Saturn Oil & Gas – Interview mit CEO John Jeffrey über 300 % Umsatzwachstum und mehr
Herr Jeffrey, in Ihrer jüngsten Unternehmensmitteilung haben Sie Spitzen bei der Förderrate von über 1.400 Barrel pro Tag bekanntgegeben und eine ‚Netback’-Spanne von 40,- bis 50,- CAD pro Barrel für das erste Quartal 2019 in Aussicht gestellt. Gratulation zu dieser Entwicklung. Sind Sie zufrieden?
Vielen Dank, das erste Quartal und das Gesamtjahr 2019 wird für uns aus heutiger Sicht gut werden. Wir haben mittlerweile mit der Förderung aus 29 Bohrungen einen soliden und gut diversifizierten Cashflow erreicht. Die genauen Daten des ersten Quartals werden wir wieder wie gewohnt nach Abschluss, spätestens im Mai bekanntgeben.
Im Vorjahreszeitraum haben Sie rund 1,1 Mio. CAD Umsätze aus Ölverkäufen erzielt. Was erwarten Sie für das erste Quartal?
Die Umsätze aus den Ölverkaufen dürften in den ersten drei Monaten dieses Jahres bei rund 4,4 Mio. CAD liegen. Mit diesem Anstieg von rund 300 % gegenüber des Vorjahreszeitraums können wir als Wachstumsunternehmen durchaus zufrieden sein. Nach der deutlichen Erholung des Ölpreises sind wir auch wieder mit der Gewinnmarge sehr zufrieden. Wir haben noch keine Details zu unseren EBITDA Schätzungen bekanntgegeben, aber anhand der ‚Netback’-Spanne dürfte jedem Investor deutlich werden, dass wir auf dem richtigen Weg sind, um Shareholder Value zu schaffen.
Wenn Sie von Shareholder Value sprechen und der Aktienkurs sich jedoch seit November 2018 von 0,30 CAD mehr als halbiert hat, dann gibt es da eine gewisse Diskrepanz.
Da gebe ich Ihnen vollkommen recht. Die Preisbildung an den Börsen bildet momentan nicht unsere eigene Einschätzung ab. Wenn eine Aktie fällt, obwohl die Marge und die Fördermengen steigen, dann ist das nicht rational. Die Aktie wird somit immer attraktiver. Im November 2018 haben einige Board-Mitglieder und ich selbst im Rahmen einer Finanzierung weitere Aktien zu 0,24 CAD erworben. Wir glauben an uns und unsere Strategie. Die Steigerung der Umsätze bestätigt unser Vorhaben, das Portfolio weiter auszubauen. Wir werden Saturn mit dem vorhandenen Eigen- und Fremdkapital organisch bis Ende dieses Jahres auf über 2.000 Barrel pro Tag ausbauen. Natürlich gibt es fortlaufend auch anorganische Wachstumsmöglichkeiten, die wir fortlaufend prüfen werden.
Spielen Sie mit dem Gedanken ein Aktienrückkaufprogramm zu starten oder Dividenden zu zahlen?
Wir haben gezeigt, dass wir mit dem Geld unserer Aktionäre Werte schaffen. Der Erwerb von übern 50 ‚Sections’ in den vergangenen zwei Jahren und die 29 Bohrungen haben es gezeigt. Wir werden in diesem Jahr in Richtung 20 Mio. CAD Umsatz steuern. Ich denke, dass wir momentan noch so attraktive Wachstumsraten vorweisen können, dass das Geld in unseren operativen Aktivitäten mehr Werte heben wird. Wir kommunizieren aber im Unternehmen und auch mit Aktionären fortlaufend über verschiedene Optionen.
Sie arbeiten mit Prudential aus den USA als Fremdkapitalgeber zusammen. Wie hoch ist der Betrag, den Sie bereits in Anspruch genommen haben?
Wir haben im vergangenen Sommer mit Prudential eine Kreditlinie von 20 bis 60 Mio. USD abgeschlossen. Mit diesem Kapital können wir unser Wachstum ausreichend finanzieren. Mittlerweile haben wir rund 20 Mio. CAD von Prudential in Anspruch genommen. Wir haben also noch eine Menge Handlungsspielraum.
Welche Ziele haben Sie für 2019?
