Der Weg zum erfolgreichen IT-Projekt
Der Erfolg eines Projektes hängt direkt mit den Menschen und deren Einstellung zusammen. So ist der Wille zum Erfolg die Voraussetzung für erfolgreiche Projektarbeit. Jedes Teammitglied muss dabei Verantwortung übernehmen und teilt sich so jeden Erfolg, aber auch jeden Misserfolg. Das Team muss darüber hinaus auch das nötige Know-how abdecken können. Sollte das nicht möglich sein, gibt es mit Schulungen oder externen Beratern Möglichkeiten, um nicht vorhandenes Know-how aufzubauen oder abzudecken. Dabei ist darauf zu achten, dass ein gemeinsames Ziel definiert und ein gemeinsamer Qualitätsstandard entwickelt wird, der auch überprüfbar ist.
Dementsprechend gehört zur Planung eines Projektes die richtige Zusammensetzung des Teams – es sollte mindestens ähnliche Vorstellungen der Zusammenarbeit, aber auch der Zieldefinition haben oder gemeinsam entwickeln können.
Es geht also um die Werte der Projektbeteiligten. Agile Methoden stellen diese Werte in den Vordergrund. So besitzt z. B. Scrum eine Wertevorstellung, die auf Mut, Respekt, Commitment, Offenheit und Fokussierung basiert. Wenn die Projektbeteiligten eine solche Wertevorstellung teilen, können Probleme schon im Vorfeld vermieden werden.
Zunächst geht es darum, dass sich ein Team verbindlich darauf verständigt, auf ein gemeinsames Ziel hinzuarbeiten und die zu erledigende Arbeit auch in der gegebenen Zeit zu erledigen. Das gesamte Team muss sich dieser Verantwortung bewusst sein und deshalb auch ein gemeinsames Ziel definieren. Dazu gehört auch die Definition, wann eine Aufgabe als erledigt gilt – sie ist ein Teil des gemeinsamen Verständnisses von Qualität. Um ein Ziel zu erreichen, sollte sich das Team auf die Aufgaben fokussieren, auf die es sich für einen Zeitraum verständigt hat. Dabei kann die Benennung eines fachlichen Themas helfen, das die zu erledigenden Aufgaben gemeinsam haben. Dann wird oft auch klar, welcher Mehrwert dadurch erzeugt wird.
Außerdem sollte sich das Team auf den fachlichen Prozess fokussieren und diesen mit einfachsten Mitteln umsetzen. Die Lösung sollte also bedarfsgerecht sein.
Fokussiert zu sein, bedeutet allerdings nicht, dass es nur eine richtige Lösung gibt. Vielmehr sollte jedes Teammitglied offen für neue Ideen sein, um die beste Lösung zu finden. Erst als Team entfaltet sich dafür das Potential. Dementsprechend sollte das gesamte Team die Probleme kennen, die es zu lösen gilt.
Die Basis für diese Offenheit ist der Respekt gegenüber allen Teammitgliedern. Nur wenn sich alle als gleichwertiges Teammitglied fühlen, können Ideen und Probleme offen besprochen werden, sodass Veränderungen ermöglicht werden. Dafür ist am Ende auch immer Mut gefragt. Denn im Rahmen jeder Iteration sind viele Entscheidungen zu treffen. So beginnt eine Iteration mit der Planung, bei der nicht immer alle Fakten bekannt sind und dennoch entschieden werden muss, welche Aufgaben erledigt werden können. Und die Iteration endet mit einem Rückblick auf die erledigten Aufgaben und darauf, wie die Iteration verlaufen ist. Dabei werden Probleme angesprochen, um dann zu entscheiden, welche Veränderungen vorgenommen werden sollen.
Neben der Offenheit im Sinne der Bereitschaft, sich auf Neues einzulassen, ist auch der Mut zur Offenheit im Sinne von Transparenz nötig. Gegenüber Auftraggebern, die ihr Vertrauen in ein Team setzen, ist dies besonders wichtig. Wenn etwas nicht rund läuft, bekommen Auftraggeber das früher oder später heraus – es macht mehr Sinn, Probleme klar zu benennen, um möglichst früh darauf zu reagieren.
