Wie der Einsatz von IBM CloudTM Einzelhändlern hilft, bei Wind und Wetter die richtigen Angebote zu machen
Aufbau einer dynamischen In-Store-Umgebung
Wenn man verstehen möchte, wie neue Technologien eine komplette Branche ins Wanken bringen können, muss man sich nur den Einzelhandel ansehen. Der Siegeszug der Online-Händler hat den stationären Handel enorm unter Druck gesetzt, denn viele Konsumenten tätigen einen Großteil ihrer Käufe heutzutage direkt online.
Aber traditionelle Händler haben immer noch einen entscheidenden Vorteil, den OnlineHändler nicht bieten können: Präsenz vor Ort. Wenn man einen Laden besucht, kann man das Produkt in der Hand halten und direkt begutachten, man muss sich nicht auf Fotos verlassen. Und wenn man sich dann für das Produkt entscheidet, kann man es nach dem Kauf sofort sein Eigen nennen – und muss nicht erst darauf warten, dass Logistik und Transport ihre Arbeit tun.
Wenn der stationäre Handel weiter im Rennen bleiben will, muss er die Vorteile seiner physischen Präsenz maximieren und gleichzeitig die Vorzüge, die der Online-Handel in anderen Bereichen bietet, minimieren. Ein Online-Händler kann zum Beispiel die Preise von Tausenden Produkten ganz einfach automatisch anpassen, während die Mitarbeiter eines Ladengeschäfts die Preisschilder an den Regalen einzeln austauschen müssen. Online-Händler können ihren Kunden spielend leicht detaillierte Produktinformationen und Bewertungen anderer Käufer zur Verfügung stellen, um sie zum Kauf zu bewegen, Ladengeschäfte hin gegen sind in Sachen Kundenberatung auf kompetente, motivierte Mitarbeiter angewiesen.
Die Bison Schweiz AG hat als eins der ersten Unternehmen das Potenzial erkannt, das elektronische Preisetiketten Einzelhändlern bieten, genau in diesen Bereichen zum Online-Handel aufzuschließen. "Es ist an der Zeit, dass Einzelhändler ihre Papierschilder durch elektronische Preisetiketten ersetzen, denn nur die geben ihnen die Möglichkeit, ihre Schilder jederzeit zu aktualisieren und Kunden neue Informationen anzuzeigen", erklärt Produktmanager Erik Haas.
"Der größte und offensichtlichste Nutzen, den ESLs bieten, ist die Steuerung von Preisanpassungen. Für einen Einzelhändler mit 20.000 gelisteten Artikeln ist es nichts Ungewöhnliches, 3.000 Preisänderungen pro Woche vornehmen zu müssen, was mehrere Hundert Stunden Arbeit für die Mitarbeiter bedeuten kann. Das bedeutet, dass in jedem Ladengeschäft zwei oder drei Mitarbeiter nur damit beschäftigt sind, die Preise anzupassen. Dabei wäre es für das Geschäft viel wichtiger, sie würden sich den Kunden widmen", so Haas.
"Aber das Preismanagement ist nur der Anfang. Wir wollten unseren Kunden zeigen, dass unsere ESL-Manger-Lösung noch mehr kann als Zeit sparen. Sie kann das komplette Einkaufserlebnis im Laden verändern und traditionellen Ladengeschäften den entscheidenden Vorteil gegenüber OnlineHändlern und stationären Wettbewerbern sichern."
Blitzschnelle Bereitstellung von Informationen
Das Bison-Team hatte erkannt, dass die Integration einer anderen Art von Daten in den ESL-Manager die elektronischen Preisetiketten noch effektiver machen würde: Wetterdaten.
"Das Wetter ist ein wichtiger Faktor beim Abverkauf unzähliger Produkte", erklärt Haas. "Es geht nicht nur darum, Eis zu verkaufen, wenn es draußen heiß ist, oder Suppe, wenn es kalt ist. Zahlreiche Produkte haben eine viel subtilere Beziehung zum Wetter, und wir wollten unseren Kunden helfen, diese Beziehung zu ihrem Vorteil zu nutzen."
"Als Gärtner weiß man zum Beispiel, dass man Rosen nicht düngt, wenn es zu kalt, zu heiß oder zu trocken ist, weil sie sonst Schaden nehmen könnten. Kommt also ein Kunde Mitte der Woche in den Laden, und es ist Frühlingsanfang, und wir wissen, dass kein Frost droht und dass am Wochenende schönes Wetter sein wird, dann ist das der ideale Zeitpunkt, ihn darauf hinzuweisen, dass seine Rosen Aufmerksamkeit brauchen, und ihn dazu zu animieren, Rosendünger zu kaufen."
