Corona-Besuchsverbot: Wie chronisch Kranke und Pflegebedürftige in der Isolation mobil bleiben

Corona-Besuchsverbot: Wie chronisch Kranke und Pflegebedürftige in der Isolation mobil bleiben

Für unbestimmte Zeit gilt das Besuchsverbot für hunderttausende Bewohnerinnen und Bewohner in stationären Pflegeeinrichtungen. Als Risikogruppe sind Millionen chronisch kranker Menschen aufgerufen, in ihren Wohnungen zu bleiben, um sich keinem Covid-19 Infektionsrisiko auszusetzen. Gerade für ältere Menschen stellen die zunehmenden Ausgangs- und Besuchsbeschränkungen jedoch ein gesundheitliches Risiko dar. Denn neben der Gefahr der Vereinsamung und Depression erhöht sich aufgrund mangelnder Mobilität auch das Sturzrisiko. In einer Zeit, in der Kliniken, Ärztinnen und Ärzte sowie Pflegefachkräfte an ihre Kapazitätsgrenzen stoßen, müssen ältere Menschen unter allen Umständen vor Stürzen und miteinhergehenden Krankenhausaufenthalten geschützt werden – sowohl um das Infektionsrisiko zu minimieren als auch um Institutionen und Akteure des Gesundheitssystems zu entlasten und nicht zuletzt die Mobilität aufrecht zu erhalten. 

Insbesondere jetzt ist daher der Einsatz digitaler Gesundheitslösungen in der Pflege- und Gesundheitsbranche gefragt, um eine individuelle und schnelle Versorgung zu gewährleisten. Führende Leistungserbringer und Krankenkassen zeigen bereits, wie sie mit Hilfe von digitalen Gesundheitsanwendungen auch unter den aktuellen Einschränkungen gezielt die Mobilität bei Senioren in allen Wohnformen vorantreiben. So hilft die digitale Mobilitätsanalyse von Lindera in allen Wohnformen dabei, das Sturzrisiko bei Senioren objektiv-messbar zu senken.

Die evidenzbasierte, nach Expertenstandard entwickelte Lindera Mobilitätsanalyse ermittelt mit Hilfe von künstlicher Intelligenz das Sturzrisiko von älteren und in ihrer Mobilität eingeschränkten Menschen. Mit einem Smartphone und der Lindera-App nehmen Pflegefachkräfte zunächst ein 30- bis 40-sekündiges Video vom Gang einer Person auf und beantworten gemeinsam mit ihr einen psychosozialen Fragebogen. Die künstliche Intelligenz in der Lindera Mobilitätsanalyse ermittelt dann das präzise Sturzrisiko der Person und liefert individuelle Handlungsempfehlungen gemäß Expertenstandard, um dieses zu senken. So reduziert sich die Zeit für die Gangbildanalyse auf durchschnittlich sieben Minuten.

Kein Corona-Koma: Mobilitätserhalt per App im Seniorenwerk

Seit Anfang 2019 ist die Lindera Mobilitätsanalyse per App in den Pflegeeinrichtungen der Seniorenwerk GmbH im Einsatz. „Gemeinsam mit der AOK Plus, der Audi BKK und der Melitta BKK Plus haben unsere Fachkräfte von Niedersachsen bis nach Thüringen mit der Lindera App ein systematisches Präventionsprogramm für den Mobilitätserhalt entwickelt“, sagt Christian Döring, Geschäftsführer des Seniorenwerks. „Jeder Bewohner und jede Bewohnerin wird regelmäßig mit dem Lindera-System analysiert, um den individuellen Sturzgrad zu ermitteln und innerhalb der Einrichtung gezielt an den Risikofaktoren zu arbeiten.“

Für die laufende Schulung der Beschäftigten gemäß Fortbildungsanforderungen greift der Herminenhof, eine Einrichtung des Seniorenwerks in Bückeburg (Niedersachsen), auf Online-Schulungen zurück. Auch die Kolleginnen und Kollegen aus dem Sonnenhof in Thüringen haben sich angeschlossen und Termine für neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vereinbart.

Qualitätsmanagement trotz Covid-19: Online-Schulungen bei Alloheim

Über einen einfachen Web-Link schaltet sich Mathias Furch, Head of Customer Success bei Lindera, in das jeweilige Haus, um live in die Funktionen der App einzuführen und Fragen zum Datenschutz sowie zur Integration ins bestehende Dokumentationssystem zu beantworten. So schont das Lindera Team die personellen Ressourcen in den Einrichtungen und ist gleichzeitig flexibel bundesweit im Einsatz. Auch die Alloheim SE hat angesichts der Corona-Pandemie die nächsten Einführungen auf Online-Schulungen gelegt, um gerade jetzt die Gangsicherheit zu fördern und den Alltag attraktiv zu gestalten. „Corona stellt uns vor ganz neue Herausforderungen, wir müssen neue, digitale Wege gehen, um Versorgungs- und Lebensqualität in unseren Einrichtungen zusammenzubringen“, sagt Tobias Dämlow, Chief Digital Officer und Mitglied der Geschäftsleitung bei der Alloheim Senioren-Residenzen SE. „Es zahlt sich aus, dass wir über Monate an der Integration der Lindera App in unsere bestehenden Prozesse gearbeitet haben und jetzt flexibel auf Online-Schulungen umstellen können“.