Mut lohnt sich
Auch wenn nicht immer alle Ideen so umgesetzt werden, wie man es sich als Projektbeteiligte oder -beteiligter vorstellt, geben Ideen immer auch neue Impulse. So kann z. B. ein ganzer Prozess in Frage gestellt werden, wenn am Ende eine viel einfachere Lösung implementiert werden kann. Deshalb ist ein wertschätzender Umgang innerhalb des Teams besonders wichtig. Er kann die Teammitglieder dazu ermutigen, ihre Ideen zu äußern, um am Ende die beste Lösung zu finden. Und das ist nicht nur in der Zusammenarbeit innerhalb einer Abteilung notwendig, sondern auch in der Zusammenarbeit mit fachlichen Experten. Nur mit dem Know-how aus beiden Welten können dann einfache Prozesse entwickelt werden. Ein Team sollte also abteilungsübergreifend sein.
Agiles Manifest
Scrum ist hier nur beispielhaft genannt für agile Zusammenarbeit, für die es vier Leitsätze in Form des agilen Manifests gibt:
Individuen und Interaktionen sind wichtiger als Prozesse und Werkzeuge.
Funktionierende Software ist wichtiger als umfassende Dokumentation.
Zusammenarbeit mit dem Auftraggeber ist wichtiger als Vertragsverhandlung.
Reagieren auf Veränderungen ist wichtiger als Befolgen eines Plans.
Auch wenn die linke Seite wichtiger als die rechte Seite ist, bleibt die rechte Seite weiterhin relevant. Die Leitsätze sollen viel mehr die Prioritäten klar machen.
Wenn man z. B. während eines Projekts mehr Informationen erhalten hat, die einen Plan über den Haufen werfen, macht es wenig Sinn, diesen Plan weiterhin zu verfolgen. Vielmehr sollten Veränderungen jederzeit willkommen sein. Die Menge getaner Arbeit zu minimieren sollte dabei das Ziel sein. Dann bleibt auch Zeit, um funktionierende Software in möglichst hoher Qualität zu erstellen. Und hohe Qualität ist bei kurzen Iterationen notwendig, damit eine Software um neue Funktionen erweitert werden kann und um sie einem Kunden schnell zur Verfügung zu stellen.
Wenn man sich diese Werte und Leitsätze anschaut, wird klar, dass ein entscheidender Punkt bei der Projektabwicklung die Kommunikation ist, denn diese Werte zielen genau darauf ab. Nur wenn die Projektbeteiligten offen und wertschätzend miteinander umgehen, kommen wirklich alle Probleme auf den Tisch und können dann gemeinsam gelöst werden. Und wenn alle Probleme gelöst sind, führt kein Weg mehr an einem erfolgreichen Projektabschluss vorbei.
Fazit
Wichtig ist am Ende, dass alle Projektbeteiligten an einem Strang ziehen. So kann das Team ein Vorgehensmodell selbst bestimmen, denn es entscheidet selbst, wie gute Kommunikation zustande kommt. So kann jegliches Konzept eine Grundlage für eine offene Diskussion sein oder Codereviews für höhere Qualität sorgen.
Und damit entscheidet jedes Teammitglied durch die eigene Einstellung über Erfolg und Misserfolg eines Projektes. So wie sich Menschen unterscheiden, so kann auch der Weg zum erfolgreichen Projekt nur individuell sein.
Wer ist Beckmann & Partner CONSULT? Beckmann & Partner CONSULT ist die Beratungsmanufaktur für bankfachliche Themen. Bei uns sind Informatiker mit Bankwissen oder Banker mit Informatikwissen im Einsatz. Direkt vor Ort bei unseren Kunden setzen wir unser Know-how in den Projekten ein.
