HPI-Wissenspodcast: Warum Unternehmen bei der digitalen Transformation scheitern
In ihrer Forschung beschäftigen sich Carolin Marx und Thomas Haskamp mit der digitalen Transformation von großen Unternehmen. Sie ergründen sogenannte Transformationsfallen, die zu einem Scheitern des Vorhabens führen können. Dabei lässt sich selten nur eine konkrete Ursache benennen. Oft sei es die Kombination aus vielen Faktoren, wie etwa dem fehlenden Rückhalt vom Top-Management und der Belegschaft, der Fehlkalkulation von Ressourcen oder auch zeitlichen Problemen, die zum Scheitern führen. "Wir sehen ganz viele Unternehmen, die sich zu viel vornehmen, sich zu schnell verändern oder etwas entwickeln, wofür der Markt noch gar nicht bereit ist", so die HPI-Wissenschaftlerin Carolin Marx.
Dennoch identifizieren Marx und Haskamp zwei Kernfaktoren, denen es sich bewusstzuwerden lohnt. Auf der einen Seite steht die sogenannte "Trägheit". "Das haben wir immer schon so gemacht," fasst Haskamp die dahinterstehende Einstellung zusammen, die sich einer Veränderung in den Weg stellt und lieber den Status Quo reproduziert. Auf der anderen Seite gibt es das sogenannte "eskalierende Commitment". Dies beschreibt "die allgemeine Tendenz von Menschen, auf einmal getroffenen Entscheidungen zu beharren, auch wenn es ganz deutliche negative Zeichen gibt, gerade nicht auf dieser Entscheidung zu beharren," erklärt Marx.
Um die digitale Transformation zu meistern sei es daher hilfreich, so Marx und Haskamp, sich bereits vorab mit ebendiesen Transformationsfallen zu befassen, die zu einem Scheitern führen können, und dabei auch keine Scheu vor Momenten zu haben, die eine gewisse Unsicherheit mit sich bringen. "Es ist besonders wichtig, eine Bereitschaft für Veränderungen zu schaffen und ein Bewusstsein dafür, dass diese Transformationsinitiative auch Übergangsperioden beinhalten, durch die man sich Schritt für Schritt durcharbeiten muss", so Haskamp.
Fundiertes Wissen über die digitale Welt, anschaulich und verständlich erklärt – das bietet der Wissenspodcast "Neuland" mit Experten des Hasso-Plattner-Instituts (HPI) unter: https://podcast.hpi.de, bei iTunes und Spotify. Einmal im Monat sprechen sie bei Neuland über aktuelle und gesellschaftlich relevante Digitalthemen, ihre Forschungsarbeit und über Chancen und Herausforderungen digitaler Trends und Entwicklungen.
Das Hasso-Plattner-Institut (HPI) in Potsdam ist Deutschlands universitäres Exzellenz-Zentrum für Digital Engineering (https://hpi.de). Mit dem Bachelorstudiengang "IT-Systems Engineering" bietet die gemeinsame Digital-Engineering-Fakultät des HPI und der Universität Potsdam ein deutschlandweit einmaliges und besonders praxisnahes ingenieurwissenschaftliches Informatikstudium an, das von derzeit rund 700 Studierenden genutzt wird. In den fünf Masterstudiengängen "IT-Systems Engineering", "Digital Health", "Data Engineering", "Cybersecurity" und "Software Systems Engineering" können darauf aufbauend eigene Forschungsschwerpunkte gesetzt werden. Bei den CHE-Hochschulrankings belegt das HPI stets Spitzenplätze. Die HPI School of Design Thinking, Europas erste Innovationsschule für Studenten nach dem Vorbild der Stanforder d.school, bietet jährlich 300 Plätze für ein Zusatzstudium an. Derzeit sind am HPI 22 Professorinnen und Professoren sowie über 50 weitere Gastprofessoren, Lehrbeauftragte und Dozenten tätig. Es betreibt exzellente universitäre Forschung – in seinen IT-Fachgebieten, aber auch in der HPI Research School für Doktoranden mit ihren Forschungsaußenstellen in Kapstadt, Irvine, Haifa und Nanjing. Schwerpunkt der HPI-Lehre und -Forschung sind die Grundlagen und Anwendungen großer, hoch komplexer und vernetzter IT-Systeme. Hinzu kommt das Entwickeln und Erforschen nutzerorientierter Innovationen für alle Lebensbereiche.
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