstecktes Spezialwissen von Unternehmensexpertinnen und -experten, Wissen über Produkte oder die Verbindungen von Entscheidungsträgern und Unternehmen bleibt unberücksichtigt. Werden diese KI-Methoden auf Basis von Knowledge Graphen jedoch um eine semantische Dimension erweitert, die Beziehungen zwischen Objekten berücksichtigt und Bedeutungen erkennt, können sie Inhalte verstehen, Ergebnisse erklären und verständlich darstellen. „Daten werden damit in Kontexten und Relationen betrachtet. Dies ermöglicht Unternehmen eine viel effizientere Nutzung von Wissen und hebt KI auf eine neue Stufe zur erklärbaren KI“, so Gentsch.
Anwendungsfelder
Für die neue Wissenstechnologie gibt es im Unternehmenskontext vielseitige Anwendungsgebiete. Diese reichen von der Betrugserkennung und -prävention (Fraud Management), über das Risiko-, Lieferketten- und Datenmanagement bis zum Marketing. „Im Marketing und Vertrieb können Knowledge Graphen beispielsweise helfen, Unternehmensverflechtungen und Beziehungsmuster zu potenziellen Interessenten und Kunden zu identifizieren, zu profilieren und zu priorisieren“, erklärt der Autor des Leitfadens.
An Bedeutung gewinnt die Technologie zunehmend auch für das Lieferketten Management. Die aktuelle Pandemie hat gezeigt, dass es für Unternehmen immer wichtiger wird ein genaues Verständnis der Lieferketten zu haben und Lieferkettenengpässe prognostizieren zu können. Business Knowledge Graphen sind für Gentsch daher hier ein wichtiger Einsatzbereich: „Sie können relevante Zusammenhänge aufdecken und mit Knowledge Graph Mining Verfahren, die auf einer Kombination basieren, die statistischen Verfahren, maschinelles Lernen und die in Wissensgraphen gespeicherten Informationen nutzt, lassen sich Lieferketten analysieren, vorhersagen und nützliche Informationen darin ,aufspüren‘.“
Nutzenpotenziale für Unternehmen
Der Einsatz von Wissensgraphen im Unternehmenskontext bietet einige Nutzenpotenziale. Diese reichen von einem schnelleren, effizienteren Produktvertrieb, über Minderung von Geschäftsrisiken bis zur verbesserten Unternehmens- und Markttransparenz. Ein übergeordnetes Nutzenpotential stiften Knowledge Graphen für den KI-Experten vor allem für die Optimierung und Fundierung von Unternehmensentscheidungen, da sie für Entscheidungsträger relevante und belastbare Informationen aktuell und bedarfsrecht liefern. Im Wissensgraph werden alle Unternehmens-Entitäten, Stakeholder und ihre Zusammenhänge als Modell dargestellt. Dies schafft Transparenz und komplexe Eigentums- und Kontrollstrukturen können schnell aufgedeckt und analysiert werden. „Da so auch zweifelhafte oder wirtschaftlich unsichere Geschäftspartner früh erkannt werden, wird das Risiko von Zahlungsausfällen, Strafzahlungen oder Reputationsschäden reduziert“, erklärt Gentsch.
„Wissensgraphen haben in den letzten Jahren ihre industrielle Tauglichkeit unter Beweis gestellt und sind dabei, komplexe maschinelle Lerntechniken in vielen Bereichen voranzutreiben und zu ersetzen“, resümiert Gentsch. Die heutigen Grenzen von KI-Projekten sind häufig darin begründet, dass verwendete Algorithmen nicht ausreichend das relevante Fachwissen (Domänenwissen) eines Unternehmens oder einer Industrie repräsentieren und reflektieren. Der Business Knowledge Graph schließt diese existierenden semantischen Lücken und hebt KI auf ein neues Reifegrad- und Qualitätsniveau.
Das vollständige Weißbuch finden Sie zum Download hier.
Ministerium des Inneren, für Digitalisierung und Kommunen Baden-Württemberg übergibt den Zuwendungsbescheid für das Projekt CyberWuP
Sehr geehrte Medienvertretende,
wir freuen uns, Herrn Ministerialdirektor Stefan Krebs vom Innenministerium Baden-Württemberg am Donnerstag, den 21. Oktober 2021, an der Hochschule Aalen zur Übergabe des Zuwendungsbescheides im Rahmen des Projektes CyberWuP begrüßen zu dürfen.
Das Projekt CyberWuP widmet sich einer Problematik, die zunehmend an Bedeutung gewinnt: die Cybersicherheit von Unternehmen. Das Projekt verfolgt das Ziel, diese zu verbessern und langfristig durch geeignete Maßnahmen sicherzustellen. Dabei liegt der Fokus zunächst auf der Region Ostwürttemberg und soll zukünftig als Modell für weitere Regionen dienen.
Die Übergabe findet am Donnerstag, 21. Oktober 2021, um 10.00 Uhr im großen Senatssaal (Raum 247b) der Hochschule Aalen im Gebäude an der Beethovenstraße statt.
Unter anderem werden Ministerialrat Matthias Pröfrock, Hochschulrektor Prof. Dr. Gerhard Schneider, Prorektor Prof. Dr. Heinz-Peter Bürkle, Dekan Prof. Dr. Marcus Liebschner, Prodekan Prof. Dr. Ulrich Klauck, Studiendekan Prof. Dr. Christian Heinlein und der Projektverantwortliche Prof. Dr. Christoph Karg teilnehmen.
Eventdatum: Donnerstag, 21. Oktober 2021 10:00 – 12:00
Eventort: Aalen
Firmenkontakt und Herausgeber der Eventbeschreibung:
Hochschule Aalen – Technik und Wirtschaft
Beethovenstr. 1
73430 Aalen
Telefon: +49 (7361) 576-0
Telefax: +49 (7361) 576-2250
http://www.htw-aalen.de
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2026 wird die Landesgartenschau in Ellwangen das Areal der Jagstaue mit vielfältigen Angeboten beleben. Um herauszufinden, was eine App zur Landesgartenschau können sollte, haben drei Studierende der Hochschule Aalen in Kooperation mit dem Veranstalter untersucht, welche Wünsche und Präferenzen die Bürger:innen haben.
Die Ergebnisse des studentischen Projekts möchten wir Ihnen am 10. September 2021 um 9 Uhr im VfR-Sparkassenforum, Stadionweg 5, 73430 Aalen vorstellen.
Neben Stefan Powolny, Leiter der Landesgartenschau Ellwangen 2026 GmbH, und Prof. Dr. Ulrich Holzbaur von der Hochschule Aalen, werden Dr. Annika Beifuss (Ansprechpartnerin Hochschule Aalen), Julian Fuchs (Stradico }}}*), Max Gwinner (Ansprechpartner Studierende Hochschule Aalen) und die Studenten Nils Prys und Marc Gabler an dem Pressegespräch teilnehmen.
Wir freuen uns sehr über Ihre Teilnahme an der Veranstaltung. Bitte beachten Sie, dass Sie dafür einen Geimpftennachweis, einen Genesenennachweis oder einen negativen Corona Antigen-Schnelltest vorweisen müssen und in Innenräumen Maskenpflicht besteht.
Bitte melden Sie sich unter kommunikation@hs-aalen.de an, wenn Sie an der Veranstaltung teilnehmen möchten. Bei Rückfragen wenden Sie sich gerne an Sarah Hellmann, s.hellmann@ellwangen2026.de oder Dr. Annika Beifuss, annika.beifuss@hs-aalen.de.
Eventdatum: Freitag, 10. September 2021 09:00 – 10:00
Eventort: Aalen
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