Umfrage von Culture Amp belegt: 63 Prozent der deutschen Mitarbeitenden erwarten Unterstützung bei steigenden Lebenshaltungskosten
Inflation schürt neue Ängste
Deutsche Mitarbeitende sind besorgt über die zunehmend dynamische wirtschaftliche Situation. Sieben von zehn deutschen Befragten zeigten sich sehr beunruhigt über die stark steigenden Lebenshaltungskosten, wobei hier der Anteil der Frauen (76,6 %) um 13,8 % höher liegt, als bei den Männern (62,8 %). Rund 63% der deutschen Mitarbeitenden sind sogar der Meinung, ihr Arbeitgeber sollte sie bei der wachsenden finanziellen Belastung unterstützen.
Bleiben oder Gehen?
Gleichzeitig rollt auch die Welle der sogenannten Great Resignation über Deutschland hinweg. 30,2 % der deutschen Mitarbeitenden sind laut Umfrage auf dem Absprung und geben an, es kaum erwarten zu können, ihr derzeitiges Unternehmen zu verlassen. Zum Vergleich: Im Nachbarland Niederlande bejahen lediglich 22,7 % der Angestellten diese Aussage, in UK sind es 28,4 %.
Dr. Arne Sjöström, Senior People Scientist EMEA bei Culture Amp, erklärt: „Eine globale Pandemie, Krieg in Europa, wirtschaftliche Instabilität – all diese Faktoren führen zu größerer Unsicherheit in Unternehmen. Diese reagieren, indem sie sich anpassen und versuchen, mit weniger mehr zu erreichen. Dies wiederum trägt dazu bei, dass die Mitarbeiter finanziell gestresster und insgesamt ausgebrannt sind. Damit wird die Unternehmenskultur untergraben, was sich wiederum auf alle negativ auswirkt."
Unternehmenskultur – eine Dauerbaustelle
Mögliche Gründe für den unerwartet hohen Anteil an Mitarbeitenden, die ihrem Arbeitgeber lieber heute als morgen den Rücken kehren würden, liefert die Umfrage gleich mit: 35,6 % der deutschen Befragten sind der Meinung, an ihrem Arbeitsplatz herrsche eine ungesunde oder gar toxische Unternehmenskultur. In UK sind 32,4 % dieser Meinung, in den Niederlanden lediglich rund 28,1 %.
39,4 % der deutschen Befragten, die angaben, sich nach einem neuen Arbeitsplatz umzuschauen, nennen eine stressige Arbeitsumgebung als Begründung. Davon sind hierzulande deutlich mehr Frauen (50,6 %) betroffen als Männer (29 %).
Dazu erläutert Arne Sjöström: „Während der Pandemie haben wir beobachtet, dass sich die Arbeitsbelastung und die Work-Life-Balance für Frauen verschlechtert haben. Dies lässt sich auf die zunehmenden Betreuungsaufgaben zurückzuführen. Frauen fühlen sich im Vergleich zu Männern oft weniger unterstützt und in der Lage, Zeit für Erholung in Anspruch zu nehmen.”
Mehr Aufmerksamkeit für Psychische Gesundheit
Mit der Pandemie ist auch die psychische Gesundheit der Mitarbeitenden zunehmend in den Fokus gerückt. Deutsche Arbeitskräfte scheinen allerdings die Bemühungen der Unternehmen in diesem Bereich als unbefriedigend zu empfinden: Fast die Hälfte (47,6 %) der deutschen Befragten gaben an, ihr Betrieb kümmere sich nicht um die psychische Gesundheit seiner Mitarbeitenden. Damit scheinen deutsche Arbeitgeber im internationalen Vergleich weit hinter den Erwartungen ihrer Beschäftigten zurückzubleiben. In UK sind es rund 39 %, in den Niederlanden rund 32 %, die diese Meinung teilen.
Weiterbildung mangelhaft
Diese Tatsache ist hinlänglich bekannt: Weiterbildungs- und Entwicklungsangebote zählen zu den wichtigsten Kriterien, wenn es um Mitarbeiterbindung geht. Wo genau Unternehmen dringend nachbessern sollten, zeigt die vorliegende Umfrage. Weniger als die Hälfte aller deutschen Befragten (43,2 %) ist der Meinung, dass die Weiterbildungsstrategie ihres Arbeitgebers transparent ist (der Durchschnitt aller drei Länder liegt bei 49 %). Die Frage, ob ihnen ausreichend Weiterbildungs- und Entwicklungsmöglichkeiten zur Verfügung gestellt werden, beantworten nur rund 37,8 % Deutsche mit ja. Deutlich besser bewerten die Mitarbeitenden in den Niederlanden (53,3 %) und UK (50,7 %) ihre Unternehmen diesbezüglich. In Deutschland vermissen die Beschäftigten speziell Digitale Lern- und Entwicklungstools (46,6 %).
Jede Meinung zählt – bisher noch nicht
Die Ergebnisse der aktuellen Befragung legen nahe, dass Unternehmen und Mitarbeitende nicht immer die gleiche Sprache sprechen: Vieles, was Angestellte bewegt, wird nicht wahrgenommen, die Befürchtungen und Ängste der Belegschaft finden nicht immer Gehör. Auch bei der Frage, ob regelmäßige Mitarbeiterbefragungen mit einem Tool für Employee Feedback durchgeführt werden, hinkt Deutschland hinterher (37,65 %). UK scheint hier besser aufgestellt zu sein (46,2 %) und auch die Niederlande (40,6 %) schneiden in diesem Punkt besser ab. Konkrete Maßnahmen aus den Ergebnissen der Mitarbeiterbefragungen erfolgen laut deutscher Teilnehmer nur in 41,8 % der Fälle. Ähnlich verhält es sich bei der Frage, ob es im Unternehmen einen transparenten Performance Management Prozess gibt. Hier antworten lediglich 43,24 % der Befragten mit ja.
„In diesen unsicheren Zeiten ist es für Unternehmen wichtiger denn je, ihren Mitarbeitenden zuzuhören und auf das Feedback entsprechend zu reagieren. Nur so können sie herausfinden, welche Aspekte ihrer Unternehmenskultur für ihre Beschäftigten am wichtigsten sind, den Finger am Puls der Zeit halten und besser reagieren, wenn sich etwas ändert. Wir können eindeutig feststellen, dass dies etwas ist, was Organisationen verbessern können", so Arne Sjöström abschließend.
Culture Amp ist eine führende Mitarbeiter- und Unternehmenskultur-Plattform, die Unternehmen dabei hilft, das Engagement, die Bindung und die Leistung ihrer Mitarbeiter zu verbessern. Culture Amp ist ein Unternehmen mit einem “Culture First B- Zertifikat” mit 2.500 Kunden einschließlich Aegon, Airbnb, Go Cardless, KIND Snacks, McDonald’s, Mercy Health, Salesforce und Slack. Culture Amp hat in Melbourne begonnen und besitzt Büros in San Francisco, London und New York. Die Firma hat 150.000.000 US-Dollar von führenden Wagniskapitalfonds eingeworben, einschließlich Index Ventures, Felicis Ventures, Sapphire Ventures, Blackbird Ventures und Sequoia Capital China. Erfahren Sie mehr über das Unternehmen unter cultureamp.com und @CultureAmp.
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