"Um Kunden diesen Rat zu geben, bräuchte man normalerweise ein Team an echten Rosenexperten im Laden, und das ist gemessen am Aufwand einfach unrealistisch."
"Durch die Kombination von elektronischen Preisetiketten, akkuraten Wetterdaten und einer ausgereiften Business-RulesEngine können wir solche Ratschläge ganz einfach in das alltägliche Shoppingerlebnis integrieren."
Das Bison-Team arbeitete bereits an anderen Projekten mit IBM® zusammen, als es hörte, dass IBM The Weather Company® übernommen hatte, um hochpräzise Wetterdaten als Service in der IBM Cloud™ bereitstellen zu können.
"Wir haben uns sehr gefreut, als wir von der Übernahme durch IBM gehört haben, denn wir wollten, dass unser neuer Service von einer Marke gestützt wird, die unsere Einzelhandelskunden kennen und der sie vertrauen", erzählt Haas.
"Außerdem mussten unsere Wetterdaten so präzise wie möglich sein. Wenn man seinen Kunden gutes Wetter für die Gartenarbeit verspricht, das gute Wetter aber nicht eintritt, könnte es sein, dass sie einem in Zukunft nicht mehr Vertrauen. Die hochpräzisen Vorhersagen von The Weather Company bieten uns genau das, was wir brauchen. Allein in der Schweiz hat das Unternehmen 7.500 Wetterstationen auf einem Gebiet von etwa 40.000 Quadratkilometern, also im Schnitt eine Station alle fünf Quadratkilometer. Dank dieser Abdeckung können genaue Vorhersagen für die unmittelbare Umgebung jedes einzelnen Ladens getroffen werden."
Die neue Version des ESL-Managers, die um IBM Weather Company Data für IBM Cloud ergänzt wurde, wird derzeit von 2.000 Ladengeschäften großer Einzelhandelsketten getestet und soll bald allen Bison-Kunden zur Verfügung stehen.
"Die Zusammenarbeit mit IBM Cloud bietet uns einen wesentlichen Vorteil: die Möglichkeit, zu skalieren", erklärt Haas.
"Unsere Kunden testen gerade einen Prototypen des Systems mit nur ein paar Hundert Produkten. Aber wir haben 20 Millionen Etiketten auf unserer Plattform, und wir gehen davon aus, dass es in naher Zukunft 100 Millionen sein werden. Wenn wir mit der Skalierung beginnen – vor allem, wenn wir damit beginnen, Daten zu sammeln und umfassende Analysen zum Verhältnis von Wetterdaten und Verkäufen durchzuführen – könnte die IBM Cloud Infrastruktur eine interessante Plattform für den Einsatz bei großem Datenmengen sein."
Sonnige Aussichten für den Kundenservice
Einzelhändlern bietet die Integration der Wetterdaten in den ESL-Manager viele spannende Möglichkeiten, Kundenbeziehungen zu stärken, Verkäufe anzukurbeln und die Bestandsverwaltung zu verbessern.
"Einige unserer Kunden haben mit Produktlinien wie z. B. Schnittblumen bereits gute Ergebnisse erzielt", berichtet Haas. "Kunden kaufen keine Blumen, wenn es regnet. Wird Regen vorhergesagt, können Händler ihren Bestand an Schnittblumen günstiger anbieten und so möglichst vollständig verkaufen, bevor das Wetter umschlägt. Auch bei anderen Produkten liegen die Vorteile auf der Hand, z. B. bei Ventilatoren, Kühlboxen, Grillzubehör und natürlich bei Regenschirmen!"
Im Großen und Ganzen betrachtet kann die Lösung Einzelhändlern noch bei viel mehr helfen als bei der optimalen Anpassung von Preisen an die Wetterbedingungen. Sie kann Kunden das Gefühl vermitteln, dass ein Ladengeschäft nicht nur ein Ort ist, an dem Produkte verkauft werden, sondern auch eine Anlaufstelle, bei der sich Kunden Rat holen können.
"Der Einzelhandel ist eine sehr stark umkämpfte Branche. Händler können es sich nicht immer leisten, genügend Verkaufspersonal im Laden einzusetzen, um jede einzelne Kundenfrage zu beantworten", erläutert Haas. "Anstatt Kunden warten zu lassen, bis ein Verkäufer ihnen helfen kann, können Händler dank des ESL-Managers proaktiv handeln und zu jedem Produkt dynamisch nützliche Informationen zur Verfügung stellen. Damit Kunden nicht frustriert den Laden verlassen, ohne etwas zu kaufen, können Händler ihnen alle Informationen bieten, die sie brauchen, um die richtige Kaufentscheidung zu treffen – und das, bevor sie überhaupt danach fragen."
Wetterdaten sind ein wichtiger Teil seiner Mission, aber das Bison-Team betrachtet sie nur als ersten Schritt.
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