Ballast abwerfen – Wertschöpfung steigern
Die innerbetriebliche Supply Chain mit markanter technischer und organisatorischer Anlagenverkettung ist das eine. Erhöhte Produktivitäts- und Umweltschutzanforderungen sind das andere. Beides gehört bei Armacell untrennbar zusammen und identifiziert vor allem die Fertigungslinien als neuralgischen Punkt: „Längere Stillstände sind inakzeptabel“, so Lennert Wiels, Maintenance Manager Plant Münster, „gibt es bspw. bei der Abgasnachbehandlung Probleme bzw. Störungen, fallen sofort die entsprechenden Produktionslinien in der Fertigung aus.“ Was tun? „Vorbeugende Instandhaltung ist da sicherlich ein richtiger, wichtiger Weg.“
Prozesse als Digital Twin-Verfahren
GS-Service ist bei Armacell Münster seit Ende 2015 im Einsatz. Die Überwachung der beiden systemrelevanten Produktionslinien erfolgt per Fernwartungsmonitoring im Werkstattbereich, die Checks wiederum werden in GS-Service dokumentiert. Wie eigentlich alles, was den laufenden Betrieb bei Anlagentechnik, Infrastruktur, Medienversorgung, Zentrallager, R&D und Facility in Münster anbelangt. Und wer dokumentiert, setzt seine Planung eben auch auf konsistenter Datengrundlage auf: „Diese Möglichkeit in GS-Service nutzen wir umfassend“, erläutert Lennert Wiels, „ein Gebot der Stunde, auch weil wir inzwischen eine kritische Unternehmensgröße – siehe Auftragsbestand – erreicht haben.“
Systemeinführung: agil zum Ziel
Grundsätzlich integriert GS-Service von GreenGate als dem ERP nachgeordnetes System Planungs-, Dokumentations- und Überwachungsfunktionen sowie betriebswirtschaftliche Anwendungen zu einem Informations- und Managementsystem. Die objektorientierte Software – als skalierbare Client-/Server- Lösung konzipiert – baut auf einer Standardtechnologie auf und arbeitetunter aktuellen Microsoft-Betriebssystemen. Von Vorteil: Durch die offene Systemarchitektur lässt sich GS-Service an andere Systeme wie das SAP ERP bei Armacell ankoppeln. Eingeführt wurde GS-Service im Jahr 2015 als Ersatz für das industrieweit bekannte Lösungs-Geflecht aus Excel, eigenen Programmen, Freeware und papierbasierter Aktenablage. Allerdings nicht mit Big Bang. Lennert Wiels erinnert sich an den agilen Weg vom Groben zum Feinen: „Als wir GS-Service einführten, waren die Mitarbeiter in der Instandhaltung nicht wirklich begeistert. Genau das haben wir allerdings erwartet! Deswegen haben wir das System zunächst ausführlich vorgestellt, Feedbacks aufgenommen und das System erst einmal rudimentär ans Laufen gebracht – ohne hohen Detaillierungsgrad. In Schulungsunterlagen wurden die Prozesse schrittweise beschrieben und in Powerpoint hinterlegt. Damit sind wir sehr gut gefahren. So wurde GS-Service für die Kollegen zur Routine.“
Konkrete Informationen für jede Schicht
Die IT-gestützte Routine in der Instandhaltung wissen die 35 Kollegen aus der Instandhaltung inzwischen absolut zu schätzen. Beispiel Schichtwechsel, der 17-fach wöchentlich ansteht. „Die Übergabe ist kurz“, so Wiels, „aber alles ist sauber im Schichtbericht aus GS-Service dokumentiert.“ In GS-Service werden die Instandhaltungsaufträge nicht nur vordisponiert, die Instandhalter erhalten auch konkrete Betriebs- und Wartungsanweisungen mit Checklisten. „Der Aufgabenpool ist damit klar, einteilen kann das Mitarbeiterteam seine Schicht selbst. Dieser hohe Grad an Eigenverantwortlichkeit hat sich bewährt.“ In GS-Service werden zudem Bilddokumentationen der Inspektionen und Messwerte der Anlagen hinterlegt, perspektivisch ab 2020/21 über das Modul GS-Mobile.
