Haldensleben startet Smart-Metering-Offensive

Haldensleben startet Smart-Metering-Offensive

Während in weiten Teilen der Bundesrepublik der Smart-Meter-Gateway-Rollout schleppend in Gang kommt, macht die Stadtwerke Haldensleben GmbH (SWH) Tempo. Zusätzlich zum nach MsbG vorgeschriebenen Pflicht-Rollout sollen in einer modernisierten Plattenbausiedlung 1.600 Messlokationen zu intelligenten Messsystemen aufgerüstet werden. Das Besondere an dem Projekt: Bis zu elf moderne Messeinrichtungen sollen dabei an ein Gateway angeschlossen werden und so für Kosteneffizienz sorgen. Wie beim Pflicht-Rollout setzen die SWH auf die Komplettlösung zur Smart-Meter-Gateway-Administration der Schleupen AG, die in enger Partnerschaft mit der Soluvia Energy Services GmbH betrieben wird.

Wenn es um den Messstellenbetrieb und Smart-Metering geht, wollen die Stadtwerke Haldensleben aus der Poleposition starten. Ab dem Jahr 2021 können die Anschlussnehmer den Messstellenbetreiber bestimmen (§ 6 MsbG). Darauf wollen sie vorbereitet sein. „Die wettbewerblichen Messstellenbetreiber kommen.“, ist sich SWH-Geschäftsführer Detlef Koch sicher. „Und es werden nicht die Kleinen sein, die da kommen.“ Diese Lehre habe er von der diesjährigen E-world mitgenommen. Deshalb verbauen die SWH konsequent moderne Messeinrichtungen und rüsten jetzt schon für eine Wohnungsbaugesellschaft ein komplettes Stadtquartier mit Gateways aus.

Auch wenn hier der Verbrauch pro Wohneinheit nur bei ungefähr 2.000 KWh im Jahr liegt, rechnet man bei den SWH mit einem rentablen Betrieb. Das liegt daran, dass in jedem Haus 10 Wohneinheiten und der Hausstromzähler an nur ein Gateway angeschlossen werden sollen. Für dieses Modell ist die Kostenstruktur deutlich günstiger als bei einem Verhältnis von einem Zähler pro Gateway. Außerdem wird der Aufwand bei der Ablesung erheblich sinken, was ebenfalls Kosten spart. Zurzeit geht das Modell in die praktische Erprobung. Denn bis jetzt wurden in der Praxis nicht so viele moderne Messeinrichtungen an ein Gateway angeschlossen.

Von dem Projekt erwarteten sich die SWH nicht nur einen finanziellen Vorteil, sondern auch wichtige Erfahrungen für den Pflicht-Rollout, mit dem sie im nächsten Jahr starten wollen, erklärt Reiko Freier, Bereichsleiter Netzbetrieb. Denn hier werden gleich viele Gateways auf engem Raum installiert. So können sich zum Beispiel die Monteure mit der sicheren Lieferkette (SiLKe) auseinandersetzen. Das dabei die Kommunikation mit den Hardwareherstellern funktioniert, setzt Detlef Koch voraus, denn schließlich hätten diese ausreichend Zeit gehabt, sich vorzubereiten. Ebenfalls wichtig wird die Anbindung der Gateways über den Mobilfunkstandard LTE. Funktioniert die Funkverbindung bei der Montage im Keller? Oder muss man auf den Plan B einer Powerline-Verbindung zurückgreifen? In Haldensleben ist man auf jeden Fall fest davon überzeugt, dass der Erfahrungsvorsprung in Verbindung mit einer kosteneffizienten Lösung zur Gateway-Administration sowie eine hohe Zahl früh ausgebrachter Geräte die besten Voraussetzungen für einen erfolgreichen Messstellenbetrieb in der Zukunft sind.

Über Schleupen SE EWW

Die Schleupen AG, gegründet 1970, erwirtschaftete im Jahr 2019 mit rund 460 Mitarbeitern einen Umsatz von 64,8 Millionen Euro. Der größte Geschäftsbereich “Energie- und Wasserwirtschaft“ zählt mehr als 300 Versorgungsunternehmen zu seinen Kunden. Im Segment der Energiewirtschaft ist Schleupen einer der weni-gen Softwareanbieter, der über eine durchgängige Komplettlösung verfügt, die von der Abrechnung über die Marktkommunikation, die Energielogistik oder das Finanzwesen bis hin zur betriebswirtschaftlichen Planung aller Ressourcen im Netzbetrieb reicht. Mehr als 15.500 Anwender arbeiten mit dieser Lösung. Das Softwareangebot wird durch weitreichende IT-Services ergänzt, die von Dienst-leistungen vor Ort über die Abwicklung einzelner Geschäftsprozesse bis zur Ge-samtübernahme der kompletten IT-Infrastruktur in die Schleupen.Cloud reichen. Auf der IKT-Plattform zur Smart Meter Gateway Administration stehen über 115 Stadtwerke mit mehr als 2,7 Millionen konventionellen Zählern zur Überführung in intelligente Messsysteme bereit.

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