Was macht uns außerdem aus? Wir haben Vorstellungen und Werte von und im Umgang mit Kunden, Mitarbeitern und Lieferanten. Wir setzen uns für andere ein. Diese Unternehmensphilosophie steht nicht nur auf einem Blatt Papier – wir leben sie.
Die Menschen machen uns einzigartig: Die beckFamily. Die beckFamily ist der Rahmen der uns umgibt, der Zusammenhalt der uns verbindet. Wir bieten eine Atmosphäre, in der jeder so sein kann, wie er ist: ein echter "Beckmann" eben.
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IT-Berechtigungen unter OSPlus MaRisk-konform und komfortabel rezertifizieren
Die Aufsichtsbehörden legen bei der Bewertung von Risiken der Kreditinstitute auch immer größeren Wert darauf, IT-Risiken zu erkennen und zu minimieren. Dabei rücken neben den Prozessen für eine aufgabenorientierte Vergabe von IT-Berechtigungen insbesondere auch die regelmäßige und anlassbezogene Überprüfung der IT-Berechtigungen der Mitarbeiter in den Fokus.
Anforderung der MaRisk
Gemäß dem Minimalprinzip darf kein Mitarbeiter über IT-Berechtigungen verfügen, die er nicht zwingend zur Erfüllung seiner Aufgaben benötigt (MaRisk, Modul AT 7.2). Ansonsten entsteht Risiko vor allem aus möglichen Schäden, die aus der – wenn auch versehentlichen – Verwendung von kritischen IT-Rechten oder zu weitrechenden Berechtigungsvergabe resultieren können. So kann beispielsweise ein Mitarbeiter mit Administrator-Rechten erhebliche Schäden im IT-System – und daraus resultierende wirtschaftliche Schäden – verursachen, ohne dass er sich dessen überhaupt bewusst sein muss. Die Folge ist die aufsichtsrechtliche Anforderung zur regelmäßigen als auch anlassbezogenen Überprüfung der vergebenen IT-Berechtigungen, die sogenannte Rezertifizierung.
Bereichsübergreifende Kenntnisse nötig
Die Rezertifizierung zielt darauf ab, das Verhältnis von Mitarbeiter zu seinen IT-Berechtigungen zu verifizieren. Verantwortliche Rezertifizierer kennen dabei oftmals nur eine kleine Teilmenge der dazu nötigen Informationen. So kennt zum Beispiel der Fachvorgesetzte des zu rezertifizierenden Mitarbeiters zwar die Aufgaben seines Mitarbeiters, dafür aber nicht unbedingt die Eigenschaften, Funktionsweisen und Auswirkungen der IT-Berechtigungen. Und die IT-kompetenten Kollegen kennen zwar die Eigenschaften der IT-Berechtigungen, nicht aber das Aufgabenfeld eines jeden Mitarbeiters. Um das Minimalprinzip einzuhalten, sind aber beide Kenntnisse – des klar abgegrenzten Aufgabenbereichs des Mitarbeiters sowie das detaillierte Verständnis der IT-Berechtigungen – unabdingbar. Die Herausforderung für Rezertifizierer wird umso größer, je mehr externe Anwendungen benutzt werden. Denn die Rezertifizierung muss konkret für jeden Mitarbeitenden klären: Benötigt dieser Mitarbeitende zwingend die Berechtigung XY? Es stellen sich dabei folgende Einzelfragen:
- Welche Berechtigungen benötigt Erika Mustermann unbedingt zur Erfüllung der ihr übertragenen Aufgaben, welche benötigt sie nicht?
- Welche Aufgaben übt Frau Mustermann eigentlich aus?
- Welche Anwendungen werden dafür genutzt?
- Welche Berechtigungen innerhalb der Anwendungen werden dafür benötigt?