In den vergangenen Monaten hatten wir in Saskatchewan einen der strengsten Winter seit 80 Jahren. Wir haben neun Bohrungen bei Phasenweise Temperaturen von unter -40°C erfolgreich durchgeführt und das ist eine großartige Leistung gewesen. Ich bin stolz auf unser Team und unsere Partner. Im laufenden Quartal können wir wie jedes Jahr witterungsbedingt nicht bohren. Im dritten und vierten Quartal wollen wir insgesamt mehr als 25 Bohrungen niederbringen. Zum Jahresende streben wir eine Produktion von 2.000 Barrel pro Tag an.
Welche Risiken sehen Sie für Ihr Unternehmen?
Aufgrund unserer inzwischen erreichten Größe haben wir eigentlich nur noch den Ölpreis als relevanten Einflussfaktor. Der Ölpreis setzt sich aus vielen wirtschaftlichen und vor allem politischen Interessen zusammen. Da wir in der Regel in den ersten Wochen bei neuen Bohrungen die höchste Produktionsmenge verzeichnen können, werden wir uns stets daran orientieren, dass die Marge unseren Erwartungen gerecht wird.
Sie sind vor einigen Wochen mit dem Unternehmenssitz von Saskatoon nach Calgary umgezogen. Was waren Ihre Beweggründe für diesen Schritt?
Wir sind voll und ganz auf den Unternehmenserfolg fokussiert. Nach rund zwei Jahren sind wir mittlerweile an einen Punkt angelangt, wo wir die nächste Wachstumsstufe eingeleitet haben. Neue Mitarbeiter, die unseren Ansprüchen und Erfahrungen im Ölsektor gerecht werden konnten, waren nur noch in Kanada’s Öl-Hauptstadt Calgary zu finden. Ebenso sind fast alle unsere Dienstleister in Calgary angesiedelt. Da unsere Gebiete fast in der Mitte zwischen Calgary und Saskatoon liegen, hat es für uns geographisch keine Nachteile gehabt. Wir sind nun mitten in der kanadischen Öl-Szene angekommen.
Über Saturn gab es bislang noch kein Research Coverage von Brokern oder Banken. Ab wann erwarten Sie das Interesse von Institutioneller Seite?
Mit der Sitzverlegung nach Calgary sind wir auch näher an der Finanzszene des Energiemarktes. Die Experten des Ölsektors von Kanada sitzen überwiegend in Calgary. Wir gehen davon aus, dass wir mit zunehmender Förderrate im Fokus der Institutionellen Investoren stehen werden und unabhängiges Research Coverage beginnen wird.
Wie bewerten Sie den kanadischen und US-amerikanischen Ölmarkt im Vergleich?
Der US-Markt ist anhand der Bevölkerungsanzahl fast zehnmal größer als der kanadische Markt. Die Ölindustrie ist dort sehr gut etabliert. In Kanada haben wir einen Währungsvorteil. Wir verkaufen quasi zu WTI Preisen und lassen zu der weicheren kanadischen Währung herstellen. In den kommenden Jahren erwarten wir einen Ausbau der kanadischen Pipelines und Transport Infrastruktur, um eine noch effizientere Anbindung an den US-Markt zu erhalten.
Wo sehen Sie die Zukunft des Ölmarktes vor dem Hintergrund der Elektromobilität und Verschmutzung von Ozeanen durch Plastikmüll?
Als Vater von zwei Kindern bin ich für den verantwortungsvollen Umgang mit der Umwelt. Ob die Elektromobilität eine Lösung für Massenmärkte ist, das muss sich erst noch zeigen. Der Strom muss irgendwo herkommen und gespeichert werden. Diese Herausforderung wird die Ingenieure noch eine Weile beschäftigen. Ich persönlich gehe davon aus, dass Verbesserungen durch Innovationen zu positiven und nachhaltigen Veränderungen führen werden. Die Verschmutzung der Ozeane ist meines Erachtens auf den verantwortungslosen Umgang mit Plastik und vor allem Müll zurückzuführen. Ich begrüße die Bewusstseinsänderung die bei einer Vielzahl von Menschen bereits in einigen Ländern stattgefunden hat. Es muss noch viel mehr Aufklärung betrieben werden. Kanada gehört zu den Ländern mit den höchsten Umweltauflagen bei der Ölförderung und ist zugleich der viertgrößte Ölproduzent. Der Wert des globalen Ölmarktes ist größer als alle anderen Rohstoffmärkte zusammen, das ist die Realität. Die Menschheit wird noch sehr lange von Öl abhängig sein.
