atriga Projektmanagerin Pia Merbach: Weltmeisterliche IT-Entwicklung und mehr
Frau Merbach, Sie sind noch relativ frisch bei atriga. Was haben Sie in rund 12 Monaten an Eindrücken mitgenommen?
„Nach meinen letzten beruflichen Stationen in den Bereichen Finance, Industrie und Medizin bin ich hier bei atriga auf ein hochmotiviertes Team getroffen, mit überaus kompetenten Kolleginnen und Kollegen und einem überzeugenden Leitungsteam, die mir alle gemeinsam den Start sehr erleichtert haben. Die Aufgaben im atriga Lab, der atriga-eigenen IT-Entwicklung sind vielfältig und umfangreich, also genau die richtigen Herausforderungen für mich (grinst).“
Wie funktioniert agiles Projektmanagement bei atriga und wie definieren Sie Ihre Rolle als Projektmanagerin?
„Das ist eine gute und wichtige Frage, denn aus meiner Erfahrung gibt es im agilen Projektmanagement kein ‚Schema F‘. So hat sich bei uns ein Hybrid-Modell herauskristallisiert, bei dem wir im Anforderungsmanagement und gegenüber den Stakeholdern klassisch nach einem Lasten- und Pflichtenheft vorgehen, intern aber agil arbeiten und mit Scrum-Zyklen operieren, jedoch ohne dedizierte Scrum-Master.
So habe ich mir quasi eine eigene Rolle definiert, bei der ich drei Ansätze im Projektmanagement kombiniere: als Product Owner definiere und überwache ich KPIs, koordiniere Termine und übernehme die Moderation. Zudem leite und steuere ich Optimierungen. Das gesamte Team im atriga Lab sieht sich auch als Dienstleister für die eigene Firma und wir sorgen für höchstmögliche Funktionalität und Transparenz für alle Abteilungen.“
Was sind Ihre aktuellen Projekte?
„Wir optimieren und modernisieren zurzeit den atriga DebitManager™, das webbasierte Echtzeitinformationssystem für atriga Mandanten, und das atriga InfoCenter™, das webbasierte Echtzeitinformations- und (Self) Service Portal für zahlungssäumige Kunden unserer Mandanten, sowie das Sachbearbeiter-Portal für alle atriga Mitarbeiter BOSS (Back Office Support System). atriga möchte die Anwendungen und Systeme noch effizienter und intelligenter gestalten, was ja sowohl den Mandanten als auch den Mitarbeitenden zugutekommt.
Eines des spannendsten und wegweisendsten Projekte ist aktuell der Einsatz generativer KI in Form von Large Language Modellen wie ChatGPT, mit der atriga die zukünftige Kundenkommunikation im Forderungsmanagement ganz grundsätzlich transformiert. Wir haben gerade erst im atriga GenAI-Showroom einen Voice- und Chatbot freischaltet, mit dem wir eindrücklich demonstrieren, wie Kunden in einem menschenähnlichen Dialog 24/7 im Self Service zum Beispiel fallabschließend eine Ratenzahlung vereinbaren.“
Woher nehmen Sie die Energie für diese hochkomplexen Aufgaben?
„Auf der einen Seite hilft mir mein Psychologiestudium und die Ausbildung zum Sportmentaltrainer, die ich gerade nebenberuflich abschließe, beim Ressourcenmanagement. Diese Kenntnisse sind jedoch nicht nur im Job von Vorteil, sondern auch in meinem Leistungssport Tischfußball, aus dem ich Kraft schöpfe und den ich seit über zehn Jahren betreibe, inklusive zweimal wöchentlichem Training.“
Frau Merbach, vielen Dank für das Gespräch und weiterhin viel Erfolg bei der spannenden Transformation des Forderungsmanagements.
(Anm. der Redaktion: Pia Merbach ist Weltmeisterin, Europameisterin, deutsche Meisterin und Landesmeisterin im Tischfußball und ist Teil des Damen Bundesliga-Teams der Tischfußball-Abteilung von Eintracht Frankfurt: https://tischfussball.eintracht.de/.)
Bei YouTube gibt es spannende Einblicke in diesen Sport von der WM 2022 in Nantes, Frankreich:
https://www.youtube.com)
Als Vorreiter im kundenfreundlichen und digitalen Forderungsmanagement B2B/B2C unterstützt die konzernunabhängige atriga zusammen mit weiteren Gesellschaften der Gruppe weltweit mehr als 25.000 Mandanten. Die unternehmenseigene IT-Forschungs- und Entwicklungsabteilung steht für wegweisende Innovation und führt Konzerne und Unternehmen aller Größen und Branchen ‚TOTAL DIGITAL‘ ins 21. Jahrhundert.
International tätige Konzerne und Unternehmen aus den unterschiedlichsten Branchen (z. B. Assekuranz, Banken, E-Commerce, Gesundheitswesen, Immobilien, Logistik, öffentlicher Personen(nah)verkehr, Payment, Telekommunikation, Verlage, Versandhandel, Versorger) schätzen die umfassende Expertise der atriga, insbesondere in den Bereichen Forderungsmanagement, Inkasso, Recht, Softwareentwicklung und Datenschutz.
atriga ist Vertragspartner der SCHUFA und der meisten Auskunfteien, Mitglied im Bundesverband Credit Management e.V. (BvCM), im Bundesverband Deutscher Inkasso-Unternehmen e.V. (BDIU), in der Gesellschaft für Datenschutz und Datensicherheit e.V. (GDD) und im Bundesverband der Dienstleister für Online Anbieter e.V. (BDOA).
atriga ist Gründungsmitglied des E-Commerce-Leitfadens des Institutes ibi research an der Universität Regensburg.
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Aus Syrien geflüchtet, in Deutschland durchgestartet: Fachinformatiker Khaled Altellawi hat seine Chance genutzt
Seine letzte Hoffnung ist die Flucht nach Europa. 2015 landet Altellawi im südhessischen Kreis Groß-Gerau, wo er ein Jahr auf seine Papiere warten muss und die Zeit für einen sechsmonatigen Deutschkurs nutzt. Danach lässt er sich in zwei Jahren zum Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung ausbilden und findet seine erste Anstellung bei einem der weltweit größten Beratungshäuser in Frankfurt. Seit September 2022 arbeitet der begeisterte Informatiker nun in der IT-Entwicklung bei atriga, wo er sich – wie er uns im Gespräch verrät – rundum wohlfühlt.