GS-Mobile vor der Einführung
Muss der Instandhalter heute noch zurück in die Werkstatt, um auf Informationen in GS-Service (Anlagenstammdaten etc.) zuzugreifen oder Daten wie Auftragsrückmeldung inklusive Arbeitszeit oder Bilder ins System einzupflegen, läuft mit GS-Mobile über windowsbasierte Tablet-PCs alles direkt am Einsatzort. „Das würde Unmengen an Wegezeiten einsparen“, so Wiels, der gemeinsam mit zwei weiteren Key Usern GS-Service selbst administriert und die intelligente Vernetzung digitaler und physischer Workflows auch an anderer Stelle forciert. „Wir verlinken alle Daten zu den Maschinen im System, um einerseits die Instandhaltung an sich zu professionalisieren, um andererseits aber auch zu erkennen: Wo sind die Kostenschwerpunkte? Wo treten Störungen in den Betriebsprozessen auf? Wie sind die Kennzahlen zur Anlagenperformance? Da wir die Anlagen und Prozesse in GS-Service abgebildet und dokumentiert haben, können wir erstmals umfassende Auswertungen fahren. Wir haben einen vorgeplanten Arbeitsvorrat, der bei Rüstwechseln oder Produktionspausen direkt abgerufen werden kann. So können wir schnell und flexibel reagieren und auch kurzfristig Wartungen oder Inspektionen durchführen, da diese vorgeplant sind.
80.000 Euro nur der Anfang
Stichwort Controlling. Einen verifizierbaren Effizienz-Schub verzeichnete Armacell durch den Einsatz von GS-Service beim Ersatzteilmanagement. „Wir beziffern die Einsparung bei gebundenem Kapital auf inzwischen rund 80.000 Euro – rund 15 Prozent des Bestandsvolumens“, so Wiels, „und erwarten noch viel mehr, wenn alle Verbrauchswerte verfügbar sind.“ Das Prinzip der neuen Effektivität ist schnell erklärt. Früher wurden in SAP bestandsgeführte Artikel auf Erfahrungswerten basierend eingekauft, eingelagert und in Excel hinterlegt. „Wir wussten allerdings nicht wirklich, wo die kritischen Komponenten sind“, so Wiels. Durch die Rückkopplung der Instandhaltungsdaten und Informationen zur Anlagenperformance wird zunehmend klarer, wann welches Ersatzteil – sprich: welches Bestandsvolumen – tatsächlich benötigt wird. „Demnach haben wir Lagersätze definiert und Bestellzeiten in GS-Service hinterlegt, die auf einer Minimum-Maximum-Bestandsführung basieren. Das System meldet die Bestände. Über eine Schnittstelle zum SAP ERP sollen in Zukunft Abgleich und Bestellungen automatisch erfolgen, gegebenenfalls schon ab 2020.“
„Kollegen durchaus begeistert“
Der intelligente Workflow mit GS-Service hat auch das Interesse anderer Armacell-Standorte geweckt: „Klar tauschen wir uns untereinander mit den Instandhaltern aus anderen Ländern aus. Die Kollegen aus Polen und England waren durchaus begeistert von GS-Service, vor allem weil es die Kommunikation verbessert und kritische Probleme identifiziert“, bestätigt Lennert Wiels, der Anbieter und Software gute Noten ausstellt: „Einmal abgesehen vom stimmigen Package aus Preis und Leistung, Vorgesprächen und Referenzen kommt uns natürlich entgegen, dass uns beider Systematik freie Hand blieb. GS-Service ist flexibel anpassbar und anwenderfreundlich. Auch die Ansprechpartner bei GreenGate sind schnell mit Terminschienen, Budgets oder Lösungsvorschlägen per Teamviewer zur Hand. Das passt einfach.“
Armacell – Making a Difference around the World
Als Erfinder von flexiblen Dämmstoffen für die Anlagenisolierung und führender Anbieter technischer Schäume entwickelt Armacell innovative und sichere thermische, akustische und mechanische Lösungen mit nachhaltigem Mehrwert für seine Kunden. Armacell-Produkte tragen jeden Tag maßgeblich zur Steigerung der Energieeffizienz auf der ganzen Welt bei. Mit 3.100 Mitarbeitern und 25 Produktionsstätten in 17 Ländern ist das Unternehmen in den zwei Geschäftsbereichen Advanced Insulation und Engineered Foams tätig. Armacell generierte im Jahr 2018 einen Umsatz von 610 Mio. Euro und ein bereinigtes EBITDA von 106 Mio. Euro. Armacell konzentriert sich auf die Fertigung von Dämmstoffen für die Anlagenisolierung, Hochleistungs- Schäume für die Hightech- und Leichtbau-Industrie sowie die Aerogelmatten-Technologie der nächsten Generation.
GreenGate AG – Wir machen Instandhaltung einfach.
Die GreenGate AG mit Sitz in Windeck entwickelt seit dem Jahr 2000 hoch anpassungsfähige und innovative Softwarelösungen für die Instandhaltung von Anlagen und Infrastrukturen. Der Kunden-kreis aus produzierender Industrie sowie Energie- und Wasserwirtschaft nutzt die Software GS-Service im Bereich des technischen Anlagenmanagements, der Instandhaltungsplanung sowie für Betriebsführungsaufgaben.
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