Studie IT & Sustainability: Mittelstand kämpft vor allem mit der Datenqualität und heterogenen Datenquellen
Vor dem Hintergrund des Klimawandels wird es branchenübergreifend immer wichtiger, das Vertrauen von Kunden und Investoren zu gewinnen, indem auch nichtfinanzielle Kennzahlen transparent gemacht werden. Die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) der EU verpflichtet in den kommenden Jahren nahezu alle Unternehmen zu jährlichen Nachhaltigkeitsberichten, in denen sie über die Auswirkungen ihrer Geschäftstätigkeit auf Mensch und Umwelt berichten müssen. Doch wie ist der Reifegrad der Unternehmen im Hinblick auf das Sammeln, Aufbereiten und Auswerten der dafür notwendigen Daten? Für den „IT & Sustainability – Reifegradindex 2023“ hat Lufthansa Industry Solutions (LHIND) daher einen Teilindex für den Bereich „Monitoring, Controlling & Reporting“ ermittelt. Auf einer Skala von „0“ (unreif) bis „10“ (reif) erreichte er in diesem Jahr einen Wert von 6,7.
So gibt die Hälfte der Unternehmen an, bereits heute einen Nachhaltigkeitsbericht zu erstellen, teilweise auch ohne regulatorischen Druck. Ein weiteres Viertel plant dies aufgrund der künftigen Berichtspflicht. Zwei Drittel (67%) führen zudem eine Risikobewertung hinsichtlich der Nachhaltigkeit ihrer Zulieferer durch. „Dieses Engagement zeigt, wie wichtig den Unternehmen das Thema Nachhaltigkeit und dessen Relevanz für Kunden, Investoren und Mitarbeitende ist“, sagt Stephanie Hackenholt, Product Owner Customer Sustainability bei LHIND.
Von CO2-Emissionen bis Recyclingquoten – Nachhaltigkeit mit Tools und KPIs messbar machen
Dennoch stehen die Unternehmen weiterhin vor zahlreichen Herausforderungen: Vier von fünf Unternehmen (80%) bemängeln die Datenqualität, der Hälfte fehlt die geeignete Datenbasis und zwei von drei Unternehmen sorgen sich um die Datensouveränität. Für mehr als zwei Drittel (68%) ist zudem die Zusammenführung heterogener Daten ein Problem. Sustainability-Expertin Hackenholt: „Erst durch die Zusammenführung von Daten aus unterschiedlichen Quellen wird Nachhaltigkeit anhand geeigneter KPIs messbar, zum Beispiel für CO2-Emissionen, Energieeffizienz, Ressourceneffizienz oder Recyclingquoten.“
Bisher nutzen knapp 43 Prozent der Unternehmen solche Nachhaltigkeits-KPIs und damit den Vorteil, Nachhaltigkeit auch strategisch zu betrachten. „Die Kennzahlen ermöglichen es, Nachhaltigkeit mit finanziellen Faktoren zu verknüpfen. Auf diese Weise können zum Beispiel Investitionen bewertet, Lieferanten ausgewählt und neue Produkte entwickelt werden“, erklärt Stephanie Hackenholt. Allerdings ist das manuelle Sammeln und Auswerten der Informationen personal- und zeitintensiv. LHIND-Beraterin Hackenholt: „Um den Anforderungen gerecht zu werden, ist der Einsatz von Tools und ein möglichst hoher Automatisierungsgrad bei der Erfassung und Aufbereitung der Daten unerlässlich.“ Für vier von zehn Unternehmen (41%) sind aber auch fehlende Tools ein Problem.
Die gesamte Studie kann hier heruntergeladen werden.
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