Aber der Reihe nach: Moderne Technologien, Computer und Programmieren haben Khaled Altellawi schon immer fasziniert, aber passende Berufschancen gab es in seiner Heimat Syrien kaum. Auch sein Start in Deutschland ist nicht ganz einfach: „Die ganze Bürokratie mit ihren Regeln war für mich am Anfang sehr verwirrend. Ich wollte so schnell wie möglich Deutsch lernen, eine Ausbildung machen, um danach einen Job zu finden und mir eine Existenz aufzubauen. Stattdessen musste ich erst einmal ein ganzes Jahr auf meine Papiere warten – das war schon sehr frustrierend.“ Seine theoretische und praktische Ausbildung zum Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung führt ihn im Rahmen eines Praktikums unter anderem zu einem Startup in Darmstadt, wo er sein Interesse an Game-Development, aber auch Themen wie KI und Security vertiefen kann. Sein Abschlussprojekt ist ein Reservierungs-System für Restaurants.
Im Februar 2022 beendet Altellawi erfolgreich seine Ausbildung, die auf Grund der Corona-Pandemie mit zahlreichen Einschränkungen fast ausschließlich online stattfindet. Sein erster Job führt ihn gleich in eine der vier weltweit umsatzstärksten Wirtschaftsprüfungsgesellschaften nach Frankfurt, wo er sich aber nicht wirklich wohl fühlt: „Die IT-Infrastruktur dort war in die Jahre gekommen. Es ging im Prinzip nur darum, Schwachstellen zu erkennen und die Systeme am Leben zu erhalten. Es gab auch keine Schnittstelle zwischen der Fachabteilung und den Programmierern, so dass das gegenseitige Verständnis fehlte.“
Ganz neue Erfahrungen bei atriga
Als ihm eine Freundin davon berichtet, das atriga eine passende Stelle zu besetzen hat, bewirbt er sich dort. Die darauf folgenden Online-Interviews sind die erste Überraschung: Altellawi ist begeistert von dem respektvollen Umgang und den freundlichen und aufgeschlossenen Gesichtern seiner Gegenüber. Bereits kurz nach dem zweiten Gespräch bekommt Khaled Altellawi ein konkretes Jobangebot. Er sagt sofort zu. Zur Vertragsunterzeichnung in Langen folgt die nächste Überraschung: „Ich war im Anzug angetreten und traf dort auf zwei lockere Herren in Jeans und T-Shirt, die mich sehr freundlich begrüßten und von Anfang an meiner Meinung interessiert waren. Das war ich so nicht gewohnt.“
Sein erster Auftrag: Die Programmierung für ein Kleinprojekt. Auch hier ist er mehr als erstaunt: „Die Kollegen haben mich gefragt, wie ich die Aufgabe anpacken will. Es hat sie tatsächlich interessiert, mit welchen Tools, welcher Programmiersprache und auf welcher technologischen Basis ich das Projekt realisieren würde. Auch das war mir völlig neu.“ Khaled Altellawi ist begeistert: „Hier bei atriga sind alle sehr offen gegenüber neuen Technologien und Ansätzen. Man hat im gesamten Team großes Interesse an neuen Wegen, hat Geduld und probiert Dinge aus, die vielleicht nicht im ersten Versuch klappen – ein echtes Paradies für Programmierer. Das hat mich sehr verblüfft, aber auch glücklich gemacht. Genauso wie die Tatsache, dass es bei atriga keine Vorbehalte oder Vorurteile in Sachen Religion, Alter, Hautfarbe oder Sexualität gibt. Hier zählen einzig und allein Können, Einsatz und das kollegiale Miteinander!“
Als Programmierer bei einem Forderungsmanager?
Die Forderungsmanagement- und Inkasso-Branche gilt gemeinhin nicht als technologischer Vorreiter, hinkt bei der Digitalisierung und Automatisierung sogar hinterher. Bis auf wenige Ausnahmen, wie Khaled Altellawi bestätigt: „Ich war sehr überrascht, wie groß und komplex die IT-Systeme hier sind und wie lange atriga schon absolute State-of-the-Art Technologien in der Praxis erfolgreich einsetzt. Jetzt geht es darum, den beachtlichen technologischen Fortschritt weiter auszubauen. Daran möchte ich mitwirken und kann zum Beispiel meine Erfahrung im Game-Development einbringen, denn da geht es ebenfalls um Schnelligkeit und Effizienz.“
War er sich denn darüber bewusst, dass die Branche, in der er arbeitet, keinen allzu guten Ruf hat? „Ich habe inzwischen gelernt, die vielen Regeln hier in Deutschland zu schätzen. Dazu gehört auch, seine Rechnungen zu bezahlen. Und ich halte es für absolut richtig, dass Unternehmen wie atriga Menschen dabei helfen, ihre Schulden zu bezahlen.“ Khaled Altellawi fühlt sich sichtlich wohl in seiner neuen Heimat Darmstadt und bei seiner anspruchsvollen Tätigkeit für atriga. Er hat seine Chance zum Durchstarten mit sehr viel Ehrgeiz, Motivation und Eigeninitiative genutzt und kann nun für dieses Jahr ein weiteres, sehr persönliches Ziel ins Auge fassen: seine Hochzeit.
Als Vorreiter im kundenfreundlichen und digitalen Forderungsmanagement B2B/B2C unterstützt die konzernunabhängige atriga zusammen mit weiteren Gesellschaften der Gruppe weltweit mehr als 25.000 Mandanten. Die unternehmenseigene IT-Forschungs- und Entwicklungsabteilung steht für wegweisende Innovation und führt Konzerne und Unternehmen aller Größen und Branchen ‚TOTAL DIGITAL‘ ins 21. Jahrhundert.
International tätige Konzerne und Unternehmen aus den unterschiedlichsten Branchen (z. B. Assekuranz, Banken, E-Commerce, Gesundheitswesen, Immobilien, Logistik, öffentlicher Personen(nah)verkehr, Payment, Telekommunikation, Verlage, Versandhandel, Versorger) schätzen die umfassende Expertise der atriga, insbesondere in den Bereichen Forderungsmanagement, Inkasso, Recht, Softwareentwicklung und Datenschutz.
atriga ist Vertragspartner der SCHUFA und der meisten Auskunfteien, Mitglied im Bundesverband Credit Management e.V. (BvCM), im Bundesverband Deutscher Inkasso-Unternehmen e.V. (BDIU), in der Gesellschaft für Datenschutz und Datensicherheit e.V. (GDD) und im Bundesverband der Dienstleister für Online Anbieter e.V. (BDOA).