Dem Minimalprinzip steht darüber hinaus noch die integrierte Betrachtung, das heißt das Zusammenspiel von verschiedenen Berechtigungen, gegenüber. Die Aufsichtsbehörden fordern, dass eine Rezertifizierung auch immer darauf abzielt, sich widersprechende beziehungsweise ausschließende IT-Berechtigungen aus unterschiedlichen Anwendungen im Paket und integriert zu verifizieren, um insbesondere Funktionstrennungs- oder Interessenskonflikte zu vermeiden. Somit sollten einzelne Anwendungen nicht losgelöst und unabhängig voneinander rezertifiziert werden. Besondere Schwierigkeiten können darüber hinaus noch entstehen, wenn Mitarbeitende ihre Kolleginnen oder Kollegen vertreten oder Mitarbeitende ihre Stelle wechseln.
Lösungsansatz: Aufgabenbezogenes Sollrollenkonzept und kleine Schritte
Der Rezertifizierungsprozess wird so unterteilt, dass einzelne Mitarbeiter gemäß ihrer fachlichen Kenntnisse jeweils direkte Zuordnungen in den einzelnen Rezertifizierungsschritten beurteilen können. Somit kann immer ein kompetenter Mitarbeiter kundig rezertifizieren. Auch hat ein Mitarbeiter für die Rezertifizierung eine überschaubare Menge an Aufgaben zu erledigen. Das Zusammenspiel verschiedener Schritte sorgt auf diesem Weg dafür, dass insgesamt eine effiziente und nachvollziehbare Rezertifizierung stattfindet. Ausgangslage der Rezertifizierung ist ein risikoorientiertes und aufgabenorientiertes Sollrollenkonzept, das darlegt, welche Aufgaben in verschiedenen Organisationseinheiten wahrgenommen werden. Die ersten zwei von drei Schritten sind dabei völlig anonym in dem Sinne, dass der individuelle, zu rezertifizierende Mitarbeiter keine Rolle spielt. Stattdessen werden die Aufgabentypen betrachtet, die in einem Institut ausgeführt werden. Z u diesen Aufgabentypen können einzelne Teilaufgaben und zu den einzelnen Teilaufgaben können notwendige IT-Berechtigungen als Bündel zugeordnet werden. In einem dritten Schritt kann dann individuell zu einem konkreten Mitarbeiter die Zuordnung zu einer Stelle beziehungsweise Aufgabe geprüft werden. Jeder Schritt ist somit klar abgegrenzt und mit eindeutigen Fachkompetenzen bei überschaubarem Aufwand zu erledigen.
Mustervorgehensmodell unter OSPlus
Dieses aufgaben- und risikoorientierte Mustervorgehensmodell zur Rezertifizierung wurde in der Sparkassen-Organisation mit fachlicher Unterstützung von Beckmann & Partner CONSULT erarbeitet. Das Mustervorgehensmodell baut auf diesem 3-schrittigen Lösungsansatz auf und setzt die Nutzung eines aufgabenorientierten Sollrollenkonzepts voraus. Es hat den Vorteil, dass viele Institute es für sich nutzen können und die Rezertifizierung dabei ihrer jeweils unterschiedlichen Betriebsstruktur gerecht wird. Zusätzlich wird der zeitliche Aufwand deutlich reduziert, da keine Vorbereitungszeit mehr für die Rezertifizierung benötigt wird. Stapelweise Listenausdrucke entfallen. Unabdingbar für die Nutzung des Mustervorgehensmodells ist ein stark aufgabenbezogenes Sollrollenkonzept. Ohne ein solches Sollrollenkonzept ist die Bündelung von IT-Berechtigungen fachlicher „Aufgabenerfüller“ und die Zuordnung der „Aufgabenerfüller “ (Rechtebündel) zur Gesamtaufgabe einer Planstelle (Stellenfunktion) nicht möglich. Darüber hinaus erlaubt ein Sollrollenkonzept die Implementierung von Vertretungsregelungen auf Basis von Organisationseinheiten.
