Weniger Fehlteile dank smarter Visualisierung

Weniger Fehlteile dank smarter Visualisierung

„Service… das ist unser Ding!“ – bei der electronic service willms GmbH & Co. KG – kurz esw – ist dieser Satz gleichsam Werbeslogan und Anspruch an die eigene Arbeit. Um seinen Kunden eine noch höhere Liefertreue zu bieten und einen besseren Überblick zu Fertigungsaufträgen, Material und Prioritäten für die Beschaffung zu gewinnen, führte der EMS-Fertiger das Software-Tool MiG – Materialwirtschaft im Gleichgewicht ein. Innerhalb kürzester Zeit konnte esw damit seine Liefertreue steigern und die Fehlteilquote halbieren.

Seit 1985 fertigt der EMS-Dienstleister aus Stolberg-Breinig bei Aachen Baugruppen für Industrieelektroniken, Kommunikation, Medizin, Mess- und Regeltechnik sowie andere Branchen. „Unser Ziel ist es, immer ein Plus an Service zu bieten“, sagt Jörg Kreus, Leiter Supply-Chain-Management. Dazu gehören Dienstleistungen von der Vorprüfung von Stücklisten und Bauteilen auf Verfügbarkeit und Lebenszyklus-Risiken ebenso wie hochmoderne Fertigungsverfahren in der SMD-Produktion sowie für die Qualitätskontrolle der Baugruppen. Mitte 2021 investierte das Unternehmen in eine neue 3D AOI und Anfang 2023 in eine weitere SMD-Bestückungsmaschine. Mit diesen und weiteren Investitionen trägt das Unternehmen dem technologischen Fortschritt Rechnung und stellt sicher, dass Kunden nach neuesten Standards gefertigte und geprüfte Baugruppen erhalten. Gleichzeitig sind die Investitionen ein klares Bekenntnis zum Standort in Deutschland. Ein eigener Fahrdienst sorgt bei Bedarf für die schnelle und flexible Belieferung der Kunden. „Eine höchstmögliche Liefertreue hat für uns hohe Priorität“, so Kreus. Deshalb legen wir auch großen Wert auf vorgelagerte Prozesse und effizientes Supply-Chain-Management. Mit wachsendem Auftragsvolumen und immer mehr Fertigungsaufträgen wurde es dabei jedoch eine immer größere Herausforderung, den Überblick zu behalten.

Welche Fertigungsaufträge können produziert werden – und wo fehlt Material?

„Der Aufwand wurde immer höher, um zu erkennen, in welchem Fertigungsauftrag noch Material fehlte und bei wie vielen Bauteilen es zu Lieferterminverschiebungen gekommen ist. In unserem ERP-System mussten wir dazu jeden Auftrag einzeln prüfen“, sagt Kreus. „Das Ergebnis war eine mühsame Suche nach Fehlteilen und eine oft zeit- und kostenaufwendige Beschaffung. Dieses Problem war uns bekannt – aber die Lösung hat gefehlt.“ Genau zu dieser Zeit wurden sein Team und er auf MiG – Materialwirtschaft im Gleichgewicht von Perzeptron aufmerksam. Das Software-Tool visualisiert Aufgaben und Terminketten und schafft so Auftragsklarheit und Planungssicherheit. Jörg Kreus: „Schon bei der ersten Produktpräsentation haben wir erkannt, dass MiG uns helfen kann. Es zeigt uns auf einen Blick, welche Aufträge wann produziert und an den Kunden geliefert werden können und in welcher Reihenfolge Bauteile beschafft werden müssen. Unser Einkauf kann mit wenig Aufwand fehlende Bauteile beschaffen und damit Aufträge für die Produktion vervollständigen. Diese Funktionalität und die Visualisierung der Prioritäten waren genau das, wonach wir gesucht haben.“

Planungssicherheit und Auftragsklarheit gewinnen

Markus Renner, Geschäftsführer von Perzeptron: „Planungssicherheit und Auftragsklarheit sind eine Herausforderung für alle EMS-Dienstleister und Fertigungsbetriebe mit Stücklisten. Je mehr Aufträge und Bauteile, umso weniger ist klar, welche Baugruppen tatsächlich produziert werden können, welche Fehlteile eine fristgerechte Produktion gefährden und in welcher Reihenfolge sie bearbeitet werden sollten. esw hat einen sehr hohen Anspruch an die eigene Zuverlässigkeit und möchte Kunden gültige Liefertermine nennen. Wir freuen uns, dass wir das Unternehmen dabei mit MiG unterstützen können.“