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Mit Künstlicher Intelligenz im E-Commerce mehr Umsatz erzielen
Wir haben in diesem Gastbeitrag mit dem axytos CRO Matthias Schubert gesprochen. Er entwickelt und verantwortet seit mehr als 20 Jahren in leitender Funktion digitale Produkte für Risiko- und Forderungsmanagement mit Fokus Analyse, Modellierung und Prozessoptimierung. Er weiß sehr genau, wie man die Stärken von KI nutzt und die Schwächen vermeidet.
Auf den virtuellen KI-Tagen 2022 am 09. und 10. November berichtet Schubert in seinem Vortrag ‚KI einsetzen – mehr werthaltigen Umsatz erzielen‘ darüber, wie Händler im E-Commerce durch den Einsatz von KI-Methoden die Annahmequote beim Kauf auf Rechnung signifikant erhöhen können und damit ihren Umsatz steigern.
Herr Schubert, bevor wir in das Thema KI einsteigen: Warum ist Kauf auf Rechnung für deutsche Online-Käufer:innen überhaupt so wichtig?
Kauf auf Rechnung ist nach wie vor die beliebteste Zahlungsmethode im deutschen Online-Handel und basiert auf der guten alten Katalogtradition. Online-Händler, die in ihrem Checkout Kauf auf Rechnung anbieten, haben im Durchschnitt größere Warenkörbe, eine höhere Conversionsrate, eine nachhaltigere Käuferbeziehung und erzielen dadurch insgesamt einen höheren Umsatz.
Als Buy Now Pay Later Enabler hat axytos den Kauf auf Rechnung weiterentwickelt und bietet dem Handel mit Rechnungskauf 3.0 eine echte White Label Lösung mit Zahlungsgarantie und umfassender Transparenz für eine effiziente Verkaufssteuerung.
Ein kleiner Werbeblock sei erlaubt. Aber welche grundlegende Idee steckt hinter diesem neuartigen Ansatz?
Es geht ganz grundsätzlich um die Annahmequote, also die Entscheidung, wem ich als Online-Händler im Checkout meines Shops überhaupt einen Kauf auf Rechnung anbiete. Da benötige ich als Händler oder Hersteller, der das in Eigenregie umsetzen möchte, zuverlässige und belastbare Informationen über den Käufer, damit das Ausfallrisiko überschaubar bleibt.
Ganz ‚gute‘ und ganz ‚schlechte Käufer‘ lassen sich dabei noch recht einfach identifizieren. Aber über die 15 bis 20 Prozent im Graubereich, die gerne per Kauf auf Rechnung bezahlen würden, liegen meist sehr wenig Informationen vor. Bei diesen Käufer:innen geht es aber um ein immenses, werthaltiges Umsatzpotential, das man als Händler nicht einfach verschenken kann.
Soweit verstanden. Und wann kommt hier Künstliche Intelligenz ins Spiel? Schließlich lautet der Titel Ihres Vortrags ‚KI einsetzen – mehr werthaltigen Umsatz erzielen‘.
Um die KI-Methoden zu erläutern, die auf der axytos Plattform eingesetzt werden, möchte ich ein Bild verwenden: Stellen Sie sich für den ersten Schritt ein ziemlich grobes Sieb vor, mit dem über klassische Methoden ermittelt wird, welchen Käufern der Händler Kauf auf Rechnung anbietet und welchen nicht. In der ersten KI-Analyse kommt dann schon ein feineres Sieb zum Einsatz, um aus den Käufern im verbliebenen Graubereich die zu ermitteln, denen der Händler ebenfalls einen Kauf auf Rechnung ermöglichen kann.
Das Ganze wiederholen wir in weiteren Iterationen mit immer feineren Sieben, wobei der verbliebene Graubereich immer wieder neu in Grün, Grau oder Rot aufgeteilt wird. Praktisch ist das ein unendlicher Loop, da ja immer wieder neue Daten in das System eingespielt werden.
Ist das denn eine angemessene Aufgabe für KI?
Absolut! Die Stärken von Künstlicher Intelligenz liegen in der Mustererkennung auf Basis vorab definierter Eigenschaften und der ständigen Neukalibrierung anhand von Erfahrungen, also frischem Input. Das ist eine typische Machine Learning-Anwendung, und in diesem fest abgesteckten Aufgabengebiet funktionieren dann auch selbstlernende Algorithmen sehr gut.
Die Fähigkeit einer KI steht und fällt mit der Quantität und Qualität des Datenmaterials. Wo kommen die Daten her?
Die Informationen zur Fütterung der KI kommen aus mehreren Datenquellen. Interne Daten kommen direkt aus dem Shop, vom Händler, vom Besteller und seinem Warenkorb: Über welches Endgerät und zu welcher Uhrzeit ist er im Online-Shop unterwegs und wie sieht sein Warenkorb in Bezug auf Größe und Zusammenstellung aus?
Das Ganze wird über die axytos Plattform angereichert durch zahlreiche Datenquellen mit belastbaren Informationen, zum Beispiel über die Bonität und Identität des Käufers: Lässt sich seine Kontonummer aus freien Quellen verifizieren, ist seine E-Mail Adresse echt? Hinzu kommt ein Betrugsfilter, der unter anderem Mehrfach-Bestellungen und gestohlene Identitäten erkennt und eine Korrelation zwischen Bonität und Warenkorb-Inhalt herstellt.
Man sagt, eine KI ist nur so gut wie ihr Programmierer. Stimmt das?
Ja, das ist absolut richtig und wird meiner Einschätzung nach auch noch länger so bleiben. Eine KI muss vom Fachmann anhand möglichst vieler und richtiger Datensätze trainiert werden, die darüber hinaus auch korrekt formuliert sein müssen. Genau deshalb gehören zum axytos Team auch menschliche Analytiker. Sie bilden einen festen Teil der Plattform und sorgen auch dafür, dass uns ein einzelner ‚Schwarzer Schwan‘ nicht den ganzen Algorithmus durcheinanderbringt.
Können Sie das beispielhaft erläutern?
Bei den sogenannten Schwarzen Schwänen handelt es sich um unwahrscheinliche Ereignisse, die weder Menschen noch KI-Systeme vorhersehen können. Selbstlernende KI-Systeme haben prinzipiell Schwierigkeiten, damit umzugehen, da Schwäne ja überwiegend weiß sind (grinst). Ein etwas überspitztes Beispiel: Ein voll geschäftsfähiger Beamter im Ruhestand zieht in eine Stadt mit hoher Arbeitslosigkeit und einem geringen Durchschnittseinkommen. Das sogenannte Geoscoring, also die Kombination aus Wohnort- und Bonitäts-Daten, führt nun dazu, dass er seine geliebten Schuhe nicht mehr auf Rechnung kaufen kann.
