Städtisches Klinikum Görlitz baut digitale Gesundheitsregion auf
Aktuell telefonieren die Sozialdienste der Kliniken stundenlang mit Pflegeheimen und anderen Nachversorgern, um die Entlassung für pflegebedürftige Patienten zu organisieren. Parallel begeben sich oft auch die Patienten bzw. deren Angehörige auf die zeitintensive Suche nach freien Pflegekapazitäten, um passende und schnelle Hilfe zu finden.
Der digitale Plattform,Pflegeplatzmanager, löst dieses zeitraubende Problem für Kliniken und ambulante sowie stationäre Pflegeinstitutionen und bietet den Pflegebedürftigen noch mehr Information und schnellere Vermittlungen. In 2019 werden pro Jahr 400.000 Pflegeüberleitungen aus deutschen Kliniken organisiert. 2025 wird sich diese Zahl auf 800.000 Fälle verdoppeln. Schon dadurch zeigt sich die Notwendigkeit zur Umsetzung einer effizienten digitalen Lösung.
Birgit Bieder, Pflegedirektorin am Städtischen Klinikum Görlitz, ist es besonders wichtig, den Patienten und deren Angehörigen eine kostenlose und einfache Lösung bei der Suche nach Pflegeplätzen anbieten zu können. Gemeinsam mit den Pflegeheimen und ambulanten Diensten in Görlitz soll eine digitale Gesundheitsregion geschaffen werden, die allen Teilnehmern wertvolle Zeit am Telefon erspart. Den Mitarbeitern des Sozialdienstes und den Pflegeeinrichtungen bleibt damit mehr Zeit, die dem Personal dadurch im direkten Kontakt mit dem Patienten zur Verfügung steht. Tagelange nervenzerrende Pflegeplatzsuchen für Angehörige und die Mitarbeiter der Klinik gehören damit der Vergangenheit an. Weitere Kliniken haben bereits Interesse zur Teilnahme angemeldet.
Am ersten Netzwerktreffen im Städtischen Klinikum Görlitz am vergangenen Montag nahmen 19 Pflegeheime und 15 ambulante Pflegedienste teil. Einige der Pflegeeinrichtungen konnten bereits überzeugt werden und nehmen an der Plattformlösung zur besseren Patientenversorgung teil.
Mit der Entscheidung für den Pflegeplatzmanager wird ein wichtiger Beitrag der gesetzlichen Unterstützungspflicht für die sektorenübergreifende Versorgung von Versicherten nach §39 Abs. 1a SGB V durch Krankenhäuser geleistet. Gleichzeitig erhalten Patienten eine transparente und schnelle Übersicht zu möglichen Pflegeplatzangeboten im Sinne ihres Patientenwunsch- und wahlrechts.
Bereits in vielen Regionen Sachsens bilden sich Gesundheitsregionen und digitale Netzwerke dieser Art beispielsweise in Mittweida, Aue und Dresden. Im Ergebnis erhalten Kliniken durchschnittlich bereits nach 62 Minuten das erste Pflegeplatzangebot und das bei einem zeitlichen Aufwand von maximal 2 Minuten zur Eingabe der Suchkriterien. Besonders wichtig: Die Wahl des Pflegeplatzes liegt allein beim Patienten. Der Pflegeplatzmanager bietet dafür eine neutrale und aktuelle Entscheidungsgrundlage, ohne wertend in den Suchprozess einzugreifen.
Die Pflegeplatzmanager GmbH vermittelt zeit- und kostensparend passgenaue Pflegeplätze im Rahmen des Entlassmanagements und ist für alle Beteiligten ein echter Gewinn. „Besonders am Herzen liegt uns in Zeiten der Digitalisierung die schnelle Hilfe für akut pflegebedürftige Menschen in der Region Görlitz.“ betont Chris Schiller, Gründer des Pflegeplatzmanagers. Die Geschäftsidee wurde unter anderem mit dem Thüringer Innovationspreis und dem Deutschen Digital Award ausgezeichnet.
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