Sie besuchten am 5. und 6. April 2019 Deutschland und haben im Rahmen der Leitmesse INVEST und 6. Deutschen Rohstoffnacht Saturn vorgestellt. Was hat Sie dazu bewegt?
Wir gehen davon aus, dass deutlich über 50 % der Aktien von Saturn – https://www.youtube.com/watch?v=wyV3TqSErRc&t=36s – in Deutschland gehalten werden. Es ist eine große Freude und Ehre vor einem großen Publikum unser Unternehmen vorzustellen und den Investoren Fragen zu beantworten. Als börsennotiertes Unternehmen stehen wir dauerhaft im Wettbewerb zu anderen Anlagemöglichkeiten. Wir müssen daher stets um Vertrauen für unser Wachstum und unsere Vision werben. Saturn stand operativ noch nie so gut da wie heute und wir sind stolz darauf. 2019 wird ein gutes Jahr.
Herr Jeffrey, vielen Dank für das Gespräch.
Gemäß §34 WpHG weise ich darauf hin, dass Jörg Schulte, JS Research UG (haftungsbeschränkt) oder Mitarbeiter des Unternehmens jederzeit eigene Geschäfte in den Aktien der vorgestellten Unternehmen erwerben oder veräußern (z.B. Long- oder Shortpositionen) können. Das gilt ebenso für Optionen und Derivate, die auf diesen Wertpapieren basieren. Die daraus eventuell resultierenden Transaktionen können unter Umständen den jeweiligen Aktienkurs des Unternehmens beeinflussen. Die auf den „Webseiten“, dem Newsletter oder den Research-Berichten veröffentlichten Informationen, Empfehlungen, Interviews und Unternehmenspräsentationen werden von den jeweiligen Unternehmen oder Dritten (sogenannte „third parties“) bezahlt. Zu den „third parties“ zählen z.B. Investor Relations- und Public Relations-Unternehmen, Broker oder Investoren. JS Research UG (haftungsbeschränkt) oder dessen Mitarbeiter können teilweise direkt oder indirekt für die Vorbereitung, elektronische Verbreitung und andere Dienstleistungen von den besprochenen Unternehmen oder sogenannten „third parties“ mit einer Aufwandsentschädigung entlohnt werden. Auch wenn wir jeden Bericht nach bestem Wissen und Gewissen erstellen, raten wir Ihnen bezüglich Ihrer Anlageentscheidungen noch weitere externe Quellen, wie z.B. Ihre Hausbank oder einen Berater Ihres Vertrauens, hinzuzuziehen. Deshalb ist auch die Haftung für Vermögensschäden, die aus der Heranziehung der hier behandelten Ausführungen für die eigenen Anlageentscheidungen möglicherweise resultieren können, kategorisch ausgeschlossen. Die Depotanteile einzelner Aktien sollten gerade bei Rohstoff- und Explorationsaktien und bei gering kapitalisierten Werten nur so viel betragen, dass auch bei einem Totalverlust das Gesamtdepot nur marginal an Wert verlieren kann. Besonders Aktien mit geringer Marktkapitalisierung (sogenannte "Small Caps") und speziell Explorationswerte sowie generell alle börsennotierten Wertpapiere sind zum Teil erheblichen Schwankungen unterworfen. Die Liquidität in den Wertpapieren kann entsprechend gering sein. Bei Investments im Rohstoffsektor (Explorationsunternehmen, Rohstoffproduzenten, Unternehmen die Rohstoffprojekte entwickeln) sind unbedingt zusätzliche Risiken zu beachten. Nachfolgend einige Beispiele für gesonderte Risiken im Rohstoffsektor: Länderrisiken, Währungsschwankungen, Naturkatastrophen und Unwetter (z.B. Überschwemmungen, Stürme), Veränderungen der rechtlichen Situation (z.B. Ex- und Importverbote, Strafzölle, Verbot von Rohstoffförderung bzw. Rohstoffexploration, Verstaatlichung von Projekten), umweltrechtliche Auflagen (z.B. höhere Kosten für Umweltschutz, Benennung neuer Umweltschutzgebiete, Verbot von diversen Abbaumethoden), Schwankungen der Rohstoffpreise und erhebliche Explorationsrisiken.
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