Der Algorithmus könnte das so interpretieren, dass alle Ex-Beamten in dieser Stadt vom Kauf auf Rechnung ausgeschlossen werden, also die rote Flagge bekommen. Hier greifen dann die axytos Experten ein und kalibrieren den Algorithmus neu, unser Beamter bekommt eine grüne Flagge und kann seine Schuhe wie gewohnt einkaufen. Die KI hat also gelernt, nicht alleine auf Grund des veränderten Wohnortes eine Entscheidung zu treffen, sondern andere Parameter stärker zu berücksichtigen.
Gut und schön. Aber was haben Online-Händler davon?
Um es kurz auf den Punkt zu bringen: Durch den Einsatz von KI-Methoden der axytos Plattform liegt die Annahmequote bei Händlern für den zahlungsgarantierten Kauf auf Rechnung deutlich über der von Marktbegleitern. Im Ergebnis sorgt das für höheren Umsatz und eine bessere Kundenentwicklung – und das bei maximaler Transparenz und Steuerbarkeit der Prozesse.
Herr Schubert, vielen Dank für das Gespräch!
Über den Interviewpartner:
axytos CRO Matthias Schubert entwickelt und verantwortet seit mehr als 20 Jahren in leitender Funktion digitale Produkte für Risiko- und Forderungsmanagement mit Fokus Analyse, Modellierung und Prozessoptimierung. In seiner Funktion als CRO bei axytos verantwortet er neben dem Risiko- und Fraud Management die Steuerung des Forderungsmanagements sowie die Themen Daten, Data Warehouse / Reporting und Analyse.
Matthias Schubert erläutert am 10.11.2022 um 13:15 Uhr in seinem Vortrag „KI einsetzen – mehr werthaltigen Umsatz erzielen“ wie Handel und E-Commerce mit den weiterentwickelten axytos White Label BNPL-Lösungen und dem richtigen Einsatz Künstlicher Intelligenz den Umsatzturbo zünden.
Anmeldung zu den Virtuellen KI-Tagen 2022:
Als Vorreiter im kundenfreundlichen und digitalen Forderungsmanagement B2B/B2C unterstützt die konzernunabhängige atriga zusammen mit weiteren Gesellschaften der Gruppe weltweit mehr als 25.000 Mandanten. Die unternehmenseigene IT-Forschungs- und Entwicklungsabteilung steht für wegweisende Innovation und führt Konzerne und Unternehmen aller Größen und Branchen ‚TOTAL DIGITAL‘ ins 21. Jahrhundert.
International tätige Konzerne und Unternehmen aus den unterschiedlichsten Branchen (z. B. Assekuranz, Banken, E-Commerce, Gesundheitswesen, Immobilien, Logistik, öffentlicher Personen(nah)verkehr, Payment, Telekommunikation, Verlage, Versandhandel, Versorger) schätzen die umfassende Expertise der atriga, insbesondere in den Bereichen Forderungsmanagement, Inkasso, Recht, Softwareentwicklung und Datenschutz.
atriga ist Vertragspartner der SCHUFA und der meisten Auskunfteien, Mitglied im Bundesverband Credit Management e.V. (BvCM), im Bundesverband Deutscher Inkasso-Unternehmen e.V. (BDIU), in der Gesellschaft für Datenschutz und Datensicherheit e.V. (GDD) und im Bundesverband der Dienstleister für Online Anbieter e.V. (BDOA).
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Customer Retention in der Versicherungswirtschaft: Warum Kundenrückgewinnung im Mittelpunkt des Mahnprozesses steht (2/2)
Hier geht es zum ersten Teil des atriga FutureTalks Versicherungswirtschaft.
Hat schon mal jemand darüber nachgedacht, ob und wie ein Forderungsmanager im Bereich Kommunikation und Customer Retention Versicherungen unterstützen kann?
Prof. Dr. Hans-Wilhelm Zeidler: Ich bin für dieses Thema sensibilisiert worden, als mir atriga erklärt hat, was alles leistbar ist. Da sind mir die Augen aufgegangen und ich habe mich gefragt: Warum haben wir in der Vergangenheit diese Möglichkeiten nicht genutzt, die hier ein spezialisierter und qualifizierter Anbieter eröffnet? Da sind so viele wertvolle Ansätze für einen direkten, schnellen und professionellen Umgang mit den Kunden. Und ich habe immer wieder herausgehört, dass Kundenerhalt und Kundenzufriedenheit im Zentrum stehen. Das ist für mich – ich komme ja von der Vertriebsseite – genau der Aspekt, den ich schätze und brauche.
Harald Weber: Man muss darauf achten, dass der Kunde bei jedem Kontakt wirklich begeistert ist. Und das gilt auch für das Forderungsmanagement, wenn der Kunde merkt: Hoppla, ich werde jetzt in einer Art angesprochen, die ich so nicht erwartet hätte. Mir werden sogar Lösungsmöglichkeiten angeboten, die genau für mich zugeschnitten sind, damit es passt und ich keinen Ärger bekomme. Das Schlimmste ist doch, wenn der Kunde zwanzig Jahre brav seinen Beitrag bezahlt hat, jetzt aus irgendwelchen Gründen eine Zahlungsstörung eingetreten ist und er von einem Inkassounternehmen ein Schreiben erhält, bei dem er sich wie ein „Verbrecher“ fühlt. Er versteht das Schreiben nicht. Die Ansprache passt nicht. Also muss der Versicherer alles tun, um den Kunden in einer anderen Art und Weise anzusprechen. Und da hat atriga viele Möglichkeiten, den Kunden positiv zu überraschen und passende Lösungsmöglichkeiten anzubieten.
Christoph Overmann: Meines Erachtens geht es nicht nur darum, dass sich der Kunde durch die Art der Ansprache wohlfühlt. Sondern es geht auch um das effiziente Zusammenspiel zwischen der Versicherung und dem Forderungsdienstleister: Werden die Informationen zurückgespielt? Kann die Versicherung das generell für alle aktuellen und künftigen Kunden nutzen? Es braucht einen viel tieferen Austausch und eine Absprache, wie mit diesen Kunden umgegangen werden soll. Außerdem müssen die Informationen aus beiden Richtungen fließen.
