Gratiskurs zu KI und ChatGPT: Wo winkt Nutzen, wo droht Gefahr?
Leiter des vierwöchigen Kurses sind die HPI-Absolventen und KI-Experten Johannes Hötter und Christian Warmuth. Beide sind 25 Jahre alt. Mit den bahnbrechenden neuen Anwendungen der generativen KI wollen sie so vertraut machen, dass die Teilnehmer diese im privaten und beruflichen Umfeld gewinnbringend einsetzen können. Hötter und Warmuth sind bereits erfahrene Dozenten im E-Learning-Bereich: Auf openHPI haben die beiden Masterabsolventen in den Jahren 2020 und 2021 zwei Online-Kurse zu den Themen Künstliche Intelligenz und Maschinelles Lernen durchgeführt.
Erfahrene Kursleiter führten bereits Zehntausende in die KI ein
Insgesamt gab es rund 25.000 Einschreibungen für diese Angebote auf openHPI. Sie sind dort im Archivmodus weiterhin zugänglich. Für ihren besonders verständlichen KI-Einführungskurs wurden die beiden Talente mit dem Marianne-Englert-Preis des Vereins für Medieninformation und Mediendokumentation (vfm) ausgezeichnet.
Christian Warmuth arbeitet inzwischen als KI-Spezialist im Berliner Signavio-Team von SAP. Der Softwarekonzern hat das von vier HPI-Studenten gegründete Start-up Signavio Anfang 2021 für rund eine Milliarde Euro übernommen. Der Bonner Johannes Hötter ist inzwischen Geschäftsführer des von ihm im Jahr 2020 gegründeten Start-ups „Kern AI". Das Unternehmen, das eine innovative Plattform für KI-Modelle zur Verarbeitung natürlicher Sprache anbietet, konnte im Februar 2023 eine Frühphasenfinanzierung („Seed“) in Höhe von knapp drei Millionen Euro erhalten. Bereits vor drei Jahren hatte Hötter den Businessplan-Wettbewerb des Hasso-Plattner-Instituts gewonnen und Förderleistungen im Geldwert von insgesamt 100.000 Euro erhalten.
Junge Interessierte ohne große technische Vorkenntnisse im Fokus
In ihrem dritten gemeinsamen KI-Kurs wollen Hötter und Warmuth nun auch Interessierte ohne Programmiererfahrung und ohne technisches Hintergrundwissen mit den „faszinierenden und zugleich beunruhigenden Herausforderungen“ generativer KI-Systeme vertraut machen. „Wir wollen in einer differenzierten, aber trotzdem leicht verständlichen Art und Weise einer breiten Zielgruppe die absehbaren umwälzenden Auswirkungen auf unsere Kommunikation, Arbeitswelt und Gesellschaft aufzeigen“, sagt Warmuth. Auch die Frage, welche Jobs ersetzt werden und wo ganz neue Beschäftigungsfelder entstehen, solle thematisiert werden, ergänzt Hötter.
Schließlich gehe es auch darum, wie Gefahren wie die Verbreitung von Falschinformationen, Propaganda und manipulativen Inhalten erkannt und begrenzt werden können, so die KI-Experten. Deshalb wollen die beiden zum Beispiel der Frage nachgehen, warum weltweit Fotos kursieren, die den Papst in einer modischen weißen Daunenjacke zeigen, die er in Wirklichkeit nie getragen hat. Hötter und Warmuth versprechen einen „spannenden und hochinformativen Kurs, der aktuelle und hitzige Debatten aufgreift und diskutiert, welche Aspekte der Künstlichen Intelligenz unsere Zukunft prägen könnten“.
Hintergrund zur Bildungsplattform openHPI
https://open.hpi.de ist Europas Pionier unter den offenen Lernplattformen, die für alle Interessierten zugänglich sind. Seine kostenlosen Onlinekurse zu Informationstechnologie- und Innovationsthemen startete das Hasso-Plattner-Institut am 5. September 2012. Mittlerweile wurden auf openHPI rund 1,2 Millionen Kurseinschreibungen registriert – sowohl von IT-Einsteigern, als auch von Experten für digitale Transformation. 328.000 Personen aus 180 Ländern gehören derzeit auf der Plattform zum festen Nutzerkreis dieser Massive Open Online Courses (MOOC). Er wächst täglich. Für besonders erfolgreiche Teilnehmende stellte das Institut bisher rund 132.000 Zertifikate aus. Auch die bislang angebotenen gut 100 Kurse stehen im Archivmodus nach wie vor kostenfrei zur Verfügung. Studierende können sich für das Absolvieren von openHPI-Kursen auch Leistungspunkte an ihrer Universität anrechnen lassen. Partnerplattformen, die mit derselben Lerntechnologie arbeiten, sind neben openSAP und OpenWHO zum Beispiel auch KI-Campus, eGov-Campus und Kommunalcampus.
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