Smarte Einbindung von Angehörigen trotz Besuchsverbot in den Tertianum Residenzen

Neben der Aufrechterhaltung und Förderung der Mobilität der Seniorinnen und Senioren engagieren sich die Tertianum Premium Residences mit Häusern in Berlin, München und Konstanz für die bessere Einbindung der Angehörigen. Das gelingt, indem die Lindera Mobilitätsanalyse in das bestehende Dokumentationssystem von Medifox integriert wird. Im nächsten Schritt folgt die Live-Schaltung des Moduls Connect Plus, um die laufende Kommunikation mit den Angehörigen zu testen und dadurch den Kontakt zwischen Bewohnern und deren Angehörigen auch in schwierigen Zeiten aufrecht zu erhalten. „Das Besuchsverbot ist für unsere Fachkräfte eine große Herausforderung“, sagt Inken Albrecht, Leiterin des Pflege- und Qualitätsmanagements bei Tertianum. „Wir führen jetzt unsere digitalen Lösungen gezielt zusammen, um die Bewohnerinnen und Bewohner mobil zu halten und die Angehörigen aus der Ferne systematisch einzubinden“.

Kein Sturz daheim: Sturzapp überbrückt das Besuchsverbot für die Pflegeberatung der AOK Nordost

Die Pflege- und Sozialberaterinnen und -berater im Pflegestützpunkt Parchim in Mecklenburg-Vorpommern beraten die rund 18.000 Menschen in der Region kostenlos und trägerunabhängig in allen Fragen rund um das Thema Pflege – im Pflegestützpunkt wie im häuslichen Umfeld. Seit September 2017 setzen sie dabei auch die Lindera Mobilitätsanalyse ein. Was als Pilotprojekt startete hat sich schnell auf alle Pflegestützpunkte in Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und Berlin ausgeweitet. Vor dem Hintergrund des aktuellen Besuchsverbots für die Pflegeberater*innen und -berater erweist sich die Lindera Mobilitätsanalyse als hilfreich.
Um die Senioren auch in der häuslichen Isolation weiterhin gesundheitlich betreuen zu können und sie vor Einsamkeit zu schützen, hat die AOK Nordost zunächst auf eine telefonische Pflegeberatung umgestellt. Die Krankenkasse möchte sich noch stärker für die Gesundheit der Bevölkerung einsetzen und stellt die Lindera App daher ab Mitte April kassenunabhängig allen Menschen in der Region zur Verfügung. Aktuell wird dafür an der richtigen Infrastruktur gearbeitet und eine entsprechende themenspezifische Seite gebaut.

Gemeinsam digitale Weg gehen

Der Ausbruch des Coronavirus stellt derzeit alle Akteure des Gesundheitssystems, der Politik und der Zivilgesellschaft auf eine harte Belastungsprobe. In der aktuellen Lage sind daher ganz besonders Zusammenhalt und Solidarität gefragt. Lindera leistet mit seiner digitalen Gesundheitsanwendung einen Beitrag, um Sturzgefährdete gerade jetzt zu schützen und Personal in Medizin und Pflege zu entlasten.

Über die Lindera GmbH

Lindera entwickelt Data Science-Lösungen für die Pflege und Gesundheitswirtschaft. Das Unternehmen mit Sitz in Berlin-Kreuzberg wurde Anfang 2017 gegründet. Für seine technologische Innovation (KI) im Bereich der 3D-Bewegungsanalysen wurde Lindera mehrfach von Fachjurys ausgezeichnet. Das Unternehmen hat den Demografie Exzellenz Award 2017, die Start-up Challenge auf der Altenpflege 2018 und den Digital Health Wettbewerb der BARMER gewonnen. Für den Einsatz im Entlassmanagement und im Bereich Geriatrie/Reha wurde Lindera von führenden Krankenhausbetreibern zum Medica Start-up 2018 gewählt. Lindera wird u.a. vom renommierten Frühphaseninvestor"Rheingau Founders" (Mitinitiatoren von Lieferando.de / Simplesurance / Medlanes / Humanoo) unterstützt, Entwicklungspartner sind u.a. die AOK Nordost und die Malteser.

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