Hochschulen verbessern Schutz gegen Hackerangriffe
„Eine Authentifizierung nur mit Benutzernamen und Passwort ist für Phishing-Angriffe sehr anfällig und gilt daher allgemein als unsicheres Verfahren. „eduMFA“ ermöglicht im Kern die Verwaltung und Verwendung mehrerer Faktoren für die Authentifizierung, also eine Multi-Faktor-Authentifizierung“, erklärt der Leiter für Identity Management an der Freien Universität Berlin, Steffen Hofmann. Mit dem neuen Software-Tool werden bei Nutzerinnen und Nutzern nach der Authentifizierung mit Benutzernamen und Passwort noch weitere Sicherheitsverfahren gefordert. Dies können eine sich zeitbasiert ändernde PIN oder die Bestätigung durch eine spezielle App wie beim Online-Banking sein.
„In der ersten Entwicklungsstufe von „eduMFA“ stand vor allem das Verfahren „Passkeys“ im Vordergrund“, erklärt sein Kollege Tobias Irlinger von der Hochschule München weiter. Bei diesem Verfahren wird ein Sicherheitsschlüssel in eine Art Tresor gesperrt. Diese speziellen Tresore sind inzwischen Standard u.a. bei neuen PCs, Smartphones und Tablets. Um auf den Sicherheitsschlüssel in dem Tresor zugreifen zu können, muss der Tresor mit einem zusätzlichen Verfahren geöffnet werden. Das kann ein biometrisches Verfahren wie ein Fingerabdruck-Scan oder eine Gesichtserkennung sein oder es genügt eine PIN. Passkeys machen klassische Benutzernamen-Passwort-Kombinationen obsolet.
Darüber hinaus sind Passkeys resistent gegen Phishing-Angriffe und können zwischen kompatiblen Geräten synchronisiert werden. Die Usability wird erheblich verbessert, da die Authentifizierung schnell und passwortlos erfolgt und nicht einmal die Eingabe des Benutzernamens erfordert. Passkeys stellen somit eine ideale Kombination aus nahtloser Nutzungserfahrung und starker, sicherer Authentifizierung dar.
Im Einsatz ist „eduMFA“ bereits an der Hochschule München und der Freien Universität Berlin, die zusammen das Open-Source-Projekt ins Leben gerufen haben. Schnell kamen die Otto-Friedrich-Universität Bamberg und die weiteren genannten Kooperationspartnern als Unterstützung für die Konzeption, Entwicklung und Tests hinzu. Die GWDG und die DAASI International bieten bereits Support und Beratung für die Migration nach „eduMFA“, die Einführung und den Betrieb an. Zudem haben weitere Hochschulen ihre Unterstützung zugesagt.
In den nächsten Wochen geht es darum, "eduMFA" gemäß den Anforderungen der Wissenschaftscommunity weiterzuentwickeln.
Gemeinsame Pressemitteilung der Freien Universität Berlin, der Hochschule München, der Otto-Friedrich-Universität Bamberg, der Gesellschaft für wissenschaftliche Datenverarbeitung mbH Göttingen (GWDG) und der DAASI International GmbH
Weitere Informationen:
Die Open-Source-Software „eduMFA“ wurde unter https://edumfa.io veröffentlicht.
Anfragen zu dieser Pressemitteilung können gerne an folgende E-Mail-Adresse gesendet werden:
edumfa-presse@listserv.dfn.de
Direkte Ansprechpartner:
- Steffen Hofmann, Freie Universität Berlin, fudis@fu-berlin.de
- Tobias Irlinger, Hochschule München University of Applied Sciences,
edumfa@hm.edu - Ralph Krimmel, Gesellschaft für wissenschaftliche Datenverarbeitung mbH Göttingen (GWDG), edumfa-support@gwdg.de
- Peter Gietz, DAASI International GmbH, info@daasi.de
- Frank Schreiterer, Otto-Friedrich-Universität Bamberg, iam@uni-bamberg.de
Die DAASI International ist Expertin für (föderiertes) Identity & Access Management mit Open-Source-Software. Seit der Gründung im Jahr 2000 bietet der IT-Dienstleister aus Tübingen Lösungen in den Bereichen Identitätsmanagement, Zugriffskontrolle und Verzeichnisdiensttechnologien für Universitäten, Behörden und Unternehmen an. Darüber hinaus beteiligt sich die DAASI International an nationalen sowie internationalen Forschungsprojekten. Ihr Leistungsspektrum umfasst Beratung, Support, Hosting und Softwareentwicklung sowie individuelle Schulungen. Die DAASI International ist starke Verfechterin digitaler Souveränität und setzt sich daher für Open Source, interoperable Protokolle und Datenschutz ein.
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