Die Sparkasse Offenburg/ Ortenau war eine der ersten Sparkassen, die sich zur Anwendung des Mustervorgehensmodells entschlossen hat. So wurde zunächst ein aufgabenbezogenes und anwendungsübergreifendes Sollrollenkonzept im OSPlus abgebildet. Das Sollrollenkonzept wurde dabei an den Anforderungen des Mustervorgehensmodells zur Rezertifizierung ausgerichtet. Für die ca. 850 Mitarbeiter wurden 220 relevante Aufgabentypen identifiziert, die als Stellenfunktionen abgebildet wurden. Für die Erfüllung der jeweiligen Aufgabentypen wurden etwa 1.300 aufgabenorientierte Berechtigungspakete als Funktionsprofile definiert. Dabei ermöglicht jedes Funktionsprofil die Erfüllung einer Teilaufgabe und wurde mit sprechenden und nachvollziehbaren Profilbeschreibungen ausgestattet. Marcus Heitz, Leiter der DV-Organisation der Sparkasse Offenburg/ Ortenau, sagt: „Eine Menge Arbeit. Natürlich muss zunächst intern das Bewusstsein für ein stringentes, auf den Notwendigkeiten beruhendes Sollrollenkonzept geschaffen werden. Dabei ist die Einbindung der Fachabteilungen wichtig. Ohne TOP Mitarbeiter im Projektteam geht dies nicht", so Heitz weiter. „Dabei waren Mitarbeiter aus der Betriebsorga und der DV Organisation eingebunden. Wir mussten uns sehr gut und detailliert mit allen unseren Anwendungen, unseren Strukturen und Konzepten auseinander setzen. Diese konzeptionellen Aufwände sind nicht zu unterschätzen und können ’nicht einfach nebenbei’ geleistet werden. Allerdings stellt diese Vorbereitung den wichtigsten Erfolgsfaktor für langfristig effiziente Prozesse im IT-Berechtigungsmanagement und schlanke, aber qualitativ gute Rezertifizierungen dar.“ Die Sparkasse Offenburg/ Ortenau habe sich gut überlegt, ob sie als eine der ersten Sparkassen diese neue OSPlus-Funktionalität einsetze. „Wichtige Informationen und Hilfestellungen für den Aufbau unsere s IT-Berechtigungsmanagements erhielt unsere Sparkasse durch die Teilnahme an den angebotenen Einführungsunterstützungen der Finanz Informatik.“, so Heitz.
Umfassende Expertise von Beckmann & Partner CONSULT
Beckmann & Partner ist zertifizierter Partner der Finanz Informatik und besitzt einzigartige Expertise in der Anwendung und der Umstellung auf das Mustervorgehensmodell und den IT-gestützten Rezertifizierungsprozess unter OSPlus. „Die letzte Sicherheit für die Nutzung des neuen Workflows haben wir uns verschafft, indem wir uns Beratung bei Beckmann & Partner CONSULT aus Bielefeld geholt haben.“, so Heitz weiter. „Christian Kampmeier, einer der Berater dieses Hauses, ist seit langen Jahren an der Entwicklung von OSPlus beteiligt und sein Spezialgebiet sind alle Themen rund um die Basisadministration von OSPlus. Seit diesem Jahr ist Beckmann & Partner zertifizierter Referenzpartner der Finanz Informatik für genau dieses Themengebiet. Auch auf Empfehlung von unserem zentralen IT-Dienstleister haben wir diesen Beratungsauftrag gern bei Beckmann & Partner platziert.“ Die Mitarbeiter von Beckmann & Partner CONSULT haben bereits die Entwicklung des Mustervorgehensmodells mit begleitet und gemeinsam mit der Finanz Informatik über 185 Sparkassen aktiv bei der Einführung unterstützt. „Christian Kampmeier und sein Kollege Ludwig Neukart waren zwei Mal bei uns vor Ort. Im ersten Termin haben wir ’unsere Hausaufgaben kontrolliert’. Wir haben unsere Datenbasis gesichtet und durchgearbeitet. Die Berater haben uns noch wertvolle letzte Tipps gegeben, so dass wir am Ende dieses Tages die Entscheidung treffen konnten, die Rezertifizierung mit Hilfe des neuen Workflows durchzuführen. Dann haben wir in einem zweiten Termin alle unsere Rezertifizierungsverantwortlichen und ausgewählte Multiplikatoren ins Boot geholt. Die Berater von Beckmann & Partner haben die aufsichtsrechtlichen Anforderungen, die prüferische Erwartungshaltung sowie die OSPlus-Funktionalitäten im Rahmen einer Anwenderschulung präsentiert und wir sind den Ablauf Schritt für Schritt durchge gangen. Wir hatten ausreichend Raum für Fragen und auch für Detailgespräche vorgesehen, so dass dieser Tag sehr erfolgreich gestaltet wurde und wir alle motivieren konnten, unser Vorhaben zu unterstützen.“, resümiert Heitz. Sein Fazit: „Es hat sich gelohnt. Nicht zuletzt wegen der guten Unterstützung durch die Finanz Informatik und durch Beckmann & Partner CONSULT ein erfolgreiches Projekt.“
Vom 20. bis zum 22. November 2018 findet das FI-Forum statt – die Hausmesse der Finanz Informatik. Hier finden Sie Beckmann & Partner auf Stand P81.
