Nudging – Chancen für die Gesundheitsförderung und Prävention

Nudging – Chancen für die Gesundheitsförderung und Prävention

Das menschliche Verhalten spielt für die Gesundheit eine wichtige Rolle. Wer sich regelmäßig bewegt, auf das Rauchen verzichtet, normalgewichtig ist und wenig Alkohol trinkt, hat gute Voraussetzungen für eine hohe Lebensqualität bis ins hohe Alter. Dennoch sind es oft die kleinen Dinge, die Menschen davon abhalten, das Fahrrad anstatt des Autos oder die Treppe anstatt des Fahrstuhls zu nutzen. Im Alltag werden nicht immer rationale Entscheidungen getroffen. Kleine Stimuli – sogenannte Nudges – helfen dabei, die alltägliche Umgebung attraktiver erscheinen zu lassen und gesundheitsfördernde Alternativen zu wählen. Nudges stellen eine kostengünstige und effektive Präventionsmaßnahme dar. Denn: Das entsprechende Wissen ist eigentlich vorhanden, es muss nur angewendet werden. Für unser Gesundheitssystem eröffnen Lebensstilveränderungen Potenziale zur Kostenreduktion, da vor allem chronische Erkrankungen wie Diabetes mellitus Typ 2 durch einen ungesunden Lifestyle, zum Beispiel Bewegungsmangel, verursacht werden.

Wie die Umsetzung einer modernen Gesundheitskommunikation gelingen kann, untersucht Dr. Mathias Krisam seit Jahren. Der Experte im Bereich Health Behaviour Change und Geschäftsführer der „läuft GmbH“ forscht und publiziert in seiner Funktion als Gastwissenschaftler an der Charité Berlin rund um das Thema Nudging und Gesundheitsprävention.

Was bedeutet Nudging?

Nudging bedeutet „anstupsen“. Es ist ein Untergebiet der Verhaltensökonomie. Die individuelle Entscheidungsfreiheit wird dabei nicht eingeschränkt. Mittels Nudges wird versucht, das Verhalten durch gezielte Gestaltung von Umgebungsfaktoren – der Entscheidungsarchitektur – zu beeinflussen. Das wissenschaftliche Fundament des Nudging-Ansatzes basiert auf Erkenntnissen aus der ökonomischen, psychologischen und neurowissenschaftlichen Forschung. Dabei wird sich das Wissen, wie schnelles Denken funktioniert, zunutze gemacht. Als kleine und kostengünstige Eingriffe in die Umgebung triggern sie Menschen auf subtile Weise, die gesündere Verhaltensoption zu wählen, ohne dabei verbindliche Verhaltensvorschriften oder entscheidungsrelevante ökonomische Anreize zu setzen (Krisam et al. 2017). Oft wird im Zusammenhang mit Nudging auch der Begriff Gamification genannt. Hierbei handelt es sich um Spieldesign-Elemente, zum Beispiel Punkte oder Bestenlisten, um eine Motivations- und Leistungssteigerung etwa in Lernumgebungen zu bewirken (Tolks et al., 2020). Krisam sieht die Übergänge von Nudging und Gamification als fließend.

Wie ändern sich Verhaltensweisen?

Menschen sind Gewohnheitstiere. So ist das Verhalten oft schwer zu ändern. Eine viel zitierte Studie (LALLY et al., 2010) bezifferte diese Veränderungsdauer bis hin zur Routine im Mittel auf 66 Tage, wobei die Schwankungen hierbei erheblich sind und vielen Faktoren unterliegen. Krisam erläutert dazu: “Beim Nudging spielen immer auch eigene Motivation und bestehende Routinen eine Rolle. Zudem muss man die Leute stets an unterschiedlichen Punkten abholen, genau dort, wo sie gerade stehen.“ Er verweist in diesem Zuge auf das FOGG-Modell, welches das menschliche Verhalten als Summe von Motivation, Fähigkeiten und Auslöser betrachtet. Letzteres kann durch Nudges erfolgen. Sie geben den Menschen dann den finalen Ruck in die richtige Richtung.

Nudging ist aber keineswegs die alleinige Universallösung, um ungesunde Gewohnheiten durch gesunde Routinen abzulösen. Der Experte betont ganz klar, dass es gilt, die ganze Klaviatur der Verhaltenswissenschaften auszuspielen.

Wie ist die Akzeptanz von Nudging in Deutschland?

In 2021 publizierte Krisam seine Forschungsresultate dazu, ob und wie das Thema Nudging hierzulande akzeptiert wird. Knapp 80 Prozent der Befragten haben noch nie etwas von Nudging gehört. Entgegen der meist negativen Medienberichterstattung befürworten die meisten Bürger*innen, nachdem Sie eine Definition erhalten haben, sowohl das Nudging-Konzept als auch konkrete Maßnahmen. Ein populäres Beispiel ist der Nutri-Score als Nudging-Technik zur Förderung einer gesünderen Lebensmittelauswahl. Es ist keineswegs unerheblich für die Bewertung, wer dabei Urheber des Nudges ist. Gesundheitsexpert*innen wird ein sehr großes Vertrauen und damit höhere Akzeptanz entgegengebracht. In diesem Zusammenhang erhalten auch Gesetzliche Krankenkassen eine gute Akzeptanzrate. Sie sollten das Konzept des Nudgings insbesondere im Rahmen von Maßnahmen der Gesundheitsförderung und Prävention stärker berücksichtigen. Allerdings ist dabei eine externe Kommunikation über unabhängige Expert*innen anzuraten.

