Microsoft BI SSAS Tabular: über die Mächtigkeit von DAX-Measures
Wie nützlich DAX in der betriebswirtschaftlichen Praxis ist, zeigt eindrucksvoll eine Entwicklung im Umfeld des Entgelttransparenzgesetzes. Dieses relativ neue Gesetz gibt Arbeitnehmern das Recht, von ihrem Arbeitgeber einen validen Nachweis für die Angemessenheit der eigenen Bezahlung im Vergleich zu Mitarbeitern gleichgelagerter Tätigkeiten zu verlangen. Mit Hilfe der noventum-Lösung HR-Analytics, die sich auch der DAX-Formelsprache bedient, können Unternehmen dieser Verpflichtung nachkommen.
WAS IST DAX?
Mit Hilfe von Data Analysis Expressions (DAX) können sehr mächtige und trotzdem intuitiv benutzbare Measures in SSAS Tabular Modellen erstellt werden. Hierbei ist es z.B. möglich, Aggregationen bzgl. unterschiedlicher Dimensionen zu schachteln, komplexe Berechnungsformeln zu hinterlegen, Time-Intelligence-Funktionalitäten zu nutzen und Filterkontexte zu verändern bzw. zu setzen. Trotz der dadurch möglichen komplexen Definitionen können bei gutem Design die Endanwender bzw. Analysten intuitiv mit diesen Measures arbeiten ohne dabei Gefahr zu laufen, fachlich falsche Ergebnisse zu produzieren.
Ein schönes Beispiel für die Mächtigkeit, Eleganz, Einfachheit und intuitive Nutzung von DAX-basierten Measures innerhalb eines SSAS Tabular Modells ist eine der Implementierungen für die Umsetzung des Entgelttransparenzgesetzes in der noventum- Lösung HR-Analytics. Beim Entgelttransparenzgesetz geht es vereinfacht gesagt darum, dass Unternehmen ihren Mitarbeitern/innen unter gewissen Umständen eine durchschnittliche Lohnauskunft bereitstellen müssen. [Für fachliche Details zum Entgelttransparenzgesetz sei an dieser Stelle auf das Whitepaper von noventum-Berater Dr. Benjamin Klör verwiesen.] Technisch gesehen handelt es sich bei dieser Lohnauskunft streng genommen nicht um einen „Durchschnitt“, sondern um den „Median“ von Gehältern in einer bestimmten Vergleichsgruppe aus Mitarbeitern mit ähnlichen Eigenschaften. Das folgende Beispiel ist aber genauso mit Durchschnitt, Minimum und Maximum umsetzbar.
BEISPIEL: ENTGELTTRANSPARENZGESETZ MIT HR-ANALYTICS
Auf Basis eines bereits bestehenden Datenmodells mussten für die Auswertungen bzgl. des Entgelttransparenzgesetzes lediglich drei zusätzliche DAX-Measures definiert werden.
Die erste Measure rechnet die Bruttogehaltsbestandteile aus der entsprechenden Faktentabelle fact_Salaries mit Hilfe des zugehörigen Beschäftigungsgrades aus der dim_CapacityLevel auf ein „Full Time Equivalent“ (FTE) hoch. Z.B. werden hiermit 2.000 USD eines Mitarbeiters mit einem Beschäftigungsgrad von 50 % zu 4.000 USD (pro FTE) umgerechnet:
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