Beckmann & Partner CONSULT ist Beratungsmanufaktur für bankfachliche Themen. Hier sind Informatiker mit Bankwissen und Banker mit Informatikwissen im Einsatz. Unsere Spezialität sind Businessanalyse, Projektmanagement und Softwareentwicklung. Dabei liegt unserem Sparkassenteam die Weiterentwicklung von OSPlus besonders am Herzen. Die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen schulen seit der produktiven Bereitstellung der Anwendung in 2015 den OSPlus-gestützten Rezertifizierungsprozess in Sparkassen und die bedarfsgerechte Administration des gesamten Rezertifizierungsprozesses. Auch in 2018 bringen sie ihre Expertise und Erfahrungen zielgerichtet ein und bieten umfangreiche Unterstützungs- und Einführungsangebote für Sparkassen an.
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Artificial Intelligence in der Finanzindustrie
Wir übergehen dabei die Bezüge auf die Versicherungsbranche und konzentrieren uns auf das Finanzwesen.
Wesentlicher Treiber bei der Erschließung von Einsatzmöglichkeiten für die AI ist die Zunahme an Rechen- und Speicherkapazitäten in den letzten Jahren. Die Methoden und Algorithmen sind schon seit Jahrzehnten bekannt.
Etablierte Anwendungsbereiche im Finanzumfeld sind Credit Quality, Stückelung großvolumiger Orders auf Basis von Algorithmen, Compliance und automatisierte Kundenkommunikation.
Grundlegende Kritik an der AI besteht darin, dass die Überwachung beziehungsweise mangelnde bis fehlende Nachweisbarkeit eines Entscheidungsfindungsprozesses in selbstlernenden Systemen als problematisch erachtet wird. Will heißen: Ein unverstandenes verselbständigtes Modell als Impulsgeber oder aktive Komponente in der Finanzwelt wird zu unerwarteten Konsequenzen hinsichtlich der Stabilität des Finanzsystems führen.
Automatisiertes Lernen in der AI ist mit der notwendigen Übersicht, Weisheit und Kenntnis einzusetzen. Dazu ist eine hochkompetente IT Mannschaft und ein fachlich auf höchstem Niveau agierendes Business Team erforderlich.
Wo setzt Artificial Intelligence an? Voraussetzung sind ausreichende Mengen von Daten („Big Data“), in denen Muster, Trends und Korrelationen erkannt werden können, die sich auf spezifische Weise so wiederholen oder korrelieren beziehungsweise statistisch signifikant zueinander verhalten, dass sie als Ergebnis in einer Regel und Klassifizierungen formuliert werden können. Diese Regeln oder erstellten Modellordnungen werden dann so eingesetzt, dass sie als eine „Vorhersage“ verwendet werden können. Die Extrapolierung auf die Zukunft ist ein unterbrechungsfreier Prozess, der nie endet und aktuelle Daten permanent und auch in Echtzeit einbezieht. Der Grad der von menschlicher Seite eingesetzten „Assistenz“ und Richtungsgebung in diesem Prozess ist frei festlegbar.