Nudging und Digitalisierung

Nudging wird heute auch in einem Atemzug mit digitaler Verhaltensprävention genannt. Schließlich gehören Fitness-Tracker und Gesundheits-Apps mittlerweile zum Alltag und können einen gesunden Lebensstil unterstützen. Beispiele für digitale Nudges sind Rewards, also Belohnungen, sowie Feedback, Punktesysteme oder auch Wettkämpfe gegen andere Teams. Menschen neigen dazu, ihre Leistungen zu vergleichen, am liebsten mit Gleichgesinnten oder der Peergroup. Auch sogenannte Push-Notifications zählen zum Nudging-Repertoire der digitalen Prävention. Der Hintergrund: Menschen führen ein Verhalten eher aus, wenn sie zum richtigen Zeitpunkt den richtigen Hinweis bekommen oder an das gewünschte Verhalten erinnert werden. Solche Nudging- und Gamification-Elemente finden sich mitunter in Lösungen für Versicherungen und Krankenkassen, wie sie beispielsweise YAS.life anbietet. Hier sind neben einem Belohnungssystem motivierende Challenges, personalisierte Analytics- oder Quiz-Features implementiert (Abbildung anbei). Diese zusätzlichen Features führten zu einer Steigerung der Fitness und des Bewegungsverhaltens bei 38 Prozent der User*innen nach mindestens drei Monaten App-Nutzung. Für Dr. Magnus Kobel, Gründer von YAS.life, ist das nicht überraschend: “Wir können anhand unserer Nutzungsanalysen schon lange sehr detailliert die Wirkung einzelner Nudges nachvollziehen, die Angebote für unsere Kund*innen verbessern und einzigartige Erkenntnisse gewinnen. So entsteht ein positiver Mehrwert für alle Beteiligten.”

Untersuchungen und Statistiken haben mehrfach gezeigt, dass Maßnahmen zur Primärprävention zu großen Teilen bereits gesundheitsbewusste, junge Nutzer*innen anstatt der inaktiven Zielgruppe adressiert, das sogenannte „Präventionsdilemma“. Insofern spricht sich Krisam für einfach zugängliche Angebote sowie eine bessere Präventionskommunikation aus. Nudges sind in der Regel niedrigschwellig und präsentieren sich der Zielgruppe häufig unbewusst.

Conclusio: Nudging für eine innovative Gesundheitsförderung von morgen

Der Kontext, in dem gesundheitsrelevante Entscheidungen getroffen werden, ist wichtig. Wird unsere alltägliche Umgebung gesundheitsförderlich gestaltet, kann leichter, manchmal sogar intuitiv die Alternative zugunsten der Gesundheit gewählt werden. Der Nudging-Ansatz basiert auf Erkenntnissen der Verhaltensforschung. Der „kleine Anstupser“ wird von der Bevölkerung akzeptiert. Nicht zuletzt aufgrund seines immensen Präventionspotenzials bei vergleichbar kostengünstigem Aufwand sollte Nudging zukünftig von den Akteur*innen des Gesundheitssektors stärker in die strategische Ausrichtung aufgenommen werden.

Über die YAS.life – MAGNUM EST Digital Health GmbH

YAS.life: Digitale Gesundheitsprävention für Krankenkassen, Versicherungen und Firmen.

Wir sind ein führender europäischer Anbieter für digitale Bonusprogramme. Mit unserer YAS-App haben wir eine effiziente digitale Gesundheitslösung entwickelt, die wir schnell und einfach an die individuellen Bedürfnisse von Versicherern und Unternehmen anpassen können. Wir arbeiten bereits seit Jahren erfolgreich mit führenden Krankenkassen und Versicherungen zusammen und haben über ein Dutzend kundenspezifische Apps mit Tausenden täglichen Nutzer*innen realisiert.

Unsere Mission: #changehabits! Wir möchten gesundheitsbewusstes Verhalten dauerhaft in den Alltag unserer User*innen integrieren. Das erreichen wir, indem unsere App-Lösungen Versicherte durch Gamification und Belohnungen zu einem gesünderen Lebensstil motivieren.

Alle Apps unserer Kunden belohnen Nutzerinnen und Nutzer mit attraktiven Prämien. Dafür kooperieren wir mit etablierten Partnern, wie z.B. SportScheck, Garmin, Urban Sports Club oder foodspring. Hinter diesem Erfolg steht der Gründer und Versicherungsexperte Dr. Magnus Kobel sowie ein internationales Team von Gesundheits- und IT-Expert*innen. Weitere Informationen unter https://yas.life/

Firmenkontakt und Herausgeber der Meldung:

YAS.life – MAGNUM EST Digital Health GmbH
Dircksenstraße 40
10178 Berlin
Telefon: +49 (30) 40517778
http://yas.life

Ansprechpartner:
Dr. Magnus Kobel
CEO
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