Was guckst du? – Filmnegative auf Tablet & Co.
Dia-Fans erinnern sich bestimmt noch an den Gucki: ein einfaches Plastikgehäuse mit gewölbter Mattscheibe und Sammellinse, mit dem man Dias und Negative angucken konnte, letztere aber nur mit umgekehrten Tonwerten. Wie gut, dass es mittlerweile die ESP32-CAM gibt. Das Mikrocontrollerboard samt Kamera kostet deutlich unter zehn Euro und war bereits Grundlage vieler Projekte der Make. „Ergänzt mit wenig zusätzlichem Material können Bastler sich daraus in nur einer Stunde einen einfachen Negativbetrachter nachbauen“, erklärt Make-Redakteur Peter König. Einmal gebastelt, lässt sich der ESP32-Gucki überall ad-hoc aufbauen, die Bilder direkt positiv zeigen, und sie sogar auf dem Smartphone, Tablet und Rechner vergrößert betrachten.
Für den Make-Gucki brauchen Bastler eine ESP32-CAM mit dem Kameramodul OV2640 mit knapp zwei Megapixel. Für die Programmierung wird der universell einsetzbare ESP32-CAM-Webserver genutzt. Sobald das Programm auf der ESP32-CAM läuft, resettet sich das Board und startet neu. „Über die Einstellungen können Nutzer jetzt den Eintrag Negative wählen, dann ist der große Teil der Magie schon vollbracht“, sagt König.
Nun benötigt man ein sogenanntes Breadboard, also eine Steckplatine als Konstruktionsbasis und Spannungsversorgung für den Gucki. Die Bühne für die Negative schneidet man am besten aus Finnpappe. Die gibt’s in jedem Bastelbedarf. Eine Schneidevorlage zum Download liefert die Make genauso wie eine ausführliche Schritt-für-Schritt-Anleitung. Fehlt nur noch die Beleuchtung: Von ihr hängt die visuelle Qualität der Anzeige ab. „Liegt der Gucki mit dem Breadboard auf dem Tisch, reicht aber eine helle Zimmerdecke als Lichtquelle aus“, beschreibt König. Auch eine einfache Schreibtischlampe kann gute Ergebnisse bringen.
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