In AI integrierte „Deep Learning“ Module repräsentieren eine besondere Form des maschinellen Lernens, bei der die Daten Passagen unterschiedlicher Regel- und Auswertungslevels wie eine Siebkaskade oder Kugeln einen Pachinko Parcours zu durchlaufen haben.
Solcherlei Strukturierung von sequentiell angeordneten und kombinierten Algorithmen wird in der Gesichts- bzw. Objekterkennung angewendet. Die Objekterkennung leistet das automatische Erschließen und Zusammensetzen lautlicher Morpheme zu Worten (lexikalische Ebene) und schließlich auf strukturell-grammatikalischer und semantischer Ebene das Herstellen von Sinn. Und das für eine Vielzahl gesprochener Sprachen. Die integrative Überprüfung der Ergebnisse im Zuge des Lernprozesses durch die Rückmeldung des menschlichen Gegenübers führt dann in den Testreihen zu einer Zunahme der Konfidenzintervalle, also der statistisch zutreffenden Ergebnisse und Fehlerminderung. Auf die eher einfach interagierenden Alexa, Siri und Artgenossen trifft das nicht zu.(2) Diese Sprachassistenten werden mittels sogenannter skill boxen thematisch recht statisch programmiert. Eine vergleichsweise große Zunahme von AI Methodiken ist bei sogenannten Chatbots zu beobachten. In Asien werden diese Anwendungen in der Finanzberatung eingesetzt. Ein interessanter Aspekt bei dieser Art der Anwendung ist anbieterseitig die erfolgreiche Einbeziehung von Kommunikationstechniken aus der Theorie der Natural Language Processing (NLP).
Bekannte Beispiele zum Einsatz von AI sind Sentiment Analysen in sozialen Medien, die unstrukturierte Daten (hier: Prosatext) (3) in ihren inhaltlichen Aussagen zu spezifischen Fragestellungen analysieren und Tendenzen statistisch ermitteln. Diese Einsatzform der Auswertung heißt im Fachjargon predictive analysis.
Bei Credit Scoring wurde versuchsweise schon AI eingesetzt. Ein verbessertes Ergebnis gegenüber klassischen Methoden zur Ermittlung der LGD und PD wurde jedoch in Deutschland noch nicht nachgewiesen. Eine andere Situation als in Deutschland mit seinem Schufa Dienst ist in anderen Staaten gegeben, in denen die Ausgangslage für klassische Methoden aufgrund ungleich weniger gesicherter und flächendeckend vorhandener Daten unsicher ist.
Die Optimierung der Kapitalhinterlegung von Investmentgeschäften ist ein Thema, dem sich das durch AI gesteuerte sogenannte MVA „margin valuation adjustment“ widmet. Dabei werden offsetting strategies mit dem gleichen Derivate Dealer beziehungsweise zwischen zwei verschiedenen Dealern genutzt, wobei auch Novation von einem Dealer Portfolio zu einem anderen zum Einsatz kommt. Die optimale Kombination der Maßnahmen wird durch künstliche Intelligenz (Maschinengebundenes Lernen) benutzt, um so den initial margin zu reduzieren.
AI wird bevorzugt auch im Portfolio Management eingesetzt. Handelssignale können auf Basis der unterschiedlichsten Analysen ausgelöst werden. Dabei unterstützt AI beim Erkennen von Mustern und Trendwenden beziehungsweise Trendverstärkungen aus Daten der Vergangenheit. Diese Form der Verwendung von AI nimmt weiterhin stark zu.
Das Aufdecken von problematischen Deals aus Compliance Sicht kann und wird von AI Systemen unterstützt. Die Aufdeckung von Betrugsversuchen (fraud detection) ist sowohl in der Versicherungsindustrie als auch im Banking bekannt und etabliert. Sogar Absichten zur Ausführung von Geldwäsche und/oder Finanzierung von Terroraktionen können so im Vorfeld mittels predictive anaylsis aufgedeckt werden.