Christoph Ruoff: Das nennen wir bei der atriga Closed Loop. In der Tat ist das kein linearer Prozess, der vorne im Akquisebereich anfängt und irgendwann hinten bei einer Zahlungsstörung endet. Man kann die Erfahrungswerte aus der Bearbeitung einer Zahlungsstörung rein mathematisch und statistisch betrachtet intelligent einbeziehen und nach vorne bringen, um dann Kundenbewertungen und ähnliche Prozesse anzuschieben. Davon ist in der Versicherungswirtschaft meiner Meinung nach noch nicht viel zu sehen. Wir sprechen ja hier von einer CRM-driven-Retention, also einer Retention, die eine Qualifizierung voraussetzt. Das heißt, nicht jeder Kunde wird von jedem Versicherer nach einer Zahlungsstörung gerne wieder in Empfang genommen. Also muss ich in der Lage sein, das qualifiziert umzusetzen. Unser Maßstab wäre dann zum Beispiel, dass der Kunde die gleichen wirtschaftlichen Voraussetzungen mitbringt wie ein normaler Neukunde, der vorne an der Tür steht und einen Vertrag abschließen will. Das lässt sich natürlich auch noch um Kundenwertinformation des Versicherers ergänzen. Kennen Sie Versicherer, die sowas schon mit ihrem Dienstleister umgesetzt haben?
Prof. Dr. Hans-Wilhelm Zeidler: Also dort, wo ich tätig war, nein. Insgesamt ist die Philosophie auf allen Ebenen noch nicht so kundenorientiert wie es wünschenswert wäre, um den Kunden dauerhaft im Unternehmen zu halten.
Harald Weber: Dass aus einer Zahlungsstörung heraus durch den Vertrieb Aktionen gelaufen sind? Meine Antwort: Nein. Das liegt daran, dass auf der einen Seite das Verständnis fehlt. Auf der anderen Seite wird das Thema Daten bei den Versicherungen immer noch zu wenig beachtet. Ein Beispiel: Sie geben als Inkassodienstleister einem Versicherer Informationen darüber, warum der Kunde ausgestiegen ist. Und sie nennen ihm Möglichkeiten der Rückgewinnung und welche Ansätze sie dafür sehen. Diese Rückmeldung als Basis einer Abstimmung mit dem Mandanten könnte schon zum Umdenken führen. Aber das ist, glaube ich, noch ein extrem langwieriger Prozess.
Christoph Ruoff: Unsere CRM-driven-Retention geht so weit, dass wir mit dem Versicherer einen Prozess aufsetzen können, mit dem wir über unser System für die Kundenrückgewinnung sorgen. Natürlich wird es auch Kundenbeziehungen geben, die sind so komplex, die kann ich nicht unbedingt mit einem einfachen digitalen Prozess heilen. Da muss ich gegebenenfalls einen anderen Prozessschritt wählen und eine Vorschlagsliste erstellen, die an den Versicherer geliefert wird. Dort muss dann der Vertrieb oder eine andere Abteilung zur Verfügung stehen. Wir haben zuvor davon gesprochen, dass eine Kundenbeziehung viel kostet. Wenn das so eine reiche Institution wie die Versicherungswirtschaft sagt, dann muss es wirklich viel Geld sein. Da frage ich mich schon: Warum gibt es da solche Ansätze noch nicht?
Harald Weber: Es liegt wirklich daran, dass hier noch sehr konservativ gehandelt wird. Wie bereits gesagt, sind Daten ein Riesenthema: Versicherer haben ein Datenvolumen, dessen Bedeutung sie oftmals noch nicht erkannt haben. Also die Möglichkeiten, die solche Daten eröffnen. Und genau das sollte gemeinsam mit dem Versicherer besprochen und dabei immer wieder betont werden, dass der gesamte Lifecycle-Prozess der Kundenbeziehung angeschaut werden muss. Viele Versicherer sind dabei, ihre komplette Produktwelt zu digitalisieren. Das ist ein gigantisches Projekt für die Traditionshäuser. Und das Thema Zahlung, speziell die Zahlungsstörung, hat dabei keine hohe Priorität.
Christoph Overmann: Das Verständnis, das wir gerade erreichen wollen, betrifft die unterschiedlichen Bereiche im Unternehmen. Vertrieb und Marketing bringt dem Unternehmen Zuwachs und neues Geld. Der Bereich Forderungsmanagement bzw. Inkasso wird noch nicht als ein Bereich gesehen, der im Endeffekt auch in die anderen Bereiche hineinspielen kann. Dieser Closed Loop fehlt immer noch in den Köpfen. Ich habe in Gesprächen bei Versicherern noch nie gehört, dass der Vertriebsvorstand auch für Vorgänge im Forderungsmanagement zuständig ist.
Prof. Dr. Hans-Wilhelm Zeidler: Eine Zahlungsstörung ist doch in vielen Fällen mit einem menschlichen Schicksal verbunden. Das heißt, die Lage der Kunden ist doch ähnlich wie im Schadenfall: Er braucht Hilfe, er will kompetente Unterstützung. Die Interessenslage aus der Sicht der Kunden ist in vielen Fällen gleich. Und wenn man dann kommt und sagt: Wir reichen dir eine Hand, dann ist das optimal.
Christoph Ruoff: Wenn sie einen Kunden mit kurzzeitig auftretender Illiquidität gleich mit dem Hammer behandeln, dann ist das unglücklich. Hat der Kunde wirklich gravierende wirtschaftliche Probleme, dann läuft es vermutlich darauf hinaus, dass Retention nicht funktionieren wird. Da sind wir wieder bei den eigenen Daten oder auch beim Zukauf von Informationen in Sachen Bonität, um ein Kundenscoring machen zu können. Um eventuell festzustellen, dass es besagtem Kunden wirtschaftlich eigentlich ganz gut geht. Was bedeutet, dass ihm bereits mit einer kleinen Streckung geholfen wäre. Allerdings nützt das jemandem, der langfristig wirtschaftliche Probleme hat, nicht wirklich.
Den vollständigen Text des FutureTalks Versicherungswirtschaft hier als pdf herunterladen.
atriga dankt herzlich allen Teilnehmern für die engagierte Diskussion und die spannenden Einblicke, welches Optimierungspotential die Versicherungswirtschaft ab sofort nutzen kann.
Die Teilnehmer
Prof. Dr. Hans-Wilhelm Zeidler begann seine Laufbahn bei den Gothaer Versicherungen als Assistent des Vorstandsvorsitzenden. Darauf folgte die Berufung in die Vorstände der Gothaer Lebensversicherung a.G. und der Gothaer Allgemeine Versicherung AG. Es folgten 34 Jahre Vorstandstätigkeit unter anderem als Personal-, Sparten- und Vertriebsvorstand im Gothaer Konzern, der Berlinischen Lebensversicherung AG, den Inter Versicherungen, und der Zurich Deutscher Herold Lebensversicherung AG.
atriga-Beirat Harald Weber ist seit 2018 selbständiger Unternehmensberater. Zuvor war er über 34 Jahre bei der Allianz Deutschland AG in unterschiedlichen Funktionen tätig, unter anderem als Leiter der Zahlungsprozesse und verantwortlich für In /Exkasso und Forderungsmanagement in Deutschland.