Einfache Anbindung – direkte Ergebnisse und weniger Rückfragen

MiG ist eine Software, die an bestehende ERP-Systeme angebunden werden kann. Sie führt die Daten eines Unternehmens zusammen und visualisiert sie – mit eigenen Ansichten und Filtern für alle Abteilungen eines Unternehmens. Mitarbeitende in Einkauf, Produktion und Logistik, Vertrieb und Management greifen damit auf dieselbe Datenbasis zu. Jörg Kreus: „In der Vergangenheit haben wir mit mehreren Excel-Listen gearbeitet, die oft nicht auf demselben Stand waren. Heute nutzen alle Mitarbeitenden MiG. Auch unser Außendienst sieht auf einen Blick den Status seiner Kundenaufträge, statt wie bisher Fehlteillisten zu studieren, im Einkauf nachzufragen und dann ein oft nicht belastbares Ergebnis zu erhalten. Mit MiG schaut der Außendienst selbst nach, sieht Stücklisten, Fehlteile und deren Liefertermine und kann daraus den geplanten Produktions- und Liefertermin erkennen. Die Zahl der Rückfragen zu einem Auftrag ist deutlich gesunken und unsere Effizienz gestiegen.“

Test-Anbindung überzeugt

Nach der ersten Präsentation vereinbarten esw und Perzeptron eine Anbindung an das ERP-System, um MiG mit den eigenen Daten des Unternehmens testen zu können. MiG erhält lediglich Lese-Zugriff auf die Daten, sodass im System selbst keine Veränderungen vorgenommen werden. Die Installation und Anbindung ist so innerhalb weniger Tage und ohne Risiko möglich. „Wir haben nach der Installation sehr schnell erkannt, dass wir von MiG erheblich profitieren“, sagt Jörg Kreus. „Wir haben unsere Prozesse nach den Erkenntnissen durch MiG neu ausgerichtet und MiG mit Schulungen von Perzeptron in großer Runde und Einzelterminen eingeführt. Markus Renner und sein Team haben uns dabei perfekt unterstützt – sie haben eine enorme Fach- und Branchenkenntnis und haben uns sehr positiv bei der Einführung begleitet.“

Transparenz zu Fertigungsaufträgen und Supply-Chain

Mittlerweile nutzt esw das Tool seit mehreren Monaten und mit positivem Feedback – auch seitens einiger esw-Kunden, mit denen Meetings zum Projektstatus anhand von MiG geführt werden. Markus Renner: „Es ist klasse zu sehen, wie gut MiG bei esw angenommen wird. Das Unternehmen hat einen klaren Überblick zu seinen Fertigungsaufträgen – und Kunden profitieren ebenfalls von dieser Transparenz.“

Im Einkauf nutzt esw MiG, um zu Beginn der Arbeit die Prioritäten bei der Fehlteilbeseitigung zu prüfen und diese entsprechend abzuarbeiten. „Dieses neue Vorgehen musste erst einmal Akzeptanz finden“, sagt Jörg Kreus, der die Einführung von MiG als Leiter des Supply-Chain-Managements verantwortet. „Das Ergebnis hat aber überzeugt: Wir haben unsere Fehlteilquote für Zukaufteile halbieren können und die Auslastung der Produktion deutlich gesteigert. Für unsere Kolleginnen und Kollegen heißt es, dass sie nicht mehr nur auf Zuruf und Probleme reagieren, sondern proaktiv handeln können. Das ist absolut ein Erfolg der Einführung von MiG.“

Fehlteilquote halbiert, Liefertreue gesteigert

„Wir freuen uns sehr, dass MiG seinen Wert bewiesen hat“, sagt Markus Renner. „esw bietet seinen Kunden umfassende Dienstleistungen, die das Angebot klassischer EMS-Fertiger deutlich übersteigen. Dazu gehört nun auch die nochmals gesteigerte Liefertreue und zuverlässige Angaben zu Produktions- und Lieferterminen.“

esw hat bereits Ideen, wie MiG noch besser an die eigenen Prozesse und Anforderungen angepasst werden kann und ist mit Markus Renner und seinem Team im Austausch zu einer individuellen Auftragsprogrammierung. Außerdem nutzt der EMS-Dienstleister ab sofort auch die MiGStockDB, eine kostenlose Plattform zum Verkaufen überschüssiger Bauteile. „Unsere Fehlteilquote haben wir mit MiG schon senken können“, sagt Kreus, „als Nächstes werden wir mit dem Tool unsere Kapitalbindung reduzieren und optimieren.“

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