Branchenausblick 2023: Versicherer setzen bei der Digitalisierung auf Cloud-Technologien
«Versicherungsunternehmen unterliegen strengen Compliance-Regeln. Zeitgleich steigt der Druck, die Effizienz- und Leistungsvorteile der Digitalisierung an die Kunden weiterzugeben. Dies wirkt sich auf die großen Technologie- und IT-Trends in diesem Jahr aus», sagt Adcubum CTO Schmidt. Die Branche konzentriere sich deshalb darauf, mit Hilfe der Digitalisierung das bestehende Leistungsangebot anzureichern und ergänzend dazu Künstliche Intelligenz (KI) schrittweise einzuführen. Schwierig dabei: «Das Business Model hinter KI unterscheidet sich von der klassischen Software und ist für die Versicherungs-Industrie untypisch. In Bezug auf Regulatorik, Daten-Compliance und Fürsorgepflichten gibt es ein Spannungsfeld zwischen dem technisch Möglichen und Erlaubten beziehungsweise Sinnvollen.»
Der bereits angestoßene Paradigmenwechsel von virtuellen Maschinen auf eine Container-basierte Software-Architektur werde sich auch 2023 fortsetzen. IT-Experte Schmidt geht davon aus, «dass die Container- und Cloud-Technologie zunehmend in die Versicherungswelt drängen wird. Die Unternehmen setzen dabei jedoch lieber auf die Private oder Hybrid Cloud statt auf die Public Cloud.»
IT wird das Zünglein an der Waage
Adcubum-Manager Schmidt zufolge laufen die etablierten Player der Versicherungs-Industrie Gefahr, von branchenfremden Unternehmen aus dem Markt gedrängt zu werden: «Es droht ein Verdrängungswettbewerb, denn viele IT-Unternehmen wollen den Versicherungsmarkt verändern. Natürlich empört sich die traditionsreiche Assekuranz darüber und wähnt sich mit ihrer jahrelangen Erfahrung auf der sicheren Seite. Aber viele Branchen haben lernen müssen: Tradiertes Business-Wissen verliert im Kampf gegen Digitalisierungseffekte. Und die Versicherungsbranche hängt noch eine gute Dekade hinterher.»
Als Spezialist für die Risikobewertung habe die Versicherungsbranche neue Geschäftsmodelle oder Technologien bislang skeptisch bewertet. Diese Zurückhaltung könne nun zum Problem werden, so Eike Schmidt: «Wenn ein Newcomer den Markt aufmischen kann, bedeutet dies: Das Kerngeschäft ist etabliert, IT wird jetzt das Zünglein an der Waage.» Unternehmen, bei denen die IT nur als technischer Dienstleister fungiert und nicht als strategisch wichtiger Bereich in der Geschäftsleitung verankert ist, würden daher künftig nicht mehr in der Lage sein, angemessen auf neue Anforderungen zu reagieren.
Für die Versicherer sei es deshalb entscheidend, ihr bestehendes Geschäftsmodell schnell zu digitalisieren, um im nachfolgenden Schritt eine umfassende Automatisierung umzusetzen: «Technologie ermöglicht es den Unternehmen, effizienter zu arbeiten, neue Dinge auszuprobieren und das Kerngeschäft um kreative Services zu erweitern. Dafür müssen sich die Unternehmen aber auch von überholten Legacy-Systemen verabschieden und sich trauen, alte Geschäftsmodelle neu zu denken», so Adcubum-CTO Eike Schmidt.
cubum ist ein führender Standardsoftware-Hersteller für die internationale Versicherungswirtschaft. Kernprodukt ist die Standardsoftware Adcubum Syrius, ein flexibles, modular aufgebautes und Cloud-fähiges System für Kranken- und Schaden-/Unfallversicherer. Gemeinsam mit den Kunden entwickelt Adcubum Lösungen für den Versicherungsmarkt der Zukunft und gestaltet ein optimales Umfeld für agile Arbeitsmethoden. Insgesamt beschäftigt Adcubum ca. 400 hochqualifizierte Mitarbeitende an den Standorten in Düsseldorf, Hamburg, Luzern, St. Gallen, Stuttgart, Solothurn, Zagreb und Zürich-Wallisellen. Weitere Informationen unter: http://www.adcubum.com
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