Christoph Ruoff übernahm nach seinem Studium leitende Positionen in den Bereichen Werbung, Marketing, Vertrieb und Forderungsmanagement. Umfassende Studien zum deutschen Inkassomarkt, zum Schuldnerverhalten und zur Psychologie des Schuldners machen ihn zu einem gefragten Ansprechpartner. Seit Gründung der atriga im Jahr 2003 verantwortet Ruoff dort das Business Development und ist Teil des Expertenteams, das sich mit der ständigen Weiterentwicklung der innovativen atriga Forderungsmanagementplattform beschäftigt.
Christoph Overmann hat sich nach seiner Banklehre und dem Studium der Wirtschaftswissenschaften ganz dem Vertrieb von erklärungsbedürftigen Dienstleistungen verschrieben. So startete er als Versicherungsmakler, bevor er vor über 20 Jahren Forderungsmanagement und Inkasso zu seinem Tätigkeitsbereich erkor. Seit mehr als 10 Jahren ist Christoph Overmann in leitenden Funktionen der Branche tätig und stellt sich immer noch gerne den Herausforderungen der Kundengewinnung und -betreuung.
Als Vorreiter im kundenfreundlichen und digitalen Forderungsmanagement B2B/B2C unterstützt die konzernunabhängige atriga zusammen mit weiteren Gesellschaften der Gruppe weltweit mehr als 25.000 Mandanten. Die unternehmenseigene IT-Forschungs- und Entwicklungsabteilung steht für wegweisende Innovation und führt Konzerne und Unternehmen aller Größen und Branchen ‚TOTAL DIGITAL‘ ins 21. Jahrhundert.
International tätige Konzerne und Unternehmen aus den unterschiedlichsten Branchen (z. B. Assekuranz, Banken, E-Commerce, Gesundheitswesen, Immobilien, Logistik, öffentlicher Personen(nah)verkehr, Payment, Telekommunikation, Verlage, Versandhandel, Versorger) schätzen die umfassende Expertise der atriga, insbesondere in den Bereichen Forderungsmanagement, Inkasso, Recht, Softwareentwicklung und Datenschutz.
atriga ist Vertragspartner der SCHUFA und der meisten Auskunfteien, Mitglied im Bundesverband Credit Management e.V. (BvCM), im Bundesverband Deutscher Inkasso-Unternehmen e.V. (BDIU), in der Gesellschaft für Datenschutz und Datensicherheit e.V. (GDD) und im Bundesverband der Dienstleister für Online Anbieter e.V. (BDOA).
atriga ist Gründungsmitglied des E-Commerce-Leitfadens des Institutes ibi research an der Universität Regensburg.
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Customer Retention in der Versicherungswirtschaft: Warum Kundenrückgewinnung im Mittelpunkt des Mahnprozesses steht (1/2)
Wie ist bisher der klassische Umgang mit zahlungsgestörten Verträgen und wie wird mit diesen Kund:innen nach Abschluss des Mahn-/Inkassoprozesses weiter kommuniziert? Harald Weber: Was das Thema zahlungsgestörter Kunde betrifft: Alle Maßnahmen ab Beginn einer Zahlungsstörung müssen das Ziel haben, den Bestand zu erhalten. Bei der einen oder anderen Versicherungsform hat er keinen Versicherungsschutz mehr, wenn eine Zahlungsstörung vorliegt. Auch wenn ein Kunde unregelmäßig zahlt, sollte man nach Möglichkeiten suchen, ihn zu halten. Und nur kündigen, wenn seine Schadensgeschichte falsch läuft. Sei es Betrug, sei es die Schadenssituation oder -häufigkeit.
Prof. Dr. Hans-Wilhelm Zeidler: Ich kann nur aus der Praxis der Gesellschaften berichten, in denen ich tätig war. Dort hat man in einem gewissen Maße versucht, die Störungen zu beheben. Aber ab einem bestimmten Punkt war Ende, zum Beispiel bei Zahlungsunfähigkeit oder wenn der Fall aus dem Inkasso in die juristische Abteilung oder zu einem ausgelagerten Juristen geht. Dann kümmert sich keiner mehr um solche Kunden.
Ich würde gern über Kundenrückgewinnung sprechen: Die Daten gehen bei einer Zahlungsstörung irgendwann wieder zurück in den Vertrieb. Das heißt, auch da gibt es wieder einen entsprechenden Prozess und ein Mitarbeitender greift zum Telefon. Würden da nicht digitale Maßnahmen Sinn machen, um mit dem Kunden per E-Mail oder per Messenger Kontakt aufzunehmen?
Prof. Dr. Hans-Wilhelm Zeidler: Versicherer können diese Prozesse für ihre eigene Vertriebsorganisation gut vorgeben. Beim Vertrieb über Makler ist das etwas schwieriger, weil sie für diese Prozesse das Einverständnis des Maklers brauchen. eine Erfahrung zeigt, dass viele Makler dankbar sind, wenn die Versicherung im ersten Schritt kleinere Probleme oder Ungereimtheiten ausräumt. Und erst dann informiert werden, wenn es eine nachhaltige Störung ist oder wenn es zu ernsten Schwierigkeiten kommt. Ich fände es sehr gut, wenn es da eine Unterstützung gäbe, die auch extern stattfinden kann.
Bleiben wir beim Thema Daten. Gibt es Gründe dafür, warum zeitgemäße Kommunikationskanäle noch nicht ausreichend genutzt werden?
Christoph Ruoff: Um vernünftige Prozesse aufzusetzen, braucht man auch gleichartige Datenstrukturen. In Gesprächen habe ich von der Versicherungswirtschaft erfahren, dass moderne Kommunikationsmittel alleine deswegen nicht genutzt werden können, weil die dazu notwendigen Kontaktdaten in den Stammdaten fehlen. Wir haben hier Prozesse, um das zu optimieren. Nehmen wir mal nur die E-Mail eines Kunden. Die gibt der Außendienst zum Beispiel nicht weiter, weil er nicht möchte, dass der Versicherer über diesen Kanal unmittelbar Kontakt zum Kunden bekommt. Das ist eine grundsätzliche Datenproblematik, die nicht zufällig oder durch mangelnde Pflege entsteht, sondern aus strategischen Gründen absichtlich herbeigeführt wird. Dann ist es natürlich schwierig, vernünftige Prozesse aufzusetzen.