In dem Maße, wie eine Trenderkennung zugleich von vielen (maschinellen) Teilnehmern diagnostiziert und ähnlich beurteilt wird, resultiert daraus künstliche Verschiebung und immense Trendverstärkung im Markt. Dieser Herdentrieb wiederum forciert die Rückkopplung.
Andererseits sind schon länger AI Systeme im Einsatz, welche das algorithmische Verhalten anderer Handelsteilnehmer in Echtzeit analysieren und unmittelbar vorteilhafte Gegenstrategien entwickeln und wahrnehmen.
Im Hochfrequenzhandel ist die Gefahr für die Stabilität des Finanzsystems durch maschinell unterstützte Trendverstärkung im Herdentrieb gleichwohl gegenwärtig. Überwachungsmaßnahmen und Risiko Guidance auf Grundlage hinreichend klug formulierter Governance müssen der Gefahr in Echtzeit entgegenwirken. Die in der regulatorischen Überwachung geübte Praxis, die vorliegenden Daten erst Tage nach dem Vorfall auszuwerten, verfehlt ein notwendigerweise anzustrebendes unmittelbares Gegensteuern. Viel mehr als die Forderung zum ausreichenden Testen und der Selbstzertifizierung der implementierten Algorithmen vor ihrem Einsatz sowie ein vorgeschriebener riesengroßer knallroter „AUS“-Knopf am Algo Terminal ist bislang noch niemandem eingefallen.
AI wird wie jeder Hype die Welt nicht komplett umkrempeln, bestimmt aber Spuren dort in der Finanzindustrie hinterlassen, wo immer ein wirtschaftlicher Vorteil im Ergebnis feststellbar wird. Die erforderlichen Schemata für Nachvollziehbarkeit der Kausalitäten und die Risikobemessungen müssen sich in den Unternehmen und bei den Regulatoren erst noch etablieren. Kontrollverlust steht als Problemelefant mitten im Raum. Insofern ist prinzipiell beim Einsatz von AI in der Finanzindustrie kein Unterschied zu den Problemstellungen im Zusammenhang mit selbstfahrenden Kraftfahrzeugen gegeben.
Fazit: Die Zunahme an Rechenleistung in den letzten Jahren ermöglicht es, neue und „intelligent“ anmutende Strategien zu entwickeln, die zu automatisierten Auswertungen von finanztechnisch formulierbaren Problemstellungen bis hin zu Entscheidungsvorlagen beziehungsweise sogar resultierenden selbständigen Aktionen führen. Die sich abzeichnende Verselbständigung der Automatisierung in allen Anwendungsbereichen stellt uns dabei alle vor besondere politische, juristische und ethische Herausforderungen.
Verweise und Quellen:
(1) Aufrufbar hier: http://www.fsb.org/2017/11/artificial-intelligence-and-machine-learning-in-financial-service/
(2) Zur Programmierung siehe Beispiel hier: https://entwickler.de/online/iot/alexa-skill-579756370.html
(3) Textanalyse mit Machine Learning. Ein Python basiertes Tutorial in der ix 3/2018 94ff
Wer ist Beckmann & Partner CONSULT? Beckmann & Partner CONSULT ist die Beratungsmanufaktur für bankfachliche Themen. Bei uns sind Informatiker mit Bankwissen oder Banker mit Informatikwissen im Einsatz. Direkt vor Ort bei unseren Kunden setzen wir unser Know-how in Projekten ein.
Was macht uns außerdem aus? Wir haben Vorstellungen und Werte von und im Umgang mit Kunden, Mitarbeitern und Lieferanten. Wir setzen uns für andere ein. Diese Unternehmensphilosophie steht nicht nur auf einem Blatt Papier – wir leben sie.
Die Menschen machen uns einzigartig: Die beckFamily. Die beckFamily ist der Rahmen der uns umgibt, der Zusammenhalt der uns verbindet. Wir bieten eine Atmosphäre, in der jeder so sein kann, wie er ist: ein echter "Beckmann" eben.
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