Prof. Dr. Hans-Wilhelm Zeidler: Viel schwieriger ist ein anderes Thema: Man kann auf die Daten nur schlecht zurückgreifen oder sie so verknüpfen, wie man das gerne haben möchte. Weil gerade die IT-Systeme großer Versicherungen das reinste Patchwork sind. Die wissen das, fürchten aber den Aufwand, die ganzen Teilsysteme in einen Prozess zusammenzuführen.
Harald Weber: Die großen Versicherer haben sehr früh mit IT angefangen und haben folglich eine ganze Heerschar von Altsystemen, die oft unabhängig voneinander arbeiten. Bei etlichen Versicherern wird gerade daran gearbeitet, diese auf ein modernes integriertes System umzubauen.
Den vollständigen Text des FutureTalks können Sie hier als pdf herunterladen.
Lesen Sie im Teil 2 des digitalen Roundtables, wie atriga mit CRM-driven-Retention erstmals eine KI-basierte Lösung anbietet, mit der Versicherer säumige Kunden gezielt über einen dynamisch gesteuerten Prozess zurückgewinnen können und was die Experten zu dieser Innovation im Forderungsmanagement sagen.
Die Teilnehmer
Prof. Dr. Hans-Wilhelm Zeidler begann seine Laufbahn bei den Gothaer Versicherungen als Assistent des Vorstandsvorsitzenden. Darauf folgte die Berufung in die Vorstände der Gothaer Lebensversicherung a.G. und der Gothaer Allgemeine Versicherung AG. Es folgten 34 Jahre Vorstandstätigkeit unter anderem als Personal-, Sparten- und Vertriebsvorstand im Gothaer Konzern, der Berlinischen Lebensversicherung AG, den Inter Versicherungen, und der Zurich Deutscher Herold Lebensversicherung AG.
atriga-Beirat Harald Weber ist seit 2018 selbständiger Unternehmensberater. Zuvor war er über 34 Jahre bei der Allianz Deutschland AG in unterschiedlichen Funktionen tätig, unter anderem als Leiter der Zahlungsprozesse und verantwortlich für In /Exkasso und Forderungsmanagement in Deutschland.
Christoph Ruoff übernahm nach seinem Studium leitende Positionen in den Bereichen Werbung, Marketing, Vertrieb und Forderungsmanagement. Umfassende Studien zum deutschen Inkassomarkt, zum Schuldnerverhalten und zur Psychologie des Schuldners machen ihn zu einem gefragten Ansprechpartner. Seit Gründung der atriga im Jahr 2003 verantwortet Ruoff dort das Business Development und ist Teil des Expertenteams, das sich mit der ständigen Weiterentwicklung der innovativen atriga Forderungsmanagementplattform beschäftigt.
Christoph Overmann hat sich nach seiner Banklehre und dem Studium der Wirtschaftswissenschaften ganz dem Vertrieb von erklärungsbedürftigen Dienstleistungen verschrieben. So startete er als Versicherungsmakler, bevor er vor über 20 Jahren Forderungsmanagement und Inkasso zu seinem Tätigkeitsbereich erkor. Seit mehr als 10 Jahren ist Christoph Overmann in leitenden Funktionen der Branche tätig und stellt sich immer noch gerne den Herausforderungen der Kundengewinnung und -betreuung.
Als Vorreiter im kundenfreundlichen und digitalen Forderungsmanagement B2B/B2C unterstützt die konzernunabhängige atriga zusammen mit weiteren Gesellschaften der Gruppe weltweit mehr als 25.000 Mandanten. Die unternehmenseigene IT-Forschungs- und Entwicklungsabteilung steht für wegweisende Innovation und führt Konzerne und Unternehmen aller Größen und Branchen ‚TOTAL DIGITAL‘ ins 21. Jahrhundert.
International tätige Konzerne und Unternehmen aus den unterschiedlichsten Branchen (z. B. Assekuranz, Banken, E-Commerce, Gesundheitswesen, Immobilien, Logistik, öffentlicher Personen(nah)verkehr, Payment, Telekommunikation, Verlage, Versandhandel, Versorger) schätzen die umfassende Expertise der atriga, insbesondere in den Bereichen Forderungsmanagement, Inkasso, Recht, Softwareentwicklung und Datenschutz.
atriga ist Vertragspartner der SCHUFA und der meisten Auskunfteien, Mitglied im Bundesverband Credit Management e.V. (BvCM), im Bundesverband Deutscher Inkasso-Unternehmen e.V. (BDIU), in der Gesellschaft für Datenschutz und Datensicherheit e.V. (GDD) und im Bundesverband der Dienstleister für Online Anbieter e.V. (BDOA).
atriga ist Gründungsmitglied des E-Commerce-Leitfadens des Institutes ibi research an der Universität Regensburg.
www.atriga.com
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Pittlerstr. 47
63225 Langen
Telefon: +49 (6103) 3746-0
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E-Mail: nicolai.jereb@comfact.de
atriga ermöglicht Rückgewinnung von Versicherungskunden im Mahnprozess
atriga CRM-driven-Retention: Jeden säumigen Kunden individuell bewerten, betreuen und zurückgewinnen
Es lohnt sich, den von atriga entwickelten, dynamisch gesteuerten Customer Retention-Prozess für die Versicherungswirtschaft genauer zu betrachten: Grundlage sind unter anderem kundenwert-orientierte Merkmale des einzelnen Versicherten, aktuelle Bonitätsinformationen und Verhaltensmerkmale, die in einem Bewertungsschema gemeinsam mit dem Versicherer definiert und als Regelwerk hinterlegt werden. Die Verknüpfung aller Informationen in Kombination mit einer aktuellen Bonitätsprüfung ergibt dann ein Gesamtbild in Bezug auf die Retentionsfähigkeit des Kunden. Dazu gehört zum Beispiel, ob eine vereinbarte Ratenzahlung pünktlich erfolgt oder wie schnell eine Rechnung bezahlt und über welche der angebotenen Zahlarten sie beglichen wird. Alle Faktoren ermöglichen in der Gesamtbetrachtung eine systemisch-dynamische Entscheidung darüber, wie der Verlauf eines Retention-Prozesses gesteuert wird, wenn ein Kunde die offene Forderung ausgeglichen hat. Dabei wird im Rahmen der atriga Customer Communication Journey mit jedem Versicherten über jeden Prozessschritt hinweg ganz individuell über den von ihm bevorzugten Kontaktkanal in seiner bevorzugten Sprache kommuniziert. Christoph Overmann, Head of Sales bei atriga, erläutert: „atriga CRM-driven-Retention ermöglicht es, mittels eines KI-/ML-basierten Prozesses, Maßnahmen zur Kundenrückgewinnung individuell gesteuert, effektiv und zielgerichtet umzusetzen.“
Neukunden sind teuer, Kundenrückgewinnung lohnt sich
Anstatt sich ernsthaft mit Kundenrückgewinnungsmaßnahmen zu beschäftigen, kurbeln viele Versicherer mit Sonderaktionen für Neukunden ihr Geschäft an, investieren viel Geld in die Neukundenakquise auf Vergleichsportalen, reduzieren aber gleichzeitig Kosten in servicenahen Bereichen. „Anonyme Prozesse und wechselnde Ansprechpartner lockern das Band zwischen Versicherten und Anbietern und erhöhen die Wechselbereitschaft. Dies gilt umso stärker, als die Digitalisierung Transparenz und Vergleichbarkeit aus Sicht der Kunden weiter erhöhen und den Versicherungswechsel vereinfachen“, meint Christoph Overmann und führt weiter aus: „Es wundert mich daher sehr, dass sich viele Versicherungen noch nicht intensiv mit dem Thema Kundenrückgewinnung beschäftigen. In meinen Gesprächen stelle ich immer die Frage, wie Versicherer mit ihren säumigen Kunden umgehen. Gibt es einen strategischen Ansatz für Customer Retention, oder gehen diese Kunden langfristig verloren? Wird mit dieser Kundengruppe überhaupt kommuniziert und falls ja, wie genau?“ Um das effektiv umsetzen zu können, müssten Versicherer in der Lage sein, Informationen über Kunden, die aus dem Forderungsmanagement und Inkasso kommen, dort nutzbar zu machen, wo sie benötigt werden. Das kann aber nur funktionieren, wenn Daten aus den Legacy-Systemen zugänglich und analysierbar werden. Damit tun sich aber viele Versicherer schwer, da die über Jahrzehnte gewachsenen IT-Systeme mit ihren Daten-Silos meist nicht in der Lage sind, relevante Informationen über den Kunden vom Ende einer Customer Journey zurück an den Vertrieb oder die Makler-Organisation zu spielen. Overmann fasst zusammen: „Die atriga-Systeme sind in der Lage, die vorhandenen Daten mit zahlreichen weiteren Datenquellen zu verknüpfen bzw. völlig neue Datenstrukturen, wie zum Beispiel das Kundenverhalten, nutzbar zu machen. Damit sind weitaus verlässlichere Aussagen über die Ausfallwahrscheinlichkeit möglich als zum Beispiel in einem rein prognostisch gesteuerten Mahnprozess, der immer die Gefahr birgt, an der Persönlichkeit des einzelnen Versicherten vorbei zu laufen.“
Umsetzung in Eigenregie oder mit geeigneten Partnern?
Versicherer möchten jederzeit flexibel, handlungsfähig und zukunftsorientiert sein, ohne Unsummen in die Modernisierung der eigenen IT-Infrastruktur zu investieren. Können und wollen sie diesen technologischen und organisatorischen Spagat in Eigenregie stemmen oder sollten sie besser auf Partnerschaften setzen? Christoph Overmann hat darauf die folgende Antwort: „Viele Konzerne kooperieren mit InsurTechs. Sie gründen, beteiligen sich oder kaufen gleich das ganze Startup, je nachdem, welche Auswirkungen auf den Market Share erwartet werden. Das funktioniert aber nicht immer reibungslos, da oft ganz unterschiedliche Kulturen aufeinandertreffen. Eine Kooperation mit atriga ist vor diesem Hintergrund extrem sinnvoll, da unsere unternehmenseigene IT-Plattform in der Lage ist, sich über eine einzige API schnell, unkompliziert und nicht-invasiv an die Legacy-Systeme der Versicherer anzukoppeln. Damit wird atriga CRM-driven-Retention zu einem echten Umsatzbringer für Versicherer.“
atriga ist Ansprechpartner auf der GDV-Fachtagung Zahlungsverkehr
Nach zwei Jahren Digital- und Hybridformat kann die GDV-Fachtagung Zahlungsverkehr Ende Mai endlich wieder als Präsenzveranstaltung stattfinden. In mehreren Themenblöcken tauschen sich Branchenexperten in Köln an zwei Tagen über aktuelle Trends und Entwicklungen rund um digitale Zahlungsverfahren und -prozesse aus. Sie diskutieren über neue Anforderungen und Kundenerwartungen an den Zahlungsverkehr und informieren sich über Veränderungen im Zahlverhalten von Verbraucher:innen. atriga-Head of Sales Christoph Overmann steht auf der GDV-Fachtagung als Ansprechpartner zur Verfügung und erläutert dort atriga CRM-driven-Retention für die Versicherungswirtschaft im Detail.
Mehr Informationen zur GDV-Fachtagung auf: www.versicherungsakademie.de/fachtagung-zahlungsverkehr-v804/
Als Vorreiter im kundenfreundlichen und digitalen Forderungsmanagement B2B/B2C unterstützt die konzernunabhängige atriga zusammen mit weiteren Gesellschaften der Gruppe weltweit mehr als 25.000 Mandanten. Die unternehmenseigene IT-Forschungs- und Entwicklungsabteilung steht für wegweisende Innovation und führt Konzerne und Unternehmen aller Größen und Branchen ‚TOTAL DIGITAL‘ ins 21. Jahrhundert.
International tätige Konzerne und Unternehmen aus den unterschiedlichsten Branchen (z. B. Assekuranz, Banken, E-Commerce, Gesundheitswesen, Immobilien, Logistik, öffentlicher Personen(nah)verkehr, Payment, Telekommunikation, Verlage, Versandhandel, Versorger) schätzen die umfassende Expertise der atriga, insbesondere in den Bereichen Forderungsmanagement, Inkasso, Recht, Softwareentwicklung und Datenschutz.
atriga ist Vertragspartner der SCHUFA und der meisten Auskunfteien, Mitglied im Bundesverband Credit Management e.V. (BvCM), im Bundesverband Deutscher Inkasso-Unternehmen e.V. (BDIU), in der Gesellschaft für Datenschutz und Datensicherheit e.V. (GDD) und im Bundesverband der Dienstleister für Online Anbieter e.V. (BDOA).
atriga ist Gründungsmitglied des E-Commerce-Leitfadens des Institutes ibi research an der